Lufthansa: Überraschend starkes 2. Quartal

Die Lufthansa überrascht die Börse Frankfurt mit einem ausserordentlich starken 2. Quartal.

 

Engpässe, Engpässe, Engpässe. Man kann das Wort schon nicht mehr hören. Und obwohl der Beginn der Pandemie mittlerweile 2 ½ Jahre zurückliegt, findet Angebot und Nachfrage nicht näher zusammen, sondern driftet immer weiter auseinander. So auch in der Luftfahrt. Die Ereignisse in den vergangenen Wochen sind jenseits von allem, was wir in Europa je erlebt haben.

Alle wichtigen europäischen Hubs haben den täglichen Verkehr eingeschränkt. Schiphol, Heathrow und nun auch noch Frankfurt haben den Fluggesellschaften Kapazitätsbeschränkungen auferlegt, wie viele tägliche Flugbewegungen und Passagiere sie abfertigen dürfen. Ein absolutes Unikum, das wiederum ein Nachspiel haben wird, denn sowohl innerhalb Europas als auch auf der Langstrecke werden die eingeschränkten Kapazitäten in Europa zu Engpässen rund um die Welt führen.

Bei Lufthansa (DE0008232125) wurden mittlerweile rund 6.000 Flüge nur im Juli und August gestrichen. Ausgerechnet mitten in der Hochsaison, was selbstverständlich auch im 2. Halbjahr ein Nachspiel haben wird. Der Verlauf in diesem Jahr zeigt aber auch auf, womit wir uns im kommenden Jahr beschäftigen müssen. Sucht uns Covid-19 ein weiteres Mal im Winter heim, müssen wir auch erneut damit rechnen, dass die Flughäfen und Fluggesellschaften von einer völligen Überbelastung im Sommer auf eine Unterauslastung im Winter zurückfallen werden. 

 

Überraschend starkes 2. Quartal

 

Für die Leistung im 2. Quartal muss man der Lufthansa allerdings gratulieren. Trotz der ungewöhnlich hohen Hindernisse performte die Gesellschaft und konnte aussergewöhnlich starkes Wachstum beim Umsatz herausholen. Auf Basis der vorläufigen Zahlen erlöste die Lufthansa einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro nach nur 3,2 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. 

 

 

Auch die Profitabilität verbesserte man erheblich. Das Passagiergeschäft sorgte insgesamt noch für einen Verlust, selbst auf „bereinigter“ Basis, aber der Verlust fiel erheblich geringer aus. Die Tochter Swiss schaffte sogar die Rückkehr in die Gewinnzone auf operativer Ebene. Echten Gewinn zog die Lufthansa ein weiteres Quartal aus dem starken Frachtgeschäft, sodass unter dem Strich ein „bereinigter“ Gewinn im Bereich von 350 bis 400 Mio. Euro erwartet wird. Auf dieser Basis wies man vor einem Jahr noch einen Verlust von -827 Mio. Euro aus. 

Der Cashflow zeigt, dass die Lufthansa echtes Geschäft macht. Auf „bereinigter“ Basis erreichte man einen freien Cashflow von rund 2 Mrd. Euro im 2. Quartal. Mehr als das Fünffache des Vorjahresniveaus. Der Vorstand betonte, dass die Stärke im operativen Geschäft zum Abbau der Verbindlichkeiten genutzt wurde. 

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Offenlegung: Herr Fritz hält zum Zeitpunkt der Empfehlung eine Long-Position in Lufthansa. 

 

19.07.2022 - Mikey Fritz

 

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