als .pdf Datei herunterladen

Erneut will die Lufthansa Kosten senken und mit einem weiteren großen Stellenabbau Mehrwert für die Aktionäre schaffen

Für Begeisterung kann die Lufthansa mit ihren neuerlichen Plänen nicht sorgen

NTG24 - Erneut will die Lufthansa Kosten senken und mit einem weiteren großen Stellenabbau Mehrwert für die Aktionäre schaffen

 

Bereits in der vergangenen Woche machten Gerüchte über einen weiteren Stellenabbau bei der Lufthansa die Runde. Beim Kapitalmarkttag am Montag bestätigte das Unternehmen dies nun weitgehend. Konzernchef Carsten Spohr ließ wissen, dass in so ziemlich allen Bereichen Stellen abgebaut werden sollen. Ausnahmen gebe es lediglich bei Stellen, die bei Kosteneinsparungen helfen oder aufgrund von Regulierung sowie der Sicherung der Verkehrsrechte notwendig seien. Doch einen Bereich scheint die Airline besonders im Blick zu haben.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe Sonderaktion 4

 

In der Verwaltung will die Lufthansa (DE0008232125) 4.000 Stellen bis zum Jahr 2030 einsparen. Der Ankündigung zufolge soll dies ermöglicht werden, indem Prozesse zum Teil digitalisiert, automatisiert und gebündelt werden. Die Kosten sollen auf diesem Wege um jährlich 300 Millionen Euro gedrückt werden. Vorgesehen sind dafür einmalige Aufwendungen in Höhe von 400 Millionen Euro, was überschaubar zu sein scheint.

Die IT scheint es besonders hart zu treffen. Medienberichten zufolge könnten allein hier rund 2.000 Stellen wegfallen. Das hat wohl auch damit zu tun, dass die Lufthansa ihre sehr komplexen Strukturen zu vereinfachen gedenkt, was auch für die Kunden Vorteile haben könnte. So ziemlich jede Konzerngesellschaft verfügt über eigene IT-Abteilungen und zum Teil scheint unklar zu sein, wer eigentlich wofür verantwortlich ist. Ein Umbauprogramm mit dem Namen „One IT“ soll für Besserung sorgen und Teil einer großen Neuorganisation der Lufthansa sein.

 

 

 

Die Lufthansa umgarnt die Aktionäre

 

Für die Aktionäre soll der geplante Konzernumbau sich auszahlen. Die Lufthansa erhöhte ihre Mittelfristziele und rechnet für die Zukunft nun mit einem operativen Gewinn in Höhe von acht bis zehn Prozent der Umsätze. Zuvor wurden bestenfalls acht Prozent in Aussicht gestellt. Ferner sollen Anteilseigner sich weiterhin auf eine Dividende in Höhe von 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns verlassen können.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM Trade Das strahl ein wenig Stabilität aus, doch richtig begeistern lassen wollten die Märkte sich von den Plänen der Lufthansa nicht. Die Aktie konnte im frühen Handel zwar um rund zwei Prozent an Wert zulegen. Im weiteren Verlauf meldeten Experten aber dezente Zweifel an den Umbauplänen an. Skeptisch wird etwa darauf geblickt, ob die Lufthansa trotz Sparmaßnahmen Wachstum zu erzielen vermag. Zu Handelsschluss pendelte der Aktienkurs sich bei 7,72 Euro ein und verzeichnete damit einen Tagesverlust von 0,2 Prozent.

Gegenwind kündigt sich derweil aus der Richtung der Gewerkschaften an. Verdi kritisierte den geplanten Stellenabbau scharf und kündigte an, einen „Kahlschlag“ am Lufthansa Boden zulasten der Beschäftigten nicht hinnehmen zu wollen. Das Unternehmen versprach zwar, bei dem Vorhaben in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern vorgehen zu wollen. Das scheint aber nur wenig zu trösten. Heute steht derweil auch das Ende der Urabstimmung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit auf, womit über mögliche Streiks im Kampf um bessere Betriebsrenten entschieden wird.

 

Holprige Zeiten bei der Lufthansa

 

Im Prinzip sind sich so ziemlich alle Beteiligten darüber einig, dass sich bei der Lufthansa einige Strukturen entschlacken lassen. Doch wie genau dabei vorgegangen werden sollte, darüber gehen die Meinungen zum Teil weit auseinander. Schon jetzt lässt sich erahnen, dass die neuerlichen Pläne für reichlich Diskussionsstoff sorgen werden, vielleicht auch für Reibereien. Ob die gesetzten Ziele erreicht werden können, dafür steht ein Beweis hingegen aus.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Bei den Anlegern hinterlässt das Ganze gemischte Gefühle. Sparpläne kommen an den Börsen zwar nicht per se schlecht an. Es fehlt aber etwas an echten Wachstumsaussichten, was den Zweiflern in die Hände spielt. Insbesondere bei der Kernmarke bleiben viele Baustellen, dennoch soll bis zum kommenden Jahr ohne neue Piloten und mit nur einem moderaten Zuwachs beim Kabinenpersonal Wachstum erreicht werden. Die Ziele sind ambitioniert, doch das Vertrauen in den Vorstand scheint nicht an jeder Stelle besonders ausgeprägt zu sein.

 

Deutsche Lufthansa AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Deutsche Lufthansa AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutsche Lufthansa AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Deutsche Lufthansa AG - hier weiterlesen...

 

30.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)