Infineon setzt sich an die Spitze, die Deutsche Bank profitiert von guter Stimmung, Empfehlung für die Commerzbank und auch die Deutsche Post freut sich über Zuspruch
Welche Aktien von der Erholung im DAX ganz besonders profitieren konnten
Die Sorgen an der Börse scheinen wie weggeblasen zu sein. Nachdem es aus den USA kürzlich versöhnliche Daten bei Erzeugerpreisen zu sehen gab, folgten darauf nun nachlassende Inflationszahlen und Einzelhandelsumsätze, welche die Hoffnungen auf eine baldige Zinswende wieder antrieben. In der Folge gab es muntere Aufschläge zu sehen, die auch hierzulande das Geschehen bestimmten.
Um 1,66 Prozent konnte der zuvor etwas angeschlagene DAX sich verbessern und damit endlich wieder die Marke von 18.000 Punkten überschreiten – und das auch noch recht deutlich. Ganze 18.183 Punkte standen per Handelsschluss auf dem Ticker. Angeführt wurde der hiesige Leitindex von Infineon (DE0006231004), wo sich Kursgewinne von 4,2 Prozent feststellen ließen. Damit basteln die Bullen an einer Gegenbewegung, nachdem die letzten beiden Monate die Kurse deutlich einknicken ließen.
Die jüngsten Quartalszahlen von Infineon konnten nicht recht überzeugen und besonders hierzulande ist das Unternehmen mehr mit Sparen als mit Wachsen beschäftigt. Doch es macht sich auch ein wenig die Hoffnung breit, dass die Lage sich im zweiten Halbjahr aufhellen könnte. Die nun vernommenen Konjunkturdaten aus Übersee heizen derartige Erwartungen noch weiter an und rufen letztlich Schnäppchenjäger auf den Plan. Dass es ansonsten keine Neuigkeiten zu sehen gab, scheint nicht weiter zu stören.
Deutsche Bank: Chance oder Risiko?
Rund um die Deutsche Bank (DE0005140008) ging es ebenfalls eher ruhig zu und für das Geldhaus sind neue Aussichten auf sinkende Zinsen ein eher zweischneidiges Schwert. Schließlich haben höhere Zinsen dem Bankhaus in den letzten zwei Jahren sehr ansehnliche Gewinne beschert. Auf Zinserträge allein kann das Unternehmen sich nun nicht länger verlassen, zumindest nicht, um frisches Wachstum zu erzielen.
Die Börsianer scheinen aber schwerer zu gewichten, dass mit einer Erholung der Konjunktur das ebenfalls wichtige Investmentgeschäft wieder zulegen könnte. Damit im Hinterkopf ließen die Käufer die Deutsche Bank-Aktie gestern um sehr ansehnliche 3,2 Prozent bis auf 13,81 Euro klettern, was für den zweiten Platz im DAX ausreichte. Generell scheinen die Marktakteure den Banken wohlgesonnen gegenüberzustehen.
Die Commerzbank kann punkten
Denn direkt auf dem dritten Platz im DAX landete die Commerzbank (DE000CBK1001) mit einem Kursplus von rund drei Prozent und einem Schlusskurs in Höhe von 12,68 Euro. Hier spielen zum Teil dieselben Faktoren wie bei der Deutschen Bank eine Rolle. Zusätzlichen Rückenwind gab es aber auch von den Analysten von Warburg Research, die weiterhin Kaufchancen erkannt haben wollen. Die Kaufempfehlung für die Aktie wurde kürzlich bestätigt, wenngleich das Kursziel dabei leicht von 17 Euro auf nun 16,70 Euro gesenkt wurde.
Erwartet wird, dass die Kosten bei der Commerzbank stärker als bisher gedacht zulegen werden. Als dramatisch wird dies aber offensichtlich nicht eingeschätzt und als positive Faktoren werden wahrscheinlich steigende Dividenden sowie Aktienrückkaufprogramme ins Feld geführt. Über all dem steht natürlich noch ein mittelgroßes Fragezeichen. Dennoch ließen die Bullen sich auf das Narrativ ein und bescherten der Commerzbank einen respektablen Tagesgewinn.
Ist die Deutsche Post ein Kauf?
Schon vor rund drei Wochen sprach die Bank of America der Aktie der Deutschen Post (DE0005552004) eine Kaufempfehlung aus und begründete dies mit einem stabilen und wachsenden Paketmarkt in Deutschland. Nach dem kleinen Knick an den Märkten zu Anfang August schien sich dafür kaum jemand zu interessieren. Nun fiel es den Anlegern leichter, sich auf erfreuliche Zukunftsszenarien einzulassen.
Der Kurs legte gestern um 2,8 Prozent zu und die Deutsche Post hangelte sich auf den vierten Platz im DAX. Es handelt sich jedoch um eine Erholung auf niedrigem Niveau. Der Schlusskurs von 37,50 Euro ist vom 52-Wochen-Tief bei 35,82 Euro wahrlich nicht weit entfernt. Doch wer der Einschätzung der Analysten Glauben schenken mag, der findet darin nur eine umso interessantere Einstiegsmöglichkeit. Wie immer können Garantien für Kursgewinne aber nicht ausgesprochen werden.
Als wäre nichts gewesen
Nicht nur die hier genannten Titel scheinen den jüngsten Einbruch an der Börse gut verkraftet zu haben. Nahezu durch die Bank zeigten die Märkte sich wieder sehr viel freundlicher und Rezessionssorgen schienen am Donnerstag überhaupt keine Rolle mehr zu spielen. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Sentiment uns noch eine Weile erhalten bleiben wird. Verlass ist darauf aber leider nicht und auch wenn Herausforderungen und Widerstände etwas weniger Beachtung fanden, so haben sie sich noch längst nicht in Luft aufgelöst.
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16.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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