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Aufgrund von strengen Vorgaben will Meta in Zukunft auf politische Werbung auf seinen Plattformen in der EU künftig vollständig verzichten

Zufrieden ist Meta mit dieser Entwicklung eher nicht

NTG24 - Aufgrund von strengen Vorgaben will Meta in Zukunft auf politische Werbung auf seinen Plattformen in der EU künftig vollständig verzichten

 

Dass die sozialen Medien heutzutage einen enormen Einfluss auf die politische Willensbildung und damit auch auf Wahlen nehmen, das dürfte wohl niemand mehr ernsthaft bestreiten. Hohe Wellen schlug vor einigen Jahren ein Skandal rund um das britische Unternehmen Cambdrige Analytica. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, mit der massenhaften Auswertung von Nutzerdaten und dem Schalten entsprechender Inhalte gezielt Einfluss auf die US-Wahlen 2016 sowie das Brexit-Votum in Großbritannien genommen zu haben.

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In der Folge brachte die EU neue Richtlinien auf den Weg, an die sich Digitalkonzerne wie Meta seither halten müssen. Dazu gehört, dass Algorithmen für personalisierte Werbung offengelegt werden müssen und es ein Verzeichnis darüber geben muss, durch wen genau Werbekampagnen finanziert werden. Die Zeiten von anonymer Werbung bei Meta (US30303M1027) und Konsorten sind in der EU längst vorbei. Doch dabei allein soll es nicht bleiben. In Zukunft sollen noch strengere Regularien greifen, wenn es um politische Werbung geht.

 

 

 

Ab Oktober tritt die Verordnung zur Transparenz politischer Werbung (TTPA) in Kraft. Im Kern schreibt diese vor, die im Kern dafür sorgen soll, dass politische Werbung für Nutzer eindeutig als solche zu erkennen ist. Das scheint Meta aber vor unüberwindbare Hürden zu stellen. Wie die „FAZ“ berichtet, kündigte das Unternehmen nun das Ende jeglicher politischer Werbung auf seinen Plattformen in der EU an.

 

Wird Meta etwa zensiert?

 

TTPA führe laut Meta zu erheblichen zusätzlichen Verpflichtungen für Prozesse und Systeme von Werbetreibenden, die ein unhaltbares Maß an Komplexität und Rechtsunsicherheit mit sich bringen würden. Darauf möchte man sich nicht weiter einlassen und zieht nun stattdessen die Reißleine. Kritik an der EU ist bei Meta nichts Neues. Im Januar ließ sich CEO Mark Zuckerberg bereits über bestehende und geplante Vorschriften aus und sprach von „Zensur“.

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Werbebanner Immobilienbewertung DresdenGeldstrafen gegen das eigene Unternehmen verglich Zuckerberg mit Zöllen und bediente damit wahrscheinlich sehr bewusst das Narrativ von US-Präsident Donald Trump, an den er sich in jüngerer Vergangenheit immer mehr angenähert hat. Die Moderation steht bei Facebook und anderen Plattformen mittlerweile im Hintergrund. Solange Meta nicht durch Gesetze zum Handeln gezwungen wird, passiert auch nicht mehr viel. Es ist nicht davon auszugehen, dass der toxische Ton sich durch den Verzicht auf politische Werbung in der EU verändern wird.

In den Diskussionen wird es weiterhin heiß hergehen und es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Meta solche Entwicklungen bewusst fördert. Empörung bringt Klicks und damit auch Werbeumsätze. Zensiert wird der Konzern freilich keineswegs. Verlangt wird lediglich mehr Transparenz, wenn es um politische Werbung geht. Doch das scheint den Konzern derart zu wurmen, dass lieber gleich das Handtuch geworfen wird und es wird der Weg in die bequeme Opferrolle gesucht.

 

Auf Nummer sicher?

 

Erlauben kann Meta es sich allemal, denn die Umsätze mit politischer Werbung in der EU halten sich gemessen am gesamten Umsatz wahrscheinlich eher in Grenzen. Mancher Anleger dürfte auch den sicheren Pfad begrüßen, bei dem neuerliche Klagen und empfindliche Strafen etwas unwahrscheinlicher werden. Der Fokus an der Börse liegt zudem ohnehin auf Zukunftsträumereien rund um KI, wo Meta so viel Geld wie kaum ein anderer investiert.

Dass die nun verkündete Entscheidung den Aufwärtstrend an der Börse beenden wird, ist also eher unwahrscheinlich. Seit Jahresbeginn konnte die Meta-Aktie schon um mehr als 20 Prozent zulegen bis auf 712,68 US-Dollar zum Wochenende. Anleger sollten aber nicht vergessen, dass bisher noch die Werbung für die mit Abstand höchsten Umsätze und Gewinne sorgt. So sehr Meta das Thema KI auch propagiert: ob die schwindelerregenden Investitionen eines Tages amortisiert werden könnten, steht momentan noch in den Sternen.

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28.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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