Meta liefert phänomenale Zahlen ab und bringt die Anleger damit wieder in Kauflaune

Die Zweifel am Metaverse treten in den Hintergrund

 

Vor ziemlich genau zwei Jahren schien es schon so, als hätte Meta seinen Zenit endgültig überschritten. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte musste die Facebook-Mutter einen Rückgang bei den Nutzerzahlen vermelden und das Werbegeschäft lief nicht mehr rund, auch aufgrund von Änderungen an den Vorgaben von Apple für die Bereitstellung von personalisierter Werbung auf iPhone und Co. Nun scheint die Lage sich ins Gegenteil verkehrt zu haben.

Denn was Meta (US30303M1027) in der vergangenen Woche an Quartalszahlen ablieferte, dürfte selbst die größten Optimisten noch einmal aus den Socken gehauen haben. Bei den wichtigsten Kennzahlen ging es durch die Bank steil nach oben. Das Unternehmen berichtete über einen Umsatz, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 25 Prozent bis auf 40,1 Milliarden US-Dollar in die Höhe schnellte. Mit dem Gewinn ging es derweil von 4,65 Milliarden Dollar bis auf schwindelerregende 14 Milliarden Dollar aufwärts.

Starkes Wachstum verzeichnete die Facebook-Mutter im wichtigen Werbegeschäft rund um die sozialen Medien. Dort verzeichnet der Konzern auch weiterhin eine beispiellose Nutzerbasis. 2,11 Milliarden täglich aktive Nutzer werden gezählt. Wenigstens drei Milliarden sollen mindestens einmal im Monat bei Facebook aktiv sein. In Kombination mit weiteren Apps wie WhatsApp oder Instagram sind es sogar 3,19 Milliarden Nutzer, die mindestens einmal monatlich mit Meta in Berührung kommen. Diese großen Erfolge sollen sich künftig auch für die Aktionäre auszahlen.

 

Meta verteilt Geschenke

 

Meta zeichnet nicht nur eine freundliche Zukunft, bei der auch KI im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus kündigte der Konzern Maßnahmen an, über die sich die Investoren schwer freuen. Dazu gehört, dass Aktien im Wert von 50 Milliarden Dollar zurückgekauft werden sollen, was den Aktienkurs merklich in die Höhe treiben dürfte. Darüber hinaus wird es in Zukunft zum ersten Mal überhaupt eine Dividende geben, die sich auf 50 Cent je Anteilsschein belaufen soll.

 

Mit so vielen guten Neuigkeiten hatten die Märkte nicht gerechnet. Entsprechend kräftig fielen die Zugewinne am Freitag aus. Um etwas mehr als 20 Prozent schnellte die Meta-Aktie vor dem Wochenende in die Höhe und markierte dort neue Kursrekorde. Hierzulande standen per Handelsschluss 441,95 Euro auf dem Ticker. Bei all der Euphorie scheinen noch immer bestehende Baustellen schlicht in Vergessenheit zu geraten.

Problematisch bleibt für Meta weiterhin das Metaverse, in welches einmal mehr viel Geld versenkt wurde. Zwar legte der Umsatz in dieser Sparte von 4,3 auf immerhin 4,65 Milliarden Dollar zu. Gleichzeitig weiteren sich aber auch die Verluste von 727 Millionen auf nun 1,1 Milliarden Dollar in nur einem Quartal aus. Über das gesamte Geschäftsjahr hat Meta rund 16 Milliarden Dollar in eine Sparte versenkt, von deren Erfolg längst nicht jeder überzeugt ist. Noch dazu startete diesen Monat mit der Vision Pro die Konkurrenz in Form von Apple einen ersten vorsichtigen Angriff auf den Führungsanspruch in Sachen AR und VR.

 

Meta kann es sich leisten

 

Angesichts der nun vorgestellten Zahlen darf Meta aber wohl unterstellt werden, dass es sich so manches Experiment schlicht erlauben kann, zumal ja auch längst nicht in Stein gemeißelt ist, dass Erfolge beim Metaverse bis in alle Ewigkeit ausbleiben werden. Hoffnung machen zudem Versprechen, dass auch im Sektor KI kräftig investiert wird und der Konzern eben nicht alles nur auf das Metaverse setzt, welches dem Unternehmen seit einiger Zeit seinen Namen gibt.

Die Kurve bekommen hat Meta allem Anschein nach und der Konzern befindet sich wieder auf einem recht beeindruckenden Wachstumskurs. Wer den Einstieg bisher verpasst hat, wartet zunächst ab, ob es nach dem enormen Kurssprung nicht zu Gewinnmitnahmen kommt. Auf Rekordniveau bracht es schließlich immer viel Mut und Überwindung, um einen Einstieg zu wagen. Grundsätzlich bleibt die Aktie aber eine sehr interessante Angelegenheit und wenn Mark Zuckerberg und seine Mannschaft es richtig anstellen, bringt die Zukunft weiterhin große Chancen mit sich.

05.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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