Infineon sieht sich nach Zahlen auf einem guten Weg, doch die Anleger scheinen noch skeptisch zu sein

Kursverluste für Infineon

 

Die jüngst vorgestellten Zahlen von Infineon ließen nur wenig Raum zum Meckern. Der Halbleiterkonzern konnte in nahezu sämtlichen Bereichen ein ordentliches Wachstum vorweisen und ließ sich sogar dazu hinreißen, die eigene Prognose in die Höhe zu schrauben. Die Reaktion an den Börsen fiel jedoch verhalten aus.

Nach Ansicht von Konzernchef Jochen Hanebeck ist Infineon (DE0006231004) „sehr gut unterwegs“. Untermauert wird diese Aussage mit einem Gewinn von 826 Millionen Euro im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs und einem um rund 25 Prozent gestiegenen Umsatz, der sich auf 4,1 Milliarden Euro belief. Zufrieden schaut der Konzern vor allem auf wachsende Geschäfte im Automobilsektor und auch bei erneuerbaren Energien konnte man kräftig zulegen.

 

Der größte Wermutstropfen ist weiterhin das Geschäft mit Konsumgütern, wo Infineon in naher Zukunft auch keine Zeichen für Entspannung sieht. Dennoch wurde die Prognose für die Umsätze um rund 700 Millionen Euro in die Höhe geschraubt. Die Anteilseigner sprangen darauf nicht an. Die Infineon-Aktie gab am Donnerstag um etwa 1,8 Prozent nach.

Warum die Börsianer sich so skeptisch zeigen, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Vielleicht wurden hohe Erwartungen der Anleger nicht erfüllt, vielleicht macht der eine oder andere sich Sorgen um die hohe Bedeutung im Automotive-Bereich, wo einige dunkle Wolken aufziehen. Was auch immer die Gründe sein mögen, aus der laufenden Korrektur scheint die Infineon-Aktie nicht herauszukommen.

 

Infineon: Wohin geht die Reise?

 

Per Handelsschluss am Donnerstag konnte die Infineon-Aktie noch immer auf ein Kursplus von 19,8 Prozent auf Jahressicht blicken und zählt damit weiterhin zu den besseren Performern. Fraglich bleibt aber weiterhin, wo das Papier sich einen Boden suchen könnte. Aus dem Handel ging die Aktie gestern mit 32,75 Euro und auf diesem Niveau gibt es noch charttechnischen Support. Jener könnte sich aber schon unterhalb des letzten Zwischentiefs bei 32,40 Euro auflösen. Die Aktie befindet sich also in nicht ungefährlichem Territorium.

 

05.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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