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Die Trendwende bei Mercedes-Benz lässt auf sich warten

Schlechte Zeiten für Aktionäre

NTG24 - Die Trendwende bei Mercedes-Benz lässt auf sich warten

 

Noch immer gibt es bei der Aktie von Mercedes-Benz wenig Grund zur Freude. Die diversen Krisen unserer Zeit lasten aus unterschiedlichen Gründen auf dem Unternehmen. Die größten Sorgen machten die Anleger sich zuletzt aber vor allem um die noch immer nicht ganz durchgestandene Chipkrise und dadurch fehlende Bauteile.

Eben das war wohl einer der Hauptgründe dafür, dass die Absatzzahlen von Mercedes-Benz (DE0007100000) im zweiten Quartal mal wieder rückläufig waren, wie „Der Aktionär“ zu berichten weiß. Demnach lieferte der Konzern in den letzten drei Monaten 490.000 Fahrzeuge aus, was 16 Prozent weniger ist als noch ein Jahr zuvor. Im gesamten ersten Halbjahr kamen nicht ganz eine Million Fahrzeuge zusammen, was einem Minus von etwa 15 Prozent entspricht.

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Werbebanner EMH PM TradeBesonders pikant dabei: nicht nur in der für Mercedes-Verhältnisse günstigen Preisklasse, die ohnehin nur noch stiefmütterlich behandelt wird, gingen die Verkäufe zurück. Auch bei den teuren Sportwagen von AMG konnte der Hersteller nicht so viel liefern, wie er gerne wollte. Gerade in China ging es mit den Absätzen schon fast dramatisch zurück und das Reich der Mitte ist weiterhin der mit Abstand wichtigste Markt für die Automobilindustrie. Bei den weiteren Aussichten geben sich Analysten zwar vorsichtig, sehen aber auch Chancen dafür, dass das Gröbste überstanden sein könnte.

Zumindest eines Problems wird sich Mercedes-Benz über kurz oder lang entziehen können. Bei der Halbleiter-Krise ließ sich in den letzten Wochen eine deutliche Entspannung feststellen. Gerüchteweise sollen einige Großkunden ihre Bestellungen bei TSMC, Samsung und Co. deutlich verringer haben. Dort würden dann grundsätzlich wieder mehr Kapazitäten bereitstehen, sodass auch wieder mehr Chips für die Verwendung von Autos zur Verfügung stehen würde. Es wird etwas dauern, bis sich das in den tatsächlichen Lieferketten bemerkbar machen wird. Zumindest ist aber ein Ende in Sicht.

 

Es geht abwärts

 

Die Anleger ließen sich dadurch aber nicht beruhigen, denn es kommen bereits die nächsten Krisen am Horizont auf. Mit einer erneut viel zu hohen Inflation in den USA im Juni wachsen wieder einmal die Sorgen vor einer Rezession. In hiesigen Gefilden wird eine solche vor allem aufgrund einer drohenden Energiekrise befürchtet. Sollte es dazu kommen, so dürften die Absatzzahlen der großen Autohersteller weiter nachgeben, ob mit oder ohne Mikrochips.

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Schließlich dürften die meisten Verbraucher dann andere Sorgen haben, als sich die nächste Luxuskarosse zu leisten. Da Mercedes-Benz in Zukunft nur noch auf solche setzen möchte, werden die Sorgen der Anleger umso größer. Am Mittwoch musste die Aktie von Mercedes-Benz daher die rote Laterne im DAX in die Hand nehmen. Mit einem Minus von knapp 4,6 Prozent schnitt der Titel an einem ohnehin schon miesen Tag schlechter ab als der versammelte Rest und stürzte bis auf 51,52 Euro in die Tiefe.

 

Was soll da noch kommen?

 

Mit großen Schritten nähert Mercedes-Benz sich damit wieder den Tiefstständen aus der vergangenen Woche an, was definitiv nicht als gutes Signal zu verstehen ist. Trösten können die Anleger sich damit, dass nicht wenige Analysten die Aktie weiterhin zum Kauf empfehlen und Kursziele von durchschnittlich 87,50 Euro in Aussicht stellen. Damit ergibt sich in der Theorie ein Aufwärtspotenzial von 70 Prozent. Ob dieses letztlich auch genutzt werden kann, steht aber nochmal auf einem anderen Blatt.

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Werbebanner WikifolioSolange das Geschehen vor allem von diversen Krisen bestimmt wird und sich für jene nicht einmal im Ansatz Anzeichen der Besserung zeigen, dürften die Anleger weiterhin einen schweren Stand haben. Gefragt ist da jetzt vor allem ein langer Atem. Denn dass die Mercedes-Benz-Aktie auch wieder bessere Tage erleben wird, daran hegt zumindest der Autos dieser Zeilen keinerlei Zweifel. Es könnte aber eine ganze Weile dauern, bis die Anleger solche zu Gesicht bekommen werden.

 

14.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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