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JP Morgan wettert gegen Trump, auch bei Nvidia wächst der Unmut, Apple bleibt standhaft und Tesla für den Moment kleinlaut

Die Unterstützung für Donald Trump bei Unternehmen scheint nachzulassen

NTG24 - JP Morgan wettert gegen Trump, auch bei Nvidia wächst der Unmut, Apple bleibt standhaft und Tesla für den Moment kleinlaut

 

Als Donald Trump im Januar als neuer US-Präsident vereidigt wurde, waren einige bedeutende Vertreter der Wirtschaft vertreten. Sehr großzügig wurde Trump unterstützt und es gab Hoffnungen, dass niedrigere Steuern und andere Maßnahmen die Konjunktur beflügeln könnten. Kaum ein halbes Jahr später ergibt sich jedoch ein anderes Bild.

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Werbebanner DegussaDie meisten Hoffnungen, welche in Trump gesteckt wurden, wurden bislang enttäuscht. Der Krieg in der Ukraine konnte nicht nach 24 Stunden und auch nicht nach fünf Monaten beendet werden. Die Eskalation zwischen Israel und Iran konnte Trump nicht verhindern. Die Inflation in den USA bleibt vergleichsweise hoch und das Hin und Her bei Zöllen sorgt für tiefe Verunsicherung an den Märkten.

Mehr und mehr trauen sich die Chefs großer Konzerne, die Politik von Donald Trump öffentlich zu kritisieren. Gleich mehrfach tat dies bisher Jamie Dimon, seines Zeichens Chef der US-Bank JP Morgan (US46625H1005). Jener sorgt sich schon darum, ob die USA überhaupt noch die Kurve bekommen können. Ferner stellt er sich demonstrativ auf die Seite von Fed-Chef Jerome Powell, der sich zu einem persönlichen Feindbild von Trump entwickelt hat. Letzterer würde sich wünschen, dass die Leitzinsen sinken. Dem Aktienkurs von JP Morgan hat die politische Haltung bisher nicht geschadet. Zum Wochenende notierte man bei 264,95 US-Dollar und damit gut zehn Prozent höher als vor sechs Monaten.

 

Nvidia spricht von Fehlschlägen

 

Nvidia (US67066G1040) war bisher vielleicht nicht unbedingt ein glühender Verfechter von Trumps Politik, doch Kritik gab es zu Beginn der laufenden Legislaturperiode auch nicht zu hören. Erst vor Kurzem begleitete Nvidia-CEO Jensen Huang Trump noch nach Saudi-Arabien, wo einige lukrative Deals abgeschlossen werden konnten. Unzufrieden ist man allerdings, wenn es um das Thema China geht.

Immer neue Ausfuhrbeschränken haben Nvidia das Leben schwergemacht und laut Konzernangaben die dortigen Marktanteile bei KI-Chips von einst 90 auf aktuell rund 50 Prozent gesenkt. Bei den letzten Zahlen mussten Milliarden aufgrund politischer Entscheidungen abgeschrieben werden. Jensen Huang beobachtet zudem, dass die chinesische Konkurrenz durch das Ganze eher angetrieben denn zurückgehalten wird. Unter dem Strich bezeichnet er Exportkontrollen als „Fehlschlag“. Erfreut waren die Anleger darüber, dass Nvidia trotz China-Problemen gute Zahlen vorweisen konnte. Dadurch bedingt konnte die Aktie zuletzt wieder bis auf 141,97 Dollar zulegen; auf Monatssicht sind Zugewinne von mehr als neun Prozent zu verzeichnen.

 

Apple knickt nicht ein

 

Neben rein ökonomischen Themen spielt in der Trump-Regierung Diversität in Unternehmen eine große Rolle. Die gezielte Förderung von Minderheiten würde die aktuelle Regierung in Unternehmen gerne abschaffen, und das bisher mit einigem Erfolg. Von Google über Meta bis McDonald’s gibt es etliche Beispiele für große Börsenkonzerne, die unter dem Druck der Regierung nachgeben und DEI-Programme streichen. Die große Ausnahme scheint allerdings Apple (US0378331005) zu sein.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDort hält man bis heute an Programmen für DEI (Diversity, Equity, Inclusion) fest. Zu Jahresbeginn wurde zwar von einem Investor der Vorschlag eingebracht, sich von solchen Ansätzen zu trennen. Auf Anraten des Vorstands wurde dies aber mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. 97 Prozent der Anteilseigner entschieden sich dafür, an DEI-Programmen festzuhalten. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Mit dem Aktienkurs ging es seit Jahresbeginn um 21,5 Prozent in die Tiefe, was aber vordergründig auf maue iPhone-Absatzzahlen und fehlende Innovationen in Sachen KI zurückzuführen sein dürfte.

 

Tesla: Was kommt da noch?

 

Wohl den heftigsten Gegenwind kassierte Donald Trump vor Kurzem von Tesla (US88160R1014), genauer von CEO Elon Musk. Nachdem jener seine Beratertätigkeit für das Weiße Haus beendete, teilte er zeitweise heftig gegen Trump aus, kritisierte seine Politik, warnte vor Rekordschulden und brachte den Präsidenten gar mit den Epstein-Files in Verbindung. Die öffentliche Schlammschlacht zog sich einige Tage hin.

Zuletzt ruderte Musk wieder etwas zurück, löschte Tweets und entschuldigte sich für sein Verhalten. Wie lange es ruhig bleiben mag, ist jedoch fraglich. Schließlich wirkt sich die derzeitige US-Politik negativ auf die Geschäfte von Tesla aus, indem etwa sämtliche Förderungen für Elektroautos abgeschafft werden sollen. Auch die Zollpolitik könnte massive Nachteile mit sich bringen. Klar ist für den Moment, dass die Honeymoon-Phase zwischen Musk und Trump zum Ende gekommen ist. Das und enttäuschende Verkaufszahlen ließen den Aktienkurs in den letzten sechs Monaten um rund 25 Prozent bis auf 325,31 Dollar zum Wochenende einbrechen.

 

Verscherzt Trump es sich?

 

Noch sind es eher Nadelstiche, welche große Unternehmen gegen Donald Trump setzen und noch kein ausgewachsener Aufstand. Doch der Unmut ob der zumeist negativen Folgen von Trumps Politik für die US-Wirtschaft wächst. Setzt dieser Trend sich fort, könnten sich daraus noch unvorhersehbare Folgen ergeben. Denn auf Kritik reagiert der Präsident allergisch und gerne mal mit drakonischen sowie rechtlich fragwürdigen Maßnahmen, die seinen Kritikern schaden sollen.

 

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16.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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