
Auch nach dem Chefwechsel scheint Intel seinen bisherigen Kurs beibehalten zu wollen, was die Anleger nicht allzu gerne sehen
Intel hält an seinen Fabs fest
Recht überraschend wurde Ende vergangenen Jahres Pat Gelsinger aus seinem Chefsessel bei Intel entfernt. Nun hat Lip-Bu Tan die Zügel in die Hand genommen und durch den Wechsel an der Spitze erhofften sich Anleger eigentlich auch ein Stück weit einen Kurswechsel. Dazu wird es aber allzu schnell wohl nicht kommen.
In den letzten Tagen präsentierte der neue Chef von Intel (US4581401001) seinen Fahrplan für die nähere Zukunft, welcher jenem von Gelsinger in vielen Dingen schlicht gleicht. Man möchte sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, bei KI besser werden und den Ausstieg aus wenig rentablen Bereichen vorantreiben. All das ist nichts Neues und wurde vom vorherigen Intel-Chef sogar mehr oder minder angeleiert.
Hoffnungen darauf, dass Intel sich vom schwer defizitären Foundry-Geschäft verabschieden könnte, wurden ebenfalls enttäuscht. Unverändert will der Chip-Gigant die Sparte voranbringen und perspektivisch für andere Hersteller öffnen. Die interessieren sich für Intel aufgrund technologische Rückstände bisher aber nur wenig. Die Fertigungsstufe 18A soll dies ändern und diese geht laut Intel derzeit in die „risk production“. Läuft alles gut, sollen bis Jahresende zehntausende Wafer vom Band laufen.
Den Anteilseignern fällt es nach wie vor schwer, den Comeback-Plänen von Intel über den Weg zu trauen. Zwar konnte der Konzern mit seinen jüngsten Chips im Consumer-Bereich durchaus Achtungserfolge erzielen. Ob sich dies schon als konkurrenzfähig bezeichnen lässt, darüber gehen die Meinungen aber auseinander. Zudem bleibt es dabei, dass Intel bei KI-Rechenzentren faktisch überhaupt keine Rolle spielt.
Intel: All in?
Das Festhalten an den Foundrys ist zwar durchaus nachvollziehbar, da Intel sich dadurch mit Blick auf die isolationistische US-Politik langfristige Chancen sicher. Der Konzern geht aber auch hohe Risiken ein. Für den Moment werden wohl weitere Milliarden in den Bereich fließen müssen, was die ohnehin mauen Bilanzen weiter belasten dürfte. Das sehen die Aktionäre offenbar nicht gerne. Die Intel-Aktie gab am Dienstag um 2,9 Prozent bis auf 22,05 US-Dollar nach. Auf Jahressicht hat der Aktienwert sich bereits halbiert.
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02.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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