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Nel ASA stürzt ab, auch Evotec erleidet massive Verluste, TUI rutscht weiter in den Abwärtskanal und bei Bayer werden die Analysten vorsichtiger

Das Marktumfeld trübt sich weiter ein und die Börsianer sind immer fleißiger am Verkaufen

NTG24 - Nel ASA stürzt ab, auch Evotec erleidet massive Verluste, TUI rutscht weiter in den Abwärtskanal und bei Bayer werden die Analysten vorsichtiger

 

Der Dienstag brachte den Märkten leider noch immer keine Erholung. Wieder einmal gab es vorwiegend sinkende Kurse zu sehen, angetrieben unter anderem von anhaltenden Zinssorgen und skeptischen Blicken auf die jüngsten geopolitischen Entwicklungen. Dass 2024 der Konjunktur eine große und nachhaltige Erholung bringen wird, daran scheinen immer weniger Beobachter zu glauben.

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Besonders heftig hat es die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) erwischt, die schon seit Längerem in einem desaströsen Abwärtstrend gefangen ist. Nachdem zuletzt schon wieder charttechnische Unterstützungen verpasst wurden, scheinen alle Dämme gebrochen zu sein. Am Dienstag ging es um schmerzhafte 8,4 Prozent auf nur noch 0,48 Euro in die Tiefe. Zeitweise gab es auch 0,47 Euro und damit den niedrigsten Kurs seit Ende 2018 zu sehen.

Die Hoffnung scheint endgültig zu versiegen und selbst viele ehemalige Optimisten dürften sich mittlerweile von ihren Anteilen an Nel ASA verabschieden. Besserung ist noch immer nicht in Sicht. Charttechnisch hat Nel nicht weniger als den Schritt in den Abgrund gewagt und auch fundamental sowie auf der Nachrichtenseite tut sich nicht viel. Ob und wo der Ausverkauf sein Ende finden wird, steht also in den Sternen.

 

Was kommt da auf Evotec zu?

 

Evotec (DE0005664809) steht derweil voll und ganz im Bann von schweren Vorwürfen gegen den kürzlich zurückgetretenen CEO Werner Lanthaler. Wie das „manager magazin“ bereits am Wochenende berichtet, hat jener wohl über Jahre millionenschwere Insider-Deals verschwiegen. Das ruft freilich die Behörden auf den Plan und dem Manager könnte im schlimmsten Fall eine lange Haftstrafe drohen. Auch auf Evotec könnten Konsequenzen warten.

Hier und dort ist sogar schon die Rede von einem möglichen Delisting. Das ist in der Theorie zwar ein mögliches Szenario. Doch bisher gibt es keinen Fall, in dem es dazu aufgrund von nicht gemeldeten Insider-Deals gekommen wäre. Grund zur Panik gibt es also nicht. Strafzahlungen lassen sich aber nicht ausschließen. In den Kurs kommt so oder so viel Unsicherheit, was die Bullen in die Defensive treibt. Die Evotec-Aktie gab am Dienstag um 8,3 Prozent bis auf 15,27 Euro nach.

 

TUI im Ausverkauf

 

Im Vergleich dazu kam TUI (DE000TUAG505) noch eher glimpflich davon. Hier bewegten die Kurse sich gestern um 4,1 Prozent abwärts, was die Aktie auf 6,16 Euro per Handelsschluss zurückbeförderte. Wirklich überrascht zeigt sich von dieser Entwicklung aber kaum jemand. Die Charttechniker warnten bereits nach dem Unterschreiten der 7-Euro-Linie vor weiteren Verlusten. Es ist sogar einigermaßen wahrscheinlich, dass noch Supportzonen knapp unterhalb von 6 Euro auf die Probe gestellt werden.

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Das Umfeld dafür ist in jedem Fall gegeben. Zwar gab es zuletzt durchaus erfreuliche Meldungen aus der Reisebranche, welche mit einem sehr erfolgreichen Jahr 2024 rechnet. Doch Zins- und Inflationssorgen verschwinden deshalb nicht und zusammen mit den technischen Verkaufssignalen entstehen da klare Warnsignale für die Aktionäre. Zumindest bisher müssen die Anteilseigner aber auch noch nicht verzweifeln.

 

Bayer: Schluss und aus?

 

Im Gegensatz zu so vielen anderen Titeln konnte die Aktie von Bayer (DE000BAY0017) zu Beginn des Jahres noch eine recht erfreuliche Performance aufs Parkett legen. Damit schein es sich aber erledigt zu haben und der Dienstag brachte wieder rote Vorzeichen mit sich, wenn auch sehr dezent. Von Euphorie ist aber nicht mehr viel zu spüren und auch die Analysten werden aktuell wieder vorsichtiger.

Wie bei „Der Aktionär“ zu lesen ist, konnte Morgan Stanley sich jüngst nur zu einer Bestätigung der neutralen Haltung durchringen, reduzierte das Kursziel dabei aber deutlich auf 45 Euro. Die Experten blicken unter anderem auf ungelöste Rechtsstreitigkeiten, welche die Eigenkapitalkosten potenziell immer weiter in die Höhe treiben könnten. Immerhin wird der Bayer-Aktie aber noch ein gewisses Erholungspotenzial zugetraut, denn der Schlusskurs am Montag belief sich auf überschaubare 33,53 Euro. Doch die Anleger hätten sich wohl etwas mehr Zuversicht von den Börsenprofis gewünscht.

 

Schlechte Laune

 

Wie man es dreht und wendet, die Stimmung an der Börse fällt derzeit wieder einmal mehr als schlecht aus. Die hier genannten Titel sind nur einige wenige Beispiele für die vielen Verlierer, welche die aktuelle Woche uns präsentiert. Es bleibt die Hoffnung, dass die sich hochschaukelnden Sorgen vielleicht etwas überzogen sind und dementsprechend, wie schon so oft in der Vergangenheit, die nächste Phase der Erholung schon hinter der nächsten Ecke warten könnte. Allerdings wäre es natürlich geradezu fahrlässig, sich auf ein solches Szenario blind zu verlassen.

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17.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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