
Lufthansa mit starkem Q2 – Spohr äußert Kritik an Deutschland als Wirtschaftsstandort
Lufthansa trotz den makroökonomischen Gegenwind und baut Flugangebot weiter aus
Die Lufthansa überzeugt im zweiten Quartal und steigert den Konzerngewinn deutlich. Makroökonomischen Risiken bleiben dennoch der vorherrschende Faktor im Markt.
Die Lufthansa (DE0008232125) scheint das zweite Quartal trotz der geopolitischen Unruhen und makroökonomischen Störfeuern weitestgehend unbeschadet überstanden zu haben und schaut dabei optimistisch auf den weiteren Verlauf für das laufende Jahr. Aufgrund des positiven ersten Halbjahres sieht man sich auf bestem Wege den operativen Gewinn von 1,6 Milliarden Euro aus dem Vorjahr deutlich übertreffen zu können.
Eine höhere Ticketnachfrage und geringeren Treibstoffkosten konnte die Lufthansa im zweiten Quartal den operativen Gewinn um starke 17 % auf 871 Millionen Euro steigern. Dabei liegt das Gewinnwachstum im zweiten Quartal allerdings auch so hoch, da Streikfolgen im Vorjahreszeitraum für Sondereffekte in Höhe von 100 Millionen Euro geführt haben. Der Umsatz konnte im zweiten Quartal auch nur leicht um 3 % im Vergleich zum Vorjahr zulegen.
Überraschend ist, dass die Lufthansa die Platzkapazitäten für den wichtigsten Langstreckenmarkt, den USA, im zweiten Quartal trotz des Zollstreits mit der EU kräftig ausbaute. Dabei fliegen allerdings primär mehr US-Amerikaner nach Europa und das trotz des schwachen US-Dollars, während besonders die europäischen Economy-Gäste sich eher zögerlich zeigten. Lufthansa-Chef Spohr sieht daher auch erstmal ein Ende des Kapazitätenausbaus für die Routen in die USA gekommen.
Kritik an Deutschland wird lauter
Die Vorlage der Quartalszahlen wurde von Spohr auch dazu genutzt den Druck auf die amtierende Bundesregierung auszubauen. So kritisierte Spohr besonders due hohen Gebühren und die Ticketsteuer, die den deutschen Standort ökonomisch immer unattraktiver machen. Dies untermauerte auch der Finanzvorstand Till Streichert bei der Vorlage der Kostenentwicklung im zweiten Quartal. So hat die Lufthansa 9 % höhere Materialkosten und sogar 10 % höhere Personalkosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vorzuweisen. Auf der Personalkostenseite schlug besonders das Bodenpersonal etwa für die Flugsicherung teuer zu Buche.
Die Integration der italienischen Staatsfluglinie ITA läuft derweil überraschend reibungslos an. Während man zu Beginn des Monats die Vorteile und das Loyalitätsprogramm von ITA mit dem der Lufthansa Group harmonisierte sei im nächsten Jahr die vollständige Integration in das Star Alliance-Netzwerk geplant. Dann soll auch damit begonnen werden eine gemeinsame Expansion für Langstrecken mit Fokus auf Asien aufzubauen.
Die Aktie der Lufthansa tut sich im Handel weiter schwer. Nach den temporären Hoch bei 10,47 € im März 2023 ist die Aktie weiter in einem mittelfristigen Abwärtstrend gefangen, auch wenn sie in diesem Jahr erste Anstrengungen übernimmt daraus auszubrechen.
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06.08.2025 - Christian Teitscheid
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