LVMH enttäuscht mit den jüngsten Zahlen an der Börse und bekommt zur Quittung einen kleinen Kursrutsch zu spüren

Schlimmer als gedacht

 

Experten rechneten bereits damit, dass sich das Wachstum beim Luxuskonzern LVMH etwas eintrüben würde. Nun stellte das Unternehmen allerdings Zahlen vor, welche die Erwartungen der Analysten noch einmal sichtlich unterboten. Mancher Beobachter sieht darin schon ein klares Anzeichen dafür, dass die Zeiten des rasanten Wachstums erst einmal vorbei sind.

 

Besonders enttäuschend fielen die Resultate für LVMH (FR0000121014) im Bereich der Spirituosen aus. Champagner und Co. spülten im vergangenen Quartal währungsbereinigt 14 Prozent weniger Geld in die Kassen als noch im Jahr zuvor. Mit Lederwaren konnten zwar Umsatzzuwächse von neun Prozent verzeichnet werden. Auch das liegt allerdings unter der Konsensschätzung, welche rund elf Prozent in Aussicht stellte.

Das Wachstum bei LVMH scheint also abzuflauen und als Reaktion darauf haben einige Analysten ihre Kursziele bereits nach unten korrigiert. Die Enttäuschung stand am Mittwoch auch den Anlegern ins Gesicht geschrieben. Die ließen die LVMH-Aktie um knapp sieben Prozent bis auf 686,50 Euro abrutschen. Die kleine Erholung der letzten Tage findet damit schon wieder ihr Ende.

Die Zukunft sieht für LVMH nun einigermaßen trüb aus. Zwar wächst das Unternehmen weiter, aber eben in einem sehr viel gemächlicheren Tempo als in den letzten drei Jahren. Mancher Investor sieht sich da wohl schon nach lukrativeren Gelegenheiten um. Zudem besteht die Sorge, dass die Abschwächung durch Inflation und Reallohnverluste sich noch fortsetzen könnte.

 

LVMH auf dem Boden der Tatsachen

 

Die Enttäuschung über die Resultate bei LVMH ist im ersten Moment nachvollziehbar. Allerdings korrigierte die Aktie schon in den letzten Wochen sichtlich in Richtung Süden und zumindest zum Teil waren vergleichsweise schwache Zahlen bereits eingepreist. Etwas verkannt wird derweil, dass LVMH noch immer wächst und dies wohl auch in schwierigen Zeiten tun dürfte. Das Unternehmen wird in Zukunft größere Herausforderungen erfahren, doch die Aktie ist deshalb noch lange nicht uninteressant.

12.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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