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Netflix macht ernst und spricht erstmals darüber, wie genau das Teilen von Accounts künftig verhindert werden soll

Die Gewinne sollen steigen

NTG24 - Netflix macht ernst und spricht erstmals darüber, wie genau das Teilen von Accounts künftig verhindert werden soll

 

Schon vor knapp einem Jahr kündigte Netflix aufgrund enttäuschender Zahlen weitreichende Änderungen für seinen Streaming-Dienst an. Mittlerweile fallen die Quartalsergebnisse wieder deutlich freundlicher aus, doch an vielen beschlossenen Maßnahmen hält der Konzern fest. Dazu gehört auch, dass das Teilen von Accounts möglichst unterbunden werden soll.

Bis heute wird dieses System von der Kundschaft munter ausgenutzt. Es finden sich schnell ein paar Freunde, die einen Familienaccount abschließen und dann pro Kopf sehr günstig die Inhalte von Netflix (US64110L1061) streamen können. Vorgesehen ist das Angebot eigentlich für Menschen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben. Faktisch genutzt wird es auch schon mal von Menschen, die quer über den Globus verteilt sind.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGenau damit soll es irgendwann im Laufe des Jahres vorbei sein. Bisher ließ Netflix noch offen, wie genau dieses Ziel in die Tat umgesetzt werden soll. In einer neuen FAQ gibt es dazu nun aber einige Anhaltspunkte. Darin erfahren Nutzer auch, für wen das Account-Sharing vorgesehen ist und für wen nicht. Wie bereits erwähnt sollen nur Mitglieder des gleichen Haushalts ein Familien-Abo ohne zusätzliche Kosten mitnutzen können.

Damit die Nutzer hierbei künftig nicht ein bisschen flunkern, müssen Geräte, die mit einem Hauptkonto verknüpft sind, dessen Haupt-Standort alle 31 Tage mindestens einmal besuchen. Der Freund, der kostenlos mitschauen darf, müsste also immer mal wieder vorbeischauen. Das klingt erstmal machbar und ist für Smartphone, Tablet und Notebook kein Hinderungsgrund. Schwieriger wird es allerdings schon beim Smart TV und anderen, nicht beweglichen Geräten.

 

An alles gedacht?

 

Berücksichtig werden bei dem neuen Modell auch eventuelle Reisen eines Nutzers. In einem solchen Fall haben Nutzer die Möglichkeit, einen zusätzlichen Zugangscode anzufordern, welcher immerhin an 7 aufeinanderfolgenden Tagen den Zugriff auf das Netflix-Konto auch abseits des Hauptstandorts erlaubt. Ob ein solcher Code sich auch häufiger anfordern lässt, wurde von Netflix bisher nicht weiter erläutert. Im Netz wird auch bereits fleißig darüber nachgedacht, wie die neuen Regelungen sich umgehen lassen. Zu den Überlegungen gehört, am Standort eines Hauptnutzers schlicht ein VPN aufzuziehen, wo sich Mitnutzer regelmäßig einloggen könnten.

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Aus technischer Sicht klingt das nach einer halbwegs eleganten Lösung, für die meisten Nutzer dürfte das Ganze aber mit einem enormen Aufwand verbunden sein. Da werden einige es sich zweimal überlegen, nicht einfach zusätzliche Gebühren an Netflix abzudrücken. Erlaubt wird das Account Sharing in Zukunft durchaus bleiben. Personen außerhalb des entsprechenden Haushalts sollen nach dem Willen von Netflix künftig aber eine kleine zusätzliche Gebühr zahlen.

 

Die Netflix-Nutzer sind nicht erfreut

 

Die Reaktionen auf die Maßnahmen von Netflix fallen weiterhin unterschiedlich aus. Einige Nutzer zeigen Verständnis dafür, dass das bisherige Modell des Account-Sharings nicht mehr tragbar sei. Andere erinnern daran, dass Netflix selbst vor Jahren noch aktiv dazu aufgerufen hatte, den eigenen Account mit Freunden zu teilen, unabhängig von deren Wohnort. Das hinterlässt durchaus einen gewissen Nachgeschmack. In den sozialen Netzwerken kündigten viele Netflix-Abonnenten auch an, dem Dienst künftig den Rücken zu kehren. Allerdings gibt es solche Bekundungen eigentlich jeden Tag und aus allen nur erdenklichen Gründen zu sehen.

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Werbebanner ClaudemusDie Anleger blicken schon seit einer ganzen Weile wieder optimistischer in die Zukunft und an der Börse freute man sich zuletzt darüber, dass die Abo-Zahlen wieder deutlich zulegen konnten. Wenn nun perspektivisch auch die Einnahmen je Nutzer weiter in die Höhe gehen, wird sich darüber kaum ein Aktionär beschweren. Die Netflix-Aktie konnte den Crash aus dem vergangenen Jahr schon wieder fast vollständig verdauen. Die Kurse konnten sich in rund acht Monaten ungefähr verdoppeln, auf Jahressicht notiert die Aktie „nur“ noch etwa 17 Prozent tiefer. Um auch die noch ausgleichen zu können, wird Netflix letztlich auch mit Inhalten überzeugen müssen.

 

01.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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