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Nach den Zahlen wird im Netz heftig über die weiteren Aussichten bei Netflix diskutiert

Geht der Wachstumskurs weiter?

NTG24 - Nach den Zahlen wird im Netz heftig über die weiteren Aussichten bei Netflix diskutiert

 

Im dritten Quartal konnte Netflix nicht nur wieder ein ansehnliches Plus bei den Nutzerzahlen vorweisen. Die Anzahl neuer Abonnenten übertraf sowohl die eigenen Erwartungen als auch die Prognosen der Analysten bei Weitem. Es scheint endlich wieder besser zu laufen und auch andere Kennzahlen konnten überzeugen. Die Netflix-Aktie reagierte darauf mit einem satten Kurssprung.

Am Mittwoch ging es mit den Kursen um rund 15 Prozent in die Höhe. Schon kurz darauf fingen allerdings die Diskussionen darüber an, was nun in Zukunft von dem Streaming-Anbieter zu erwarten ist. Netflix (US64110L1061) selbst spricht davon, dass das Wachstum sich weiter fortsetzen solle. Auch im vierten Quartal und darüber hinaus wird mit steigenden Abo-Zahlen gerechnet. Zahlreiche beliebte Eigenproduktionen sollen die Nutzer bei der Stande halten. Die Gewinne sollen hingegen auch mit der Anpassung einiger Dienste gesteigert werden.

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Werbebanner WikifolioUm letzteren Punkt machen sich einige Beobachter große Sorgen. Für das größte Aufsehen sorgte die Ankündigung von Netflix, das Account-Sharing ab dem kommenden Jahr weltweit unterbinden zu wollen. Es soll dann nicht mehr möglich sein, Dritten die Zugangsdaten für einen Account zu geben, damit diese günstig mitschauen können. Etwas pikant an dieser Einschränkung ist, dass Netflix in der Vergangenheit durchaus offen dafür warb, mit Account-Sharing Geld zu sparen. Das war allerdings zu Zeiten, in denen Wachstum noch über allem stand.

Jetzt gibt es also endgültig die Kehrtwende, welche allerdings nur in bestimmten Fällen greifen soll. Ausgenommen von den Einschränkungen sollen Familienmitglieder bzw. Mitglieder desselben Haushalts sein. Wie genau Netflix feststellen möchte, wer zum Haushalt zählt und wer nicht, ist bisher nicht bekannt. Experten gehen aber davon aus, dass genau dafür in den letzten Monaten ausgeklügelte Algorithmen erschaffen wurden. Fehlerfrei werden die kaum funktionieren, doch es reicht aus, wenn Netflix seine Ziele grob erreichen kann.

 

Kommt der große Nutzer-Exodus?

 

Kritisiert wird in den sozialen Medien der Schritt von Netflix an sich, dem Account-Sharing ein Ende zu bereiten. Es sind unzählige Kommentare zu lesen, in denen Nutzer von ihrer Kündigung reden. Nach eigenem Bekunden sollen einige von ihnen Netflix schon seit Jahren die Treue gehalten haben. Manch einer sagt dem Konzern bereits voraus, dass dieser sich das Nutzerwachstum selbst wieder kaputtmache.

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Ich selbst verstehe zwar wenig von Streaming-Diensten und habe weder Game of Thrones noch Squid Game oder sonstige Serien-Hits der letzten Jahre gesehen. Ich habe aber schon viele Boykottaufrufe in der Medienwelt miterlebt und bisher verliefen die meisten davon sehr harmlos. Was sich derzeit in den sozialen Medien abspielt, ist sehr wahrscheinlich der Aufruf einer lauten Minderheit. Und selbst bei jener ist es zweifelhaft, wie nachhaltig sie ihre Boykottaufrufe verteidigen wird.

 

Kein Grund zur Beunruhigung bei der Netflix-Aktie

 

Gerade in der Tech-Welt wurde schon häufiger offen zu Boykott aufgerufen. In einem sehr bekannten Fall auf dem Jahre 2009 sollte etwa ein Videospiel aus der „Call of Duty“-Reihe mehr oder minder bestreikt werden. Kurz nach Veröffentlichung zeigten Informationen der Spieleplattform Steam, dass genau jene Leute im Spiel aktiv waren, die zuvor noch zum Boykott aufrufen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs mag etwas weit hergeholt sein, dies mit der aktuellen Situation bei Netflix zu vergleichen und vielleicht bin ich da auch auf dem völlig falschen Dampfer. Doch mein Gefühl sagt mir, dass bei Netflix spätestens mit dem nächsten Blockbuster die meisten der abgesprungenen Nutzer zurückkehren, während viele andere ihr Abo gar nicht erst unterbrechen werden. Sicher ist das Ende des Account-Sharing etwas gewagt und wie genau es sich auf die Nutzerbasis auswirken wird, bleibt noch abzuwarten. Einen echten Grund zur Sorge gibt es allerdings noch nicht und auch die Aktionäre blieben gestern eher entspannt. Die Netflix-Aktie bewegte sich auf wieder höherem Niveau seitwärts.

 

21.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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