
Mit geradezu lächerlich hohen Gehältern scheint Meta sich um die Abwerbung von KI-Spezialisten zu bemühen
OpenAI-Chef Sam Altman sieht Meta dennoch im Nachteil
Das KI-Rennen ist in vollem Gange und jeder der großen Tech-Riesen ist darum bemüht, dabei die Oberhand zu gewinnen und möglichst zu behalten. Meta konnte zwar bereits einige Achtungserfolge erzielen, gilt bislang aber nicht unbedingt als führen. Das soll sich in Zukunft ändern und wie OpenAI-Chef Sam Altman in einem Podcast mitteile, nimmt die Facebook-Mutter dafür wohl Unsummen in die Hand.
Darüber berichtete hierzulande unter anderem die „FAZ“. Den Angaben von Altman zufolge wurde einigen Mitarbeitern von OpenAI wohl angeboten, bei Meta ein Jahresgehalt von mehr als 100 Millionen US-Dollar zu erhalten. Die gleiche Summe solle zudem als einmaliger Bonus für den Wechsel zum Facebook-Konzern geboten worden sein. Meta (US30303M1027) selbst kommentierte diese Behauptungen bislang nicht. Sie decken sich aber weitgehend mit vorherigen Berichterstattungen.
US-Medien berichteten vor Kurzem übereinstimmend darüber, dass Meta auf der Suche nach neuen KI-Entwicklern sieben bis neunstellige Summen für Gehälter in Aussicht stelle. Zudem sei Mark Zuckerberg in die Rekrutierung persönlich involviert und habe Wunschkandidaten in sein persönliches Anwesen eingeladen. Offenbar auch bereits mit Erfolg, denn unter anderem wechselte Jack Rae von der Google-Tochter Deepmind zu Meta. Es soll aber auch genügend Ablehnungen gegeben haben.
Meta will die AGI
Zahlreiche kleine Angestellte mussten bei Meta in den letzten Jahren aufgrund von Effizienzsteigerungen ihren Hut nehmen, doch bei KI-Entwicklern scheint dies überhaupt kein Thema zu sein. Fast wirkt es, als wolle der Konzern seinen Erfolg im Segment mit der Brechstange forcieren. Insidern zufolge sollen die Bemühungen um neue Talente auch einem ganz bestimmten Zweck dienen. Die Millionengehälter sollen demnach für Entwickler gezahlt werden, die an einer sogenannte Artificial General Intelligence (AGI), oder zu Deutsch Allgemeiner Künstlicher Intelligenz arbeiten.
Bezeichnet wird dies auch gerne als „Superintelligenz“, die mit so ziemlich allen Aufgaben zurechtkommt und den Menschen bei kognitiven Aufgaben übertreffen kann. Auch Sam Altman stellte Durchbrüche in diese Richtung immer mal wieder in Aussicht. Dass Meta nun mit Millionen um sich schmeißt, scheint den OpenAI-Chef nicht weiter zu beeindrucken. Er sieht das eigene Unternehmen weiterhin im Vorteil, da dort eine bessere Kultur herrsche. Zudem würden die gegenwärtigen KI-Anstrengungen von Meta nicht so gut wie erhofft laufen.
Natürlich sind derartige Aussagen von einem direkten Konkurrenten mit Vorsicht zu genießen. Tatsächlich konnte Meta aber schon mal größere Erfolge vermelden. Ein Nachfolger zu Llama 4 musste offenbar verschoben werden und es stehen Vorwürfe im Raum, dass Meta bewusst Testverfahren manipuliert habe, um seine jüngsten KI-Modelle bessere dastehen zu lassen. In Sachen Innovation scheint man eher hinterherzulaufen als den Ton anzugeben.
Viel hilft viel?
Die Skepsis von Sam Altman scheinen die Anteilseigner nicht zu teilen. Trotz kleinerer Rückschläge klettert die Meta-Aktie derzeit munter in die Höhe und landete am Mittwoch zu Handelsschluss bei recht beeindruckenden 695,77 US-Dollar. Damit ist man nicht allzu weit entfernt vom Allzeit-Hoch bei 740,91 Dollar. Eine solche Nähe zu vergangenen Rekorden kann aktuell längst nicht jedes Tech-Unternehmen bieten. Richtig ist allerdings auch, dass hier einige Vorschusslorbeeren eingepreist wurden.
Dass Meta Probleme und Herausforderungen nicht zwingend lösen kann, indem diese mit Unsummen an Geld beworfen werden, wurde mit dem Metaverse bereits unter Beweis gestellt. Trotz etlicher Milliarden an Investitionen konnte Mark Zuckerbergs Herzensprojekt nie richtig abheben und die Nische verlassen. Dass es aktuell in Unternehmenspräsentationen kaum noch Erwähnung findet, dürfte nicht von Ungefähr kommen. Den Aktionären kann nur gewünscht werden, dass die KI-Bemühungen nicht ähnlich im Sande verlaufen werden. Zwar sind die generellen Aussichten hier sehr viel besser als bei Virtual und Augmented Reality. Längst nicht gesagt ist allerdings, dass Meta den Markt anführen wird.
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19.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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