
LVMH bekommt jetzt auch in den USA Probleme
LVMH meldet enttäuschende Zahlen
Luxusartikel befinden sich weiter in der Krise. Die Aktie des französischen Luxus-Konglomerates LVMH korrigiert nach enttäuschenden Zahlen für das Q1 weiter.
LVMH (FR0000121014) war über einen kurzen Zeitraum das wertvollste Unternehmen Europas und ist eine wahre Erfolgsgeschichte, die eng mit der Familie Arnault verbunden ist. Seit Mitte 2023 bekommt die Fassade allerdings die ersten Risse, denn die Markterwartungen wurden zum Teil deutlich verfehlt. Grund hierfür ist eine schwache Nachfrage im wichtigsten chinesischen Absatzmarkt, die besonders die Kernmarke Louis Vuitton negativ zu spüren bekommt.
Zu Beginn des Jahres verkomplizierte sich die Situation noch durch die internationalen Handelskonflikte ausgelöst durch den US-Präsidenten Donald Trump und seinem Zollträumen. Für LVMH bedeutet dies, dass auch in den USA der Umsatz im wichtigen Leder- und Modesegment zurückgeht. Dies hat zur Folge, dass der Gesamtumsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2 % auf 20,3 Milliarden US-Dollar gesunken ist. Wenn man dies um etwaige Währungseffekte bereinigt, dann ist der Umsatz sogar um 3 % gesunken. Besonders die beiden Lederartikelhersteller Christian Dior und Louis Vuitton enttäuschten dabei auf ganzer Linie. Die Sparte Leder- und Mode musste sogar einen Umsatzrückgang von 10 % hinnehmen. Im Geschäft mit Wein und Spirituosen musste der Konzern einen ähnlich hohen Umsatzrückgang vermelden. Beim Umsatz hatte man eigentlich mit einer Steigerung von 2 % gerechnet, denn das erste Quartal 2025 sollte den Anfang in der Erholungsbewegung der Branche darstellen. Diese Erholung scheint allerdings weiter auszubleiben.
Aktuell befindet sich LVMH in unsicheren Gewässern. Zwar haben die USA für die Zollpläne in Höhe von 20 % der EU eine Pause von 90 Tagen gewährt, doch die neu eingeführten Standardzölle von 10 % sind weiterhin in Takt. Die Zollpause bedeutet auch eine Zunahme an Unsicherheit. Kurzfristig könne man die Zölle durch Preiserhöhung und Anpassungen des Marketingbudgets zwar erstmal ausgleichen, langfristig sei dies aber keine ernstzunehmende Option. LVMH besitzt auch mehrere US-Fabriken, doch eine Änderung der Produktion sei laut Unternehmenssprechern erstmal nicht geplant.
Die Schwäche des Luxusmarktes kommt LVMH dabei teuer zu stehen. Als es durch die Lieferkettenprobleme noch zu einigen Engpässen in der Produktion kam, boomte der Luxusmarkt wie selten zuvor. Diese Zeit scheint nun vorbei zu sein. Nach den schwachen Zahlen für das erste Quartal sackte die LVMH-Aktie im Handel um weitere 7 %, sodass die Jahresperformance nun bei -23 % liegt. Dabei lag der Börsenwert von LVMH vor zwei Jahren noch bei etwas über 450 Milliarden Euro. Aufgrund mehrerer schwachen Prognosen und einem schwachen Marktumfeld korrigierte die Aktie seitdem stark, sodass der Konzern aktuell nur noch mit rund 245 Milliarden Euro bewertet ist. Wenn sich der Markt wieder erholen sollte und in die Zollthematik Ruhe einkehrt, dann könnte es für die Aktie von LVMH schnell wieder in die andere Richtung gehen.
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16.04.2025 - Christian Teitscheid
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