Meta reagiert auf anhaltende Kritik und senkt die Kosten für die werbefreie Variante von Facebook und Instagram

Auf eine weitere Klage kann der Konzern verzichten

 

Auf Druck der EU muss Meta mittlerweile bei Facebook und Instagram explizit um die Erlaubnis der Nutzer fragen, um Werbetracking zu vollziehen. Zudem wurde dem Unternehmen auferlegt, eine Alternative dazu zu schaffen. Dem kam man nach, in dem eine kostenpflichtige Variante eingeführt wurde, welche allerdings noch immer Kritik auf sich zog.

 

Angesetzt hatte Meta (US30303M1027) für ein entsprechendes Abonnement knapp zehn Euro monatlich. Kritiker sahen das als Verstoß gegen die Vorgabe an, dass zu hohe Preise nicht schon im Vorfeld zu einer klaren Entscheidung der Nutzer führen dürfen. Nun reagierte das Unternehmen darauf und kündigte bei einer Anhörung der EU-Kommission an, die Preise auf knapp sechs Euro monatlich zu reduzieren.

Meta wird sich mit diesem Schritt vor allem eine weitere Klage vom Hals halten wollen. In der Vergangenheit zoffte der US-Konzern sich munter mit der EU und argumentierte unter anderem damit, dass Werbetracking zum Angebot dazugehöre und es ein berechtigtes Interesse am Sammeln von Daten gebe. Letztlich wurde das Unternehmen zu strafen in dreistelliger Millionenhöhe verdonnert.

Weiterhin keine Angaben macht Meta dazu, wie viele Nutzer das werbefreie Angebot überhaupt in Anspruch nehmen. Es steht aber zu vermuten, dass die Nutzung der werbefinanzierten Variante vom Konzern selbst bevorzugt wird. Schließlich verdient die Facebook-Mutter mit Werbung den überwiegenden Anteil ihres Geldes und je mehr Nutzer angesprochen werden, desto teurer lassen sich die Werbeplätze verkaufen.

 

Meta: Nichts passiert!

 

Die Anleger nehmen das Ganze gelassen hin und auf den Aktienkurs hat die Meldung kaum Einfluss. Auch wenn bessere Geschäfte bei Facebook mitverantwortlich für die hervorragende Performance der letzten Monate sind, so stehen derzeit doch vor allem KI-Fantasien im Vordergrund. Meta baut derzeit gigantische Rechenzentren für die neue Technologie auf und wirft seinen Hut für eine künftige Marktführerschaft in den Ring. Die Aktie notiere bei Handelsschluss am Dienstag bei recht beeindruckenden 453,80 Euro und damit fast 150 Prozent höher als noch vor einem Jahr.

20.03.2024 - Daniel Eilenbrock

 

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