Shell, ExxonMobil, Chevron, BP – Zittern die Öl-Konzerne nun vor den Folgen der eigenen Geschäftspraktik

Vorwurf der Zurückhaltung von Informationen muss in den nächsten Wochen geklärt werden

 

Kalifornischer Bundesstaat klagt gegen Ölriesen und wirft diesen vor, die Umwelt ohne Rücksicht zu zerstören und die Öffentlichkeit nicht ausreichend informiert zu haben.

 

In Kalifornien wird in der nächsten Woche eine Klage der US-Bürger gegen die Ölkonzerne wie z.B. Shell (GB00BP6MXD84) und ExxonMobil (US30231G1022) beginnen. Laut der Zivilklage wüssten die Unternehmen bereits seit Jahrzehnten über die Folgen der fossilen Brennstoffe Bescheid und hätten dieses Wissen nur zögerlich an die Öffentlichkeit weitergegeben. So sei die aktuelle Klimakrise auch die Schuld der Öl-Konzerne.

Im US-Bundesstaat waren in diesem Jahr die Folgen der Klimakrise besonders spürbar. Während es auf der einen Seite weitreichende Überschwemmung und Stürme gab, traf auch eine extreme Dürre mit ausgedehnten Waldbränden den Bundesstaat. Die Folgen dieser Naturphänomene verursachen dabei in Kalifornien jährlich einen Schaden in der Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar.

Kalifornien folgt mit der Klage dem Beispiel anderer US-Bundesstaaten, die ähnliche Klagen voranbrachten. Dabei ist Kalifornien allerdings der erste Bundesstaat, der darüber hinaus ein bedeutender Gas- und Ölproduzent ist. Die Klage richtet sich konkret gegen ExxonMobil, Shell, Chevron (US1667641005), ConocoPhillips (US20825C1045) und BP (US0556221044) sowie gegen den Interessensverband American Petroleum Institute. Die Unternehmen wiesen bisher die Vorwürfe zurück. Shell sieht in einer Mitteilung auch die Austragung vor Gerich, als falschen Ort, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dabei kritisiert Shell genauso wie Chevron und American Petroleum Institute die Sinnhaftigkeit der Klage. Dabei gehen die Konzerne davon aus, dass es sich hierbei eher um eine politische Kampagne zum Nutzen von Politikern und Anwälten handelt, als um einen Schritt gegen die Folgen des Klimawandels.

Der kalifornische Bundesstaat versucht indes laut eigener Aussage lediglich die Kosten für die Folgen des Klimawandels wieder hereinzuholen. Die Ölfirmen sollen also für die Kosten aufkommen, die sie verursachen. Außerdem fordert der Gouverneur von Kalifornien, Gavon Newsom, Geldstrafen. Da laut seiner Aussage die Öffentlichkeit belogen wurde und die Ölindustrie seit 50 Jahren die Gefahren der eigene Produkte sowie Folgen vertuschen würde.

19.09.2023 - Felix Eisenhauer

 

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