
Short-Squeeze bei Nike
Prognose von Nike überrascht positiv - kommt jetzt der Turnaround?
Die Reihe der Enttäuschungen vonseiten Nike ist lang. Entsprechend negativ war New York im Vorfeld der Zahlen gestimmt. Doch der Sportartikelhersteller warf einen vergleichsweise positiven Ausblick, der die Anleger überraschte.
Nike (US6541061031) gehört zu den grössten Verlierern der neuen amerikanischen Zollpolitik. Der Sportartikelhersteller stellt den Löwenanteil seiner Produkte in Asien her, insbesondere in Vietnam, Indonesien, Thailand und China, aber auch in Indien, Kambodscha, Bangladesch und Pakistan. Dabei handelt es sich immer um Auftragsarbeiten. Nike selbst hat keine Fabriken, was aber nichts daran ändert, dass man die neuen Zölle zahlen muss, denn die USA sind der grösste und wichtigste Absatzmarkt für das Unternehmen. Um das Zollthema abzumildern, wird man die Logistikketten im laufenden Jahr umbauen, aber die grosse Hoffnung ist selbstverständlich, dass das Weisse Haus die neuen Handelsabkommen mit den Ländern schnell abschliesst, damit sich die Zölle wieder normalisieren.
Die Erwartungen an das abgelaufene 4. Fiskalquartal (31. Mai) waren aufgrund der Zölle sehr schwach. Die Analysten haben sich im Schnitt auf einen Umsatz von 10,7 Mrd. US-Dollar (-15 %) und einen Gewinn von 0,12 US-Dollar je Aktie (-88 %) eingestellt. Die Börse hatte die Aktien jedoch noch deutlich tiefer für eine negative Überraschung gepreist. Doch der Einschlag im 4. Fiskalquartal war nicht ganz so hart wie befürchtet.
Prognose von Nike überrascht positiv
Nike verzeichnete einen Umsatzrückgang um -12 % auf 11,1 Mrd. US-Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr rutschten damit die Umsätze um -10 % auf 46,3 Mrd. US-Dollar ab. Der Rohertrag im Fiskaljahr 2025 schrumpfte um -14 % auf 19,79 Mrd. US-Dollar, aber um -21 % im letzten Quartal auf nur noch 4,47 Mrd. US-Dollar. Obendrein stieg die Steuerlast auch erheblich auf 33,6 % im letzten Quartal. Typisch sind für Nike sonst 15 % bis 17 %. Im Vorjahresquartal waren es nur 13,1 %. Die hohen Abgaben in Verbindung mit der Umsatzschwäche und den geschrumpften Margen liessen den Gewinn im 4. Fiskalquartal um -86 % auf 0,14 US-Dollar schrumpfen. Nike schlug somit die Konsenserwartungen beim Umsatz und Gewinn.
Der entscheidende Punkt war jedoch die Prognose für das laufende 1. Fiskalquartal 2026. Der Finanzvorstand Matt Friend signalisierte einen Rückgang des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich. Ausgehend von den 11,59 Mrd. US-Dollar, die Nike vor einem Jahr erlöste, reden wir dann im laufenden Quartal über einen Umsatz von rund 11,00 Mrd. US-Dollar. Im sequenziellen Vergleich würde Nike damit stagnieren, was besser als befürchtet wäre. Die Rohertragsmarge sieht Friend zwischen 350 bis 425 Basispunkten tiefer, also 388 Basispunkte im Mittel. Nike würde damit bei rund 41,5 % landen, was eine deutliche Verbesserung zu den 40,3 % im abgelaufenen 4. Fiskalquartal wäre. Auch soll sich die Steuerlast wieder auf 19 % bis 20 % normalisieren.
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28.06.2025 - Mikey Fritz
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