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Die dunklen Wolken bei der Lufthansa mehren sich und das Unternehmen gerät derzeit aus gleich mehreren Richtungen unter Beschuss

Das könnte unangenehm werden

NTG24 - Die dunklen Wolken bei der Lufthansa mehren sich und das Unternehmen gerät derzeit aus gleich mehreren Richtungen unter Beschuss

 

Eigentlich soll 2023 für die Lufthansa zu einer Zeit des großen Comebacks werden. Nachdem die Pandemie ausgeklungen ist und Flugreisen wieder schwer gefragt ist, malte sich auch so mancher Anleger schon eine Rückkehr zu Buchungszahlen von 2019 und davor aus. Ob das jedoch hinhauen wird, daran hat manch einer berechtigte Zweifel und schon im Frühjahr schlägt dem Kranich Gegenwind ins Gesicht.

Ausgerechnet zur besten Reisezeit droht der Lufthansa (DE0008232125) ein handfester Streit mit den eigenen Piloten. Das lässt zumindest ein Artikel der „FAZ“ erahnen, laut dem die seit Monaten hinter verschlossenen Türen geführten Gespräche zwischen der Airline und der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) per Ende März aufgekündigt wurden – ohne Ergebnis. Weitere Schritte wurden zwar noch nicht angekündigt. Doch die Gefahr eines wieder offen geführten Schlagabtauschs ist zweifellos vorhanden.

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Bis Ende Juni gilt noch eine Friedenspflicht, sodass im Frühjahr noch nicht mit dem nächsten Flugchaos zu rechnen ist. Allerdings geht es dummerweise genau dann in die heiße Phase der Hauptsaison. Aus Kreisen der Gewerkschaft war zu vernehmen, dass die Gespräche bisher sehr zäh und anstrengend verlaufen seien. Das klingt nicht unbedingt danach, als wäre eine Lösung schon zum Greifen nah. Sollte es mal wieder zum Streik kommen, drohen der Lufthansa verärgerte Fluggäste, von denen es zuletzt wahrscheinlich ohnehin schon mehr als genug gab, sowie enorme Kosten.

 

Milliardenklage gegen die Lufthansa

 

Noch deutlich teurer könnte die Lufthansa allerdings eine Klage des Scheichs Al Jaber zu stehen kommen. Wie bei „Focus“ zu lesen ist, beabsichtigt jener wohl, den Konzern auf eine „zehnstellige Schadenersatzsumme“ zu verklagen. Anders ausgedrückt kündigt sich eine Milliardenklage an, welche die ohnehin schon schwer unter Druck stehende Airline momentan so gar nicht gebrauchen kann.

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Werbebanner EMH PM TradeHintergrund des Ganzen ist dem Bericht zufolge die Übernahme der Austrian Airlines im Jahre 2008. Ursprünglich wollte Al Jaber sich an der kriselnden staatlichen Airline beteiligen, zog sich aus dem Ganzen aber zurück, als das gesamte Ausmaß der Missstände offensichtlich wurde. Die Lufthansa griff letztlich zu und verlangte ihrerseits aufgrund des nicht zustande gekommenen Deals einen Ausgleich von Al Jaber. Letzterer konnte sich nun aber wohl beim Handelsgericht in Wien durchsetzen und dreht den Spieß kurzerhand um.

Wie genau er nun auf derart astronomische Forderungen kommt, bleibt für den Moment das Geheimnis des Scheichs. Zu Protokoll gab es gegenüber Medienvertretern lediglich, dass laut einer vorläufigen Schätzung wohl „weit über eine Milliarde Euro“ an Schadenersatz berechtigt seien. Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichte das Ganze bewerten werden und für den Moment gibt es noch keinen Grund zur Panik. Der Lufthansa-Aktie helfen solche Nachrichten aber freilich nicht gerade weiter.

 

Da verließen sie ihn

 

Vollkommen katastrophal fällt der Blick auf die Lufthansa-Aktie dieser Tage nicht aus. Seit Jahresbeginn freuen sich Anleger über Zugewinne von etwas mehr als 20 Prozent. Nach der deutlichen Erholung im Januar ist das Papier aber ein wenig eingeschlafen. Im März gab es zwar Versuche, die Kurse über die 10-Euro-Marke zu befördern. Solche wurden aber schnell wieder kassiert und per Handelsschluss am Donnerstag reichte es noch für 9,55 Euro.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Lufthansa bewegt sich damit am unteren Ende der Seitwärtsrange und mit der tendenziell eher negativen Berichterstattungen sowie fehlenden charttechnischen Impulse ist eine Abverkaufswelle derzeit nicht undenkbar. Dem gegenüber steht noch immer die Hoffnung auf eine fundamentale Erholung im Sommer. Doch wie groß diese ausfallen wird und ob sie nicht noch aus der einen oder anderen Richtung torpediert wird, steht für den Moment in den Sternen. Die Aktionäre müssen da mit recht großen Risiken leben.

 

14.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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