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Lufthansa Cargo stützt den Konzern

Lufthansa Aktie konsolidiert nach Rallye

NTG24 - Lufthansa Cargo stützt den Konzern

 

Die Lufthansa Cargo beginnt sich in 2020 zur heimlichen Stütze des angeschlagenen Konzerns zu entwickeln. Die Logistiksparte ist weltweit eine der grössten Frachtflotten, die auf dem Markt angeboten wird. Das hängt natürlich unter anderen damit zusammen, dass die Lufthansa ideal positioniert ist, um dieses Geschäft neben dem reinen Passagiergeschäft anzubieten, aber ergibt sich auch direkt aus dem Passagiergeschäft, denn ein nennenswerter der Teil der täglichen Fracht wird über die offenen Kapazitäten bei Linien- und Charterflügen abgewickelt. Den Rest fliegt die Lufthansa Cargo mit ihrer eigenen Frachterflotte, die in diesem und kommenden Jahr einige Veränderungen erfahren wird. 

Die Zahlen der Logistiksparte zum 30. September waren nicht gut, sondern ausgezeichnet. Insgesamt konnte die Lufthansa zwar deutlich weniger Kapazitäten anbieten, doch was angeboten wurde, nahm der Markt gerne auf. Der Nutzladefaktor, die Ratio zwischen verkauften und angebotenen Fracht-Tonnenkilometer, sprang in den ersten neun Monaten von 60,5 % auf 67,5 %. Ein positiver Trend, der sich im 3. Quartal sogar noch verstärkte. Hier lag der Nutzladefaktor bei 71,6 % nach lediglich 59,0 % im 3. Quartal 2019. 

In harten Euro umgemünzt, entspricht das einem Umsatz von 1,91 Mrd. Euro seit Jahresbeginn. Ein kleines Plus von 4 %. Da das Angebot jedoch verknappt war, da alle Fluggesellschaften parallel ihre Frachtkapazitäten herunterfuhren, sprangen die Preise in die Höhe und damit auch die Marge für die Lufthansa Cargo. Nach einem EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von -40 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2019 legte man in diesem Jahr in der gleichen Periode einen Gewinn von 427 Mio. Euro vor. 

 

Investitionen laufen weiter

 

Während andere Bereiche im Lufthansa-Konzern den Gürtel enger schnallen müssen, investiert die Logistiksparte. Bis Ende diesen Jahren werden drei MD11-Frachter ausgeflottet. Damit verbleiben noch weitere drei MD11-Frachter in der Flotte, die aber im kommenden Jahr ebenfalls die Lufthansa verlassen werden. Die Maschinen sind alt. McDonnell Douglas hatte 1988 mit der Produktion der MD11 begonnen und 1990 den ersten Jungfernflug abgehalten. Die erste Maschine ist übrigens noch beim Konkurrenten FedEx in Betrieb. McDonnell Douglas baute die Frachter 10 Jahre lang und stellte im Jahr 2000 die Produktion ein. Die Lufthansa Cargo erhielt die letzte Maschine dieses Typs. Ersetzt werden die Frachter durch neue Boeing 777F(reighter). Die ersten Boeing-Maschinen fliegen seit Ende des 3. Quartals für die Lufthansa Cargo.

 

Lufthansa AG

 

Ersetzt wird auch der Lufthansa Cargo Chef. Peter Gerber ist seit 2014 Vorstandsvorsitzender der Logistiksparte und wechselt nun nach Brüssel. Dort übernimmt er nicht nur die politische Vertretung des Konzerns, sondern wird auch die Geschäfte der Brussels Airlines führen. Ersetzt wird Gerber durch Dorothea von Boxberg, die aus dem Logistik-Vertrieb kommt und seit Mitte 2018 im Vorstand der Logistik-Gruppe sitzt. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFrau von Boxberg wird sich das erste Mal beim Transport der Corona-Impfstoffe beweisen dürfen. Die Lufthansa Cargo und die anderen Konkurrenten bewerben sich derzeit darum, die Impfstoffe weltweit verteilen zu dürfen. Und das unter teilweise extremen Bedingungen, denn die Impfstoffe von Pfizer müssen beispielsweise durchgehend bei -70 Grad gekühlt werden. Kein einfaches Unterfangen, denn eine sehr extrem tiefe Kühlung verlangt einen hohen Energieaufwand und besondere Kühltransporter während des Flugs. Vor und nach den Flügen muss zudem sichergestellt sein, dass überall in der Logistikkette die gleichen anspruchsvollen Bedingungen erfüllt werden. Eine Herausforderung, die man jedoch bei der Lufthansa gemeistert zu haben scheint. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

01.12.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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