Nel ASA kann sich der schlechten Stimmung im Wasserstoffsektor nicht entziehen und stürzt auf neue Tiefststände

Der Chart macht keinen Spaß mehr

 

Für Schlagzeilen aufgrund teils rasant fallender Kurse sorgen dieser Tage vor allem Aktien aus dem Finanz- und Immobilienbereich. Unter Druck stehen tatsächlich aber noch viele weitere Branchen und im Fall von Wasserstoff lässt sich der Negativtrend auch nicht erst seit der (abgewendeten?) Bankenkrise beobachten.

Nachdem Öl- und Gaspreise wieder deutlich nachgelassen haben, scheinen an den Märkten manche Träumereien zu zerplatzen, gerade was die Geschwindigkeit des Siegeszugs von Wasserstoff angeht. Fundamental haben sich bei Nel ASA (NO0010081235) und Co. zwar keine nennenswerten Veränderungen ergeben. Doch allein die veränderte Erwartungshaltung hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck.

 

Im Falle von Nel ASA wurde am gestrigen Dienstag ein neuer trauriger Tiefpunkt erreicht. Nach langem Kampf mussten die Bullen hier die Marke von 1,20 Euro aus der Hand geben, welche bisher noch als wichtigste Unterstützung galt. Zeitweise ging es bis auf 1,16 Euro abwärts, per Handelsschluss reichte es für nicht weniger enttäuschende 1,17 Euro.

Charttechnisch haben die Bären damit den Weg freigemacht, um die Nel ASA-Aktie noch deutlich mehr unter Druck zu setzen. Lediglich im Bereich von 1,05 Euro bis 1,10 Euro lässt sich noch so etwas ähnliches wie ein Support ausmachen, der aber weniger hartnäckig ausfallen dürfte als zuletzt bei 1,20 Euro. Kommen die Bullen aber nicht langsam aus dem Quark, droht der Absturz in Pennystock-Gefilde.

 

Ist der Absturz von Nel ASA zu rechtfertigen?

 

Es lässt sich darüber streiten, ob der Kursverfall von Nel ASA in irgendeiner Weise zu rechtfertigen oder wenigstens nachzuvollziehen ist. Aus Sicht des Autors dieser Zeilen gibt es erschreckend wenige Argumente für derart drastische Abschläge und entsprechend durchaus auch Aussichten auf eine Erholung in nicht allzu ferner Zukunft. Da eine solche sich aber leider nie garantieren lässt und die Stimmung momentan weiterhin schlecht ausfällt, reicht das allein für eine klare Empfehlung kaum aus. Langfristig orientierte Anleger bleiben aber dran und behalten Nel ASA definitiv im Auge.

 

29.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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