als .pdf Datei herunterladen

Aufgrund schwieriger Marktbedingungen rudert Mercedes-Benz beim Thema E-Autos zurück

Mit Zahlen kann der Konzern die Erwartungen letztlich erfüllen

NTG24 - Aufgrund schwieriger Marktbedingungen rudert Mercedes-Benz beim Thema E-Autos zurück

 

Vor etwas mehr als zwei Jahren sprach Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius noch von der sogenannten Electric-only-Strategie. In einer Zeit, als Tesla von einem Rekordhoch zum nächsten schnellte, wollten die Schwaben so schnell wie möglich Verbrenner aussortieren und sich auf das Geschäft mit Elektroautos spezialisieren. Doch zuletzt liefen die Geschäfte eher schleppend und nun scheint in der Führungsetage ein Umdenken stattzufinden.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

Bei der Vorstellung neuer Zahlen sprach Mercedes-Benz (DE0007100000) davon, dass der Anteil an E-Autos bis zum Jahr 2030 im besten Fall bei 50 Prozent liegen könnte. Das sind ganz andere Worte als in den vergangenen Jahren, als für das kommende Jahrzehnt eine völlige Abkehr vom Verbrenner angedacht war. Letzterer wird das Unternehmen nun wohl noch eine Weile länger begleiten. Das Tempo beim Antriebswechsel geben letztlich die Kunden vor und solange es eine Nachfrage nach Benzin- und Diesel-Fahrzeugen gibt, will Mercedes diese auch weiterhin bedienen.

Nüchtern betrachtet handelt es sich um keine völlige Kehrtwende. Denn bereits 2021 wurde bei der Mobilitätswende von Mercedes-Benz stets auf die Marktkonditionen verwiesen. Jene haben sich anders entwickelt, als es sich manch einer erhofft haben mag. Elektroautos haben sich mittlerweile zwar etabliert, doch das Wachstum im Segment hat einen ordentlichen Dämpfer erhalten. In Stuttgart reagiert man auf diesen Umstand nun, was wahrscheinlich auch nicht der falsche Ansatz sein dürfte.

 

Mercedes-Benz: Besser als erwartet

 

Die Zahlen von Mercedes-Benz fielen derweil nicht unbedingt sensationell aus. Noch immer machen sich hohe Kosten und eine zurückhaltende Konsumlaune bemerkbar. Dazu gesellten sich bei einigen Modellen Schwierigkeiten bei der Lieferung von Bauteilen. In der Pkw-Sparte brachen die Gewinne im Jahr 2023 so um 13 Prozent ein. Gute Neuigkeiten gab es aber von den Vans zu berichten, wo die Gewinne um über 60 Prozent bis auf drei Milliarden Euro hochschnellten und die Marge auf stattliche 15,5 Prozent stieg.

Anzeige:

Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenInsgesamt ging das Ebit des Konzerns um vier Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zurück, während die Umsätze leicht auf 153,2 Milliarden Euro zulegen konnte. Für das neue Jahr stellt Mercedes-Benz einen weiteren Rückgang beim Ergebnis in Aussicht. Die Prognose liegt allerdings über den Erwartungen der Analysten, Noch dazu hat Mercedes den Anteilseignen einige Geschenke in Aussicht gestellt, sodass die Aktie am Donnerstag um 4,7 Prozent auf 71,27 Euro zulegen konnte.

Weitergehen sollen die Aktienrückkäufe. Ein neues Programm sieht dafür den Einsatz von drei Milliarden Euro vor. Die Dividende soll leicht auf 5,30 Euro je Anteilsscheint steigen. Die Aktionäre freuen sich also trotz einer schwierigen Marktlage über eine ansehnliche Rendite und das Versprechen, dass jene auch in Zukunft mindestens gehalten werden kann. Mercedes-Benz scheint sich recht erfolgreich durch die kleine Krise im Segment zu manövrieren. Zumindest ist das aktuell noch der Fall. Ob es auch in den kommenden Monaten bei den noch recht respektablen Zahlen bleiben wird, darüber lässt sich wohl streiten.

 

Kein Grund zum Meckern?

 

Kritik sah sich Mercedes-Benz an der Börse zuletzt durchaus ausgesetzt. Vor allem die Luxus-Strategie des Unternehmens wird von einigen Beobachtern mit Skepsis angesehen. In naher Zukunft wird die A-Klasse aus dem Sortiment verschwinden. In Zeiten, in denen der Volumenmarkt wieder mehr an Bedeutung zu gewinnen scheint, ist das durchaus ein mutiger Ansatz. Zumindest bisher scheint es sich aber nicht gerächt zu haben.

Anzeige:

Banner Stauder

 

Nicht nur fröhliche Gesichter gibt es aber auch zu sehen, wenn es um die angekündigten Aktienrückkäufe geht. Skeptische Naturen bemängeln, dass Mercedes-Benz keine sinnvolleren und renditestärkeren Optionen zu finden scheint, um seine Barreserven zu investieren. Das schürt Befürchtungen, dass das Wachstum über längere Zeit zu wünschen übriglassen könnte. Doch trotz aller Kritik lässt sich festhalten, dass Mercedes-Benz sich besser entwickelt hat, als es die Börsen erwartet hätten. Das darf für den Moment auch ohne schlechtes Gewissen gewürdigt werden.

23.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)