Nordex geht letztlich doch noch baden

Ein schwerer Schlag

 

Bei einem Blick auf die Performance von Nordex am Montag macht sich im ersten Moment viel Hoffnung breit. Um 6,4 Prozent konnte der angeschlagene Titel sich gestern zunächst erholen und damit bis auf 14,28 Euro klettern. Doch der Schein trügt, denn der bittere Rückschlag kam zum Schluss.

Erst nach Handelsschluss informierte Nordex (DE000A0D6554) darüber, dass die Margen im laufenden Jahr wohl deutlich geringer ausfallen werden als erwartet. Wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist, wird nur noch mit einem operativen Ergebnis von einem Prozent gerechnet. Zuvor lautete das Ziel noch auf 4 bis 5,5 Prozent. Noch viel deutlicher hätte die Korrektur der Aussichten also kaum ausfallen können.

Es ist nur verständlich, dass die Aktionäre darauf fast schon mit Panik reagierten. Im nachbörslichen Handel schmierte Nordex regelrecht ab und musste sämtliche Kursgewinne aus dem Tagesverlauf wieder abgeben. Letzten Endes musste sogar ein kräftiges Minus verzeichnet werden und jegliche Hoffnung auf eine größere Erholungen können für den Moment wohl erst einmal wieder begraben werden.

Natürlich kommt die unangenehme Neuigkeit nicht von Ungefähr. Vielleicht war das Ganze sogar ein Stück weit absehbar, da das Unternehmen als Gründe Probleme beim Logistikmarkt sowie rasant steigende Rohstoffpreise nennt. Beides sind keine Entwicklungen, die es erst seit gestern zu beobachten gäbe. Dennoch dürfte die steile Abwertung der Prognose viele überrascht haben und da bei den genannten Problemen keine Erholung in Sicht ist, stellt sich unweigerlich die Frage nach der Zukunft. Gut möglich, dass die Margen zunächst noch weiter absinken und sich im schlimmsten Fall dem Nullpunkt nähern werden.

 

Die Bullen müssen jetzt durchhalten

 

Jede Krise kennt ein Ende, das gilt für explodierende Rohstoffpreise genauso wie für fehlende Halbleitet. Einzig die Klimakrise könnte hier die große Ausnahme sein und genau dadurch ergeben sich langfristig nach wie vor enorme Chancen für Nordex. Daher gibt es auch nach den unerfreulichen Entwicklungen der letzten Wochen noch viele gute Gründe für Optimismus. Auch das Unternehmen selbst hält an seinen mittelfristigen Zielen fest. Für den Moment ist allerdings noch Durchhalten angesagt. Wer mit einem Einstieg liebäugelt, wartet eventuell noch ab, ob die Kurse in den nächsten Tagen und Wochen vielleicht noch etwas mehr nachgeben.

 

09.11.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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