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Intel schockt die Anleger, ASML wird mit in die Tiefe gezogen, auch AMD erleidet Kursverluste und nicht einmal Nvidia kann sich dem Abwärtssog entziehen!

Die Euphorie im Halbleitersektor erleidet einen schweren Dämpfer

NTG24 - Intel schockt die Anleger, ASML wird mit in die Tiefe gezogen, auch AMD erleidet Kursverluste und nicht einmal Nvidia kann sich dem Abwärtssog entziehen!

 

In der Chipbranche schien bis vor Kurzem noch die Sonne. Der anhaltende KI-Boom versprach ein schnelles und langanhaltendes Wachstum und TSMC untermalte derartige Fantasien kürzlich noch einmal mit sehr ansehnlichen Zahlen. Nun legte Intel nach, wobei die Erwartungen der Märkte aber überraschend deutlich verfehlt wurden. Das sendet ein kleines Beben durch die Märkte.

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Es sind nicht die Zahlen aus dem vergangenen Jahr, welche den Anlegern von Intel (US4581401001) Sorge bereiten. 2023 konnte das Unternehmen tatsächlich sehr erfolgreich abschließen. Die Umsätze legten um rund zehn Prozent auf 15,4 Milliarden US-Dollar zu, was die Erwartungen der Märkte übertraf. Zudem wurde ein Nettogewinn von knapp 2,7 Milliarden Dollar ausgewiesen. Ein Jahr zuvor mussten noch Verluste von 664 Millionen Dollar vermeldet werden. Was die Anleger stört, ist der Blick auf das aktuelle Quartal.

12,2 bis 13,2 Milliarden Dollar stellt der Halbleiter-Gigant in Aussicht und damit deutlich weniger als die 14 Milliarden Dollar, mit denen Analysten durchschnittlich rechneten. Zudem enttäuschte die Prognose, dass mit KI-Beschleunigern im Jahr 2024 wohl lediglich etwas mehr als zwei Milliarden Dollar an Umsätzen generiert werden sollen. Das spricht nicht dafür, dass es in diesem Jahr noch einen Durchbruch zu sehen geben wird. Die Intel-Aktie reagierte auf die Zahlen mit Verlusten von 11,3 Prozent und der Kurs fiel auf nur noch 40,83 Euro an den hiesigen Handelsplätzen zurück.

 

ASML mit kleiner Korrektur

 

Der Schwächeanfall von Intel hinterlässt seine Spuren und zieht viele andere Konzerne aus der Branche mit in die Tiefe. Dazu gehört auch ASML (NL0010273215), wo in dieser Woche aufgrund hervorragender Zahlen für das vergangene Quartal noch die meiste Zeit beste Stimmung herrschte. Am Freitag mussten die Anteilseigner aber eine kleine Korrektur verkraften, welche die Kurse um 1,7 Prozent auf 797,30 Euro in die Tiefe zog.

Das ist noch verschmerzbar, das ASML zuvor noch auf Rekordjagd war und auch mit dem Schlusskurs von gestern noch eine mehr als gute Figur an der Börse abgibt. Dennoch machen sich erste Warnsignale bemerkbar und es stellt sich die Frage, ob der Höhepunkt nicht vielleicht schneller erreicht sein könnte, als es den Börsianern lieb sein dürfte. In Panik verfallen muss allerdings noch niemand.

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AMD geht die Puste aus

 

Recht ähnliche gestaltet sich die Lage bei der Aktie von AMD (US0079031078), welche am Freitag um 2,16 Prozent an Wert verlor und auf 165,12 Euro zurückfiel. Auch hier konnten die Aktionäre kürzlich frische Kursrekorde feiern, doch zumindest einige scheinen nun um die weiteren Aussichten zu bangen. Anders als in früheren Jahren werden in der Schwäche des großen Konkurrenten allem Anschein nach keine Chancen für AMD erkannt.

Die größte Sorge besteht vor allem darin, dass aus den hübschen Fantasien um weiteres Wachstum im KI-Segment letztlich nichts werden könnte. Mit dem MI300 hat AMD hier bereits ein sehr interessantes Produkt am Start und ehrlicherweise hat sich an den weiteren Aussichten nichts geändert. Doch der deutliche Rücksetzer bei Team Blau allein hinterlässt schon einen bleibenden Eindruck bei den Börsianern.

 

Nvidia reiht sich ein

 

Das dürfte auch der einzige Grund dafür sein, dass die Aktie von Nvidia (US67066G1040) vor dem Wochenende ebenfalls im roten Bereich landete. Hier mussten die Anleger Verluste von 1,9 Prozent hinnehmen und mit dem Kurs ging es bis auf 564,60 Euro zum Wochenende zurück. Damit bleiben aber noch Zugewinne von 28,5 Prozent seit Beginn des laufenden Jahres, welches noch nicht einmal ganz vier Wochen alt ist.

Kleinere Korrekturen kann die Nvidia-Aktie da noch recht schmerzfrei verkraften, zumal das Unternehmen selbst sehr optimistisch auf das laufende Jahr blickt und sich weiterhin auf Wachstumskurs befindet. Gerade im KI-Bereich ist man fast schon unantastbar. Die Konkurrenz wird zwar größer, doch die Leistungskrone konnte Nvidia bisher niemand entreißen. Dass Intel in diesem Segment anscheinend noch nicht ganz so weit ist, wie es zum Teil in den letzten Wochen gemunkelt wurde, kann vielleicht sogar als positive Nachricht verstanden werden.

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Schreck lass nach!

 

Ohne den mauen Ausblick von Intel schönreden zu wollen, gibt es bisher keinen Grund, um im Halbleiter-Segment schon die Segel streichen zu wollen. Die Nachfrage bewegt sich unverändert auf einem sehr hohen Niveau und rund um den Globus versuchen die Tech-Giganten mit allem Nachdruck, sich mit KI-Chips einzudecken. Absehbar ist aber auch, dass dieser Markt früher oder später gewisse Sättigungseffekte zeigen wird. Bei Investments im Bereich ist das richtige Timing daher alles.

27.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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