Netflix schockt die Märkte mit katastrophalen Entwicklungen

Wie geht es mit dem Streaming-Anbieter jetzt weiter?

 

Die laufende Bilanzsaison war bisher von einigen positiven Überraschungen geprägt, was der Wall Street in dieser Woche endlich wieder etwas Aufwind verschaffte. Jüngst crashte Netflix aber die Party und den eigenen Aktienkurs mit Zahlen, die allerorten zu großen Sorgen führen.

Dass Netflix (US64110L1061) die Gewinnerwartungen der Analysten leicht verfehlt hat, ist sogar noch verschmerzbar. Das gilt jedoch nicht für die Nutzerzahlen, die zum ersten Mal seit über zehn Jahren rückläufig waren. Ursprünglich wollte Netflix im ersten Quartal 2,5 Millionen Abonnenten mehr vorweisen können. Stattdessen sind dem Unternehmen 200.000 Abos abhandengekommen.

Die Krone wird dem Ganzen mit dem Ausblick auf das laufende Quartal aufgesetzt, in dem der Konzern mit weiteren zwei Millionen weniger Abos rechnet. Die Anleger quittierten das am Mittwoch mit Kursverlusten von 36,3 Prozent, was die Netflix-Aktie bis auf 206 Euro und damit den niedrigsten Kurs seit rund vier Jahren zurückbeförderte. Bei den weiteren Aussichten dominiert nun klar der Pessimismus.

Einige Analysten haben bereits ihre Kaufempfehlungen kassiert und die Kursziele deutlich nach unten geschraubt. Etliche Preiserhöhungen und der gigantische Konkurrenzdruck scheinen bei Netflix voll durchzuschlagen. Zwar spielt auch das wegfallende Geschäft in Russland eine gewisse Rolle. Jenes kann für die enttäuschenden Aussichten aber nicht als Ausrede herhalten. Die Probleme beim Streaming-Anbieter sind grundsätzlicher Natur.

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22.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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