
Intel beerdigt seine Pläne für die Chipfabrik in Magdeburg endgültig auf und enttäuscht damit an der Börse
Mit Expansion ist bei Intel wohl erstmal nicht zu rechnen
Zugegebenermaßen ist es nicht die allergrößte Überraschung. Dennoch sorgte Intel für Enttäuschung mit der nun amtlichen Meldung darüber, die Pläne für eine Chipfabrik in Magdeburg endgültig beerdigt zu haben. Auch in Polen sollen einige Projekte gestoppt werden.
Intel (US4581401001) begründet das Ganze damit, dass Produktionskapazitäten „optimiert“ werden sollen und sparte sich weitere Details. Böse Zungen könnten aber meinen, dass das Unternehmen schon jetzt bestehende Kapazitäten kaum ausnutzen kann, da es an der Nachfrage fehlt. Im Herbst ließ Intel noch wissen, den Fabrikbau lediglich um zwei Jahre zu verschieben. Schon damals gab es aber Zweifel an dieser Darstellung.
Denn die Fertigung von Intel hat mit massiven Problemen zu kämpfen. Technologisch ist TSMC dem US-Konzern enteilt, sodass Intel selbst der einzige Großkunde seiner Werke ist. Das Interesse von anderen großen Playern wie Nvidia oder AMD hält sich nicht nur in Grenzen. Es ist überhaupt nicht erst vorhanden. Intel stellt zwar Verbesserungen in Aussicht, was aber noch viele Jahre in Anspruch nehmen könnte und TSMC sowie andere Konkurrenten werden bis dahin kaum Däumchen drehen.
Positiv für Intel in schwierigen Zeiten ist, dass das Unternehmen sich Milliardeninvestitionen spart und damit die Bilanz etwas aufbessern kann. Für die Anleger scheint das aber ein schwacher Trost zu sein. Erneut fehlende Wachstums- und Expansionssignale ließen den Aktienkurs am Donnerstag nachbörslich um 4,4 Prozent fallen, nachdem es im regulären Handel schon um 3,7 Prozent in die Tiefe ging.
Intel auf Schrumpfkurs
Gleichzeitig sprach Intel auch über Quartalszahlen, die durch die Bank enttäuschend ausfielen. Der Umsatz stagnierte auf Vorjahresniveau bei 12,9 Milliarden US-Dollar und die Verluste steigerten sich sogar noch von 1,6 auf nun 2,9 Milliarden Dollar. Zum Sparen ist das Unternehmen bei solchen Bilanzen wohl mehr oder minder gezwungen. Das macht die Lage aber freilich kein Bisschen angenehmer. Es ist Anlegern nicht zu verdenken, wenn jene sich ihrerseits ein Investment in Intel sparen.
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25.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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