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Empfehlung für HelloFresh, auch Bayer erhält Zuspruch, Super Micro Computer wird kritischer beäugt und TUI zeigt sich selbstbewusst

Abstürze mit Chancen und Höhenflüge mit Risiken

NTG24 - Empfehlung für HelloFresh, auch Bayer erhält Zuspruch, Super Micro Computer wird kritischer beäugt und TUI zeigt sich selbstbewusst

 

Die Laune der Börsianer hat sich zu Beginn der neuen Woche etwas eingetrübt. Zwar hat sich auf fundamentaler Seite nicht allzu viel geändert. Doch immer mehr Marktbeobachter erwarten nach dem beeindruckenden Lauf der Märkte in den letzten Wochen aufgrund der schwachen konjunkturellen Entwicklung eine baldige Korrektur. Manche Anleger versuchen da, mit Gewinnmitnahmen ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen.

Besonders deutlich zeigte sich dies am Montag bei der Aktie von Super Micro Computer (US86800U1043), die um weitere 5,2 Prozent bis auf 1.080 US-Dollar nach unten korrigierte. Die Skepsis wurde hier vom Börsenprofi Jim Cramer angeheizt, der in seiner Sendung „Mad Money“ von einer möglichen Überbewertung sprach. Trotz guter Zahlen habe die Aktie mittlerweile ein zu hohes Niveau erreicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAuch wenn nicht in Stein gemeißelt ist, dass Cramer mit dieser Einschätzung Recht behalten wird, so zeigt es doch eine gewisse Wirkung. Gleichwohl ist zu sagen, dass die Gewinnmitnahmen bei Super Micro Computer sich bisher noch in engen Grenzen bewegen. Solange das Papier oberhalb von 1.000 Dollar bleibt, ist die Entwicklung noch immer mehr als beeindruckend und der Aufwärtstrend muss nicht zwingend zu seinem Ende finden. Selbst in dreistelligen Gefilden gibt es noch manche Unterstützung zu sehen.

 

HelloFresh: Ist das die Gelegenheit?

 

Sehr viel weniger erfreulich lief es zuletzt für die Aktie von HelloFresh (DE000A161408), deren Abwärtstrend in der vergangenen Woche noch einmal schwer an Tempo aufgenommen hatte. Ernüchternde Zahlen und ein kassierter Ausblick haben den Anteilseignern ordentlich die Stimmung verhagelt und ohnehin niedrige Kurse fast noch einmal halbiert. Am Montag konnten die Bullen dem nur wenig entgegensetzen. Eine anfängliche Rückkehr über die 7-Euro-Marke kam schnell zum Erliegen und per Handelsschluss standen 6,85 Euro auf dem Ticker.

Auf Tagessicht konnte die Aktie lediglich um 2,2 Prozent zulegen, was im Chart kaum weiter auffällt. Nach dem jüngsten Crash erkennt die Privatbank Berenberg aber Chancen für einen Einstieg. Zwar habe das Management einmal mehr an Glaubwürdigkeit verloren, doch nach den jüngsten Verlusten sei die Aktie schlicht unterbewertet. Garniert wird diese Einschätzung mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel in Höhe von 9,50 Euro. Letzteres wurde allerdings deutlich nach unten korrigiert. Zuvor wurden noch 31 Euro in Aussicht gestellt.

 

Bayer kann punkten

 

Den einen oder anderen Absturz hat auch die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) schon hinter sich, und auch hier vermutet mancher Beobachter Comeback-Chancen. Zu den Bullen gehört auch der Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. In einer neuen Studie vergibt er eine Kaufempfehlung und lässt das Kursziel in Höhe von 47 Euro unangetastet.

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Positiv bewertet werden die jüngsten Pläne des Managements, welche alle wichtigen Herausforderungen adressieren würden. Dass eine Aufspaltung zunächst nicht kommen wird und zudem Pläne um den weiteren Umgang mit Glyphosat-Klagen eher vage geblieben sind, findet zwar Erwähnung. Dennoch ist die Hoffnung groß, dass Konzernchef Bill Anderson mit beherzten Restrukturierungen das Ruder noch einmal herumreißen kann. Die Anteilseigner reagierten am Montag mit einem Plus von gut zwei Prozent und ließen die Bayer-Aktie auf 26,82 Euro steigen.

 

TUI bleibt zuversichtlich

 

Irgendwo zwischen Highflyer und Absturz ist TUI (DE000TUAG505) zu finden, die sich noch immer eher schwertut. Der Reiseveranstaltet konnte vor gar nicht langer Zeit gute Zahlen für das vergangene Quartal vorzeigen und bis heute wird immer wieder von hervorragenden Buchungszahlen für den Sommer gesprochen. Auf den Balearen hält das Management sogar neue Rekorde nicht für undenkbar.

Der Optimismus will allerdings noch immer nicht auf die Anleger abfärben, die sich Sorgen um den hohen Schuldenstand bei immer noch schmerzhaften Zinsen machen. Die TUI-Aktie kam am Montag weiterhin kaum vom Fleck. Kursgewinne von 0,3 Prozent hoben den Kurs lediglich auf 6,72 Euro. Charttechnische Durchbrüche sind unterhalb von 7 Euro nicht zu erwarten. Sollte TUI mit den eigenen Prognosen Recht behalten und im Sommer wieder zu alter Stärke zurückfinden, könnte die Aktie tatsächlich eine Kaufchance bieten. Garantieren lässt sich ein solches Szenario aber leider nicht.

 

Der Preis ist heiß

 

Geht es um die weitere Entwicklung einer Aktie, sollten stets fundamentale Faktoren im Vordergrund stehen. Solche ermöglichen im Allgemeinen eine gute Einschätzung über weitere Chancen oder Risiken. Bei individuellen Investments spielt aber immer auch der Einstiegszeitpunkt eine wesentliche Rolle. Denn selbst Käufe der besten Aktie sind ein Verlustgeschäft, wenn sie am Höhepunkt stattfinden. Ob eine Aktie aktuell günstig ist oder nicht, sollte daher bei den eigenen Entscheidungen stets sorgsam hinterfragt werden. Mancher Highflyer ist für Neueinstiege schon viel zu heiß, während Abstürze durchaus interessante Möglichkeiten mit sich bringen können – aber nicht müssen.

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12.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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