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Pfizer punktet mit Corona-Medikamenten und setzt damit BioNTech und Moderna unter Druck, auch Varta begibt sich in den freien Fall

Des einen Freud ist des anderen Leid

NTG24 - Pfizer punktet mit Corona-Medikamenten und setzt damit BioNTech und Moderna unter Druck, auch Varta begibt sich in den freien Fall

 

Corona-Medikamente machen derzeit große Fortschritte. Ein Präparat des US-amerikanischen Pharmariesen Merck & Co. (nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA) erhielt jüngst in Großbritannien eine erste Zulassung. Derweil meldete Pfizer erfreuliche Ergebnisse aus laufenden Studien.

Ein neues Medikament von Pfizer (US7170811035) soll dafür sorgen, dass die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Infektion mit dem Coronavirus um 89 Prozent gesenkt wird, wenn es drei Tage nach den ersten Krankheitssymptomen eingenommen wird. Damit wird eine ähnliche Wirksamkeit wie bei den derzeit gängigen Impfstoffen erreicht.

Das sorgt bei den eigenen Aktionären für gute Laune und ließ die Aktie von Pfizer am Freitag um knapp acht Prozent in die Höhe schießen. Zum ersten Mal seit August wurde damit die 40-Euro-Marke wieder überschritten. Allerdings ist längst nicht jeder glücklich über die jüngsten Meldungen. Für fast schon depressive Verstimmungen sorgt das Ganze bei den Aktien der Impfstoffhersteller.

 

Unter Druck gesetzt vom eigenen Partner

 

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Werbebanner ZB-SeminarOrdentlich unter die Räder geriet etwa BioNTech (US09075V1026), wo am letzten Handelstag der laufenden Woche Kursverluste von 17,4 Prozent beklagt werden mussten. Das ist vor allem deshalb brisant, weil die Mainzer mit Pfizer in Sachen Impfstoff eigentlich eng zusammenarbeiten. Dass ausgerechnet dieses Unternehmen nun BioNTech zum ersten Mal seit Juni wieder unter 200 Euro befördert, hat schon eine gewisse Ironie.

Doch die Geschäftswelt ist nun mal kein Ponyhof und BioNTech hätte an der Stelle von Pfizer mit Sicherheit genauso gehandelt. Abzuwarten bleibt jetzt noch, ob und wann die neuen Medikamente eine Zulassung erhalten werden. Das könnte noch einmal für neuen Druck bei den Impfstoffaktien sorgen, vor 2022 ist damit aber wohl eher nicht zu rechnen.

 

Moderna im freien Fall

 

Noch sehr viel dicker traf es den BioNTech-Konkurrenten Moderna (US60770K1079). Auch der litt schwer unter den Erfolgsmeldungen rund um Corona-Medikamente, bekam darüber hinaus allerdings noch zusätzlichen Druck aufgrund enttäuschender Quartalszahlen. Auch wenn das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr eigentlich fulminant ausfiel, so wurden dennoch die Erwartungen der Analysten überdeutlich verfehlt.

In der Folge stürzte der Titel am Freitag um schmerzhafte 22 Prozent in die Tiefe und schon tags zuvor kam es zu tiefroten Vorzeichen. Auf Wochensicht bleibt damit ein Verlust von etwa mehr als 35 Prozent und mit dem Aufwärtstrend hat es sich für den Moment wohl erst einmal erledigt. Es war wohl zu erahnen, dass die Aktien der Impfstoffhersteller nicht ewig in die Höhe gehen könnten. Dass die Korrekturen letztlich derart drastisch ausfallen, damit dürften aber nicht einmal die Pessimisten gerechnet haben. Verglichen mit ihren Höchstkursen hat die Aktie von Moderna sich im Wert mittlerweile mehr als halbiert.

 

Die nächste Schlappe für Varta

 

Einen veritablen Rückschlag musste auch Varta (DE000A0TGJ55) zuletzt an den Börsen hinnehmen. Um 14,7 Prozent fielen die Kurse hier am Freitag in die Tiefe, womit der erst im Oktober gestartete Aufwärtstrend ein jähes Ende findet. Auch hier sind es enttäuschende Zahlen, welche den Anlegern die Stimmung verhageln.

Auch Corona ist daran nicht ganz unschuldig, denn wie der Konzern mitteilte, habe die Effekte der Pandemie zu Verzögerungen bei der Lieferung von Halbleitern und Rohstoffen gesorgt. Das wieder bewirkt, dass die Produktion bei manchen Kunden zeitweise stillstand und damit auch der Bedarf nach Batterien nachließ. So blieb dem deutschen Batteriehersteller letztlich kaum etwas anderes übrig, als den Ausblick für das laufende Jahr deutlich zu senken. Statt 940 Millionen Euro sollen nun nur noch etwa 900 Millionen Euro an Umsatz erzielt werden. Die Reaktion der Börsianer fiel mehr als deutlich aus und an Euphorie ist jetzt erst einmal nicht zu denken.

 

Im Zeichen von Corona

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistEinmal mehr feiert das Coronavirus ein zweifelhaftes Comeback in Europa, was in vielerlei Hinsicht für Chaos sorgt. Auch an den Börsen hat das Thema wieder mehr Gewicht und wie sich gestern zeigte, sorgt das für teils dramatische Kursentwicklungen. Sollten die Infektionszahlen in den nächsten Tagen und Wochen weiter zulegen und sich auch auf andere Regionen der Erde ausbreiten, könnte uns mit etwas Pech der nächste große Crash bevorstehen. Das gilt vor allem deshalb, weil eigentlich viele Beobachter darauf gehofft hatten, dass die Pandemie langsam zu einem Ende findet und an den Märkten wieder Normalität einkehrt. Zumindest gestern hätte man davon wohl kaum weiter entfernt sein können.

 

06.11.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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