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Insider und Profis greifen bei Netflix zu

Die Schnäppchenjäger greifen bei Netflix wieder zu

NTG24 - Insider und Profis greifen bei Netflix zu

 

Der Ausverkauf bei Netflix war harsch und brutal. Doch während sich die Alt-Aktionäre die Wunden lecken, greifen die Insider und Profis bei der Aktie wieder zu.

Der Sell-off bei Netflix (US64110L1061) ist weit überzogen. Ohne jeden Zweifel war die Aktie im November keine 700 US-Dollar wert, aber eine Halbierung innerhalb von zwei Monaten ist lachhaft. Vor allem, da sich am Geschäftsfeld und den Perspektiven im Kern nichts Wesentliches geändert hat. Auch eine Verfehlung der Prognose und der jüngsten Abonnentenzahlen rechtfertigen keine Halbierung der Marktkapitalisierung in so kurzer Zeit.

Problematisch war hingegen, dass das Management die Wall Street verunsicherte. Im Geschäftsjahr 2021 konnte das Unternehmen netto mehr als 18 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Dieses Wachstumsniveau lag deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, das sich bei 26 Millionen neuen Abonnenten pro Jahr einpendelte. Grund zu einer Enttäuschung ist also gegeben. Die Frage läuft aber darauf hinaus: 

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Werbebanner ClaudemusIst 2021 ein Wendepunkt oder Sattelpunkt? Und an diesem entscheidenden Punkt lieferte das Management keine Antwort und gab auch keine rechte Prognose. Die Führung von Netflix ist bekannt für seine Offenheit, weswegen diese Position nicht unbedingt verwundert, aber sie war auch nicht hilfreich für eine Wall Street, die sich selbst bezüglich der zukünftigen diskontierten Barwerte der Technologieunternehmen in Panik versetzt hatte. 

Übrigens nahm Netflix die gesamte Branche in Sippenhaft. Man könnte erwarten, dass schlechte Nachrichten von Netflix gute Nachrichten für die Konkurrenten sind. Doch weit gefehlt. Die Wall Street liess alle Streaming-Aktien fallen wie heisse Kartoffeln. Was nur Sinn machen würde, wenn die Branche ein gemeinsames Problem hätte, das sich nicht lösen lassen würde. Das sehe ich hier jedoch nicht. 

Niemand will zum Modell des klassischen Fernsehens zurück. Die jüngere Generation kennt dieses Konzept nicht einmal mehr und staunt in Erzählungen nur, wie man es sich antun kann, das zu sehen, was andere ausgesucht haben und was dann auch noch alle 20 Minuten von langen Werbeblöcken unterbrochen wird. Auch das Übergangsmodell Pay-per-view ist tot bzw. führt nur noch ein Schattendasein, da es im Vergleich zu den Pauschalangeboten der Streaming-Plattformen schlicht und einfach zu teuer ist. Bis es etwas Besseres gibt, werden die Streaming-Plattformen daher das Feld dominieren. 

 

Profis kaufen zu

 

Interessant ist aber, wer nach dem grossen Absturz vom 21. Januar gekauft hat. Unter den Insidern zählt dazu unter anderem der Mitgründer und Co-CEO Reed Hastings. Hastings investierte nach dem Absturz 20 Mio. US-Dollar, um 51.440 Netflix-Aktien für den Familien-Trust zu kaufen. Die Anzahl der gehaltenen Aktien im Trust erhöhte sich mit dem Kauf um 1 % auf 5,16 Millionen Aktien. Und wie immer gilt bei Insider-Transaktionen: Es gibt viele Gründe, warum ein Insider verkauft, aber nur einen Grund, warum ein Insider kauft. 

 

Netflix Inc.

 

Übertrumpft werden die Zukäufe von Hastings durch das Engagement von Pershing Square Capital Management. Das Investmentvehikel von Bill Ackman kaufte nach dem Absturz 3,1 Millionen Netflix-Aktien. Nicht 3,1 Millionen US-Dollar, sondern 3,1 Millionen Netflix-Aktien. Damit wurde Ackman auf einen Schlag einer der 20 grössten Aktionäre von Netflix. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDen Durchschnittspreis veröffentlichte Ackman nicht. Der Einstiegskurs wird sich aber zwischen 351 und 409 US-Dollar bewegt haben. Die Investmentsumme beläuft sich auf geschätzte 1,2 Mrd. US-Dollar. Das korrespondiert mit einer anderen Transaktion. Ackman hatte kurz zuvor eine Absicherung gegen steigende Zinsen im US-Dollar aufgelöst und daraus 1,25 Mrd. US-Dollar generiert.

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01.02.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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