Netflix: Verhaltenes Umsatzwachstum

Netflix mit schwachem Wachstum, aber höherer Profitabilität

 

Nachbörslich reagierten die Anleger verschreckt auf die Wachstumszahlen von Netflix. Die starke Profitabilität beruhigte den Handel jedoch schnell wieder. 

Das Umsatzwachstum bei Netflix (US64110L1061) blieb im 1. Quartal bescheiden. Ursprünglich hatte das Management einen Umsatz von 8,172 Mrd. US-Dollar angekündigt. Geliefert hat man am Ende 8,162 Mrd. US-Dollar, was einem kleinen Plus von 3,7 % entspricht. Zu wenig für ein aktuelles Kurs- / Gewinn-Verhältnis von 33 und ein Kurs- / Umsatz-Verhältnis von 4,7. Um diese hohen Bewertungsniveaus zu halten, muss Netflix definitiv mehr Wachstum liefern. 

Bei der Profitabilität verbesserte sich das Unternehmen jedoch deutlich. Man erreichte noch nicht die Spitzenniveaus der Vergangenheit, ist aber dicht herangekommen. Noch wichtiger: man unterbrach eine lange Reihe von Quartalen mit sinkenden Margen. Konkret erzielte man im 1. Quartal einen operativen Gewinn von 1,71 Mrd. US-Dollar, was einer Marge von 21,0 % entsprach. Der Gewinn nach Steuern erreichte ein Niveau von 1,31 Mrd. US-Dollar bzw. 2,88 US-Dollar je Aktie. Die Prognose lag im Vorfeld bei mindestens 2,86 US-Dollar je Aktie. 

 

Verhaltenes Umsatzwachstum 

 

Zu Beginn der Analystenkonferenz geriet der Kurs unter starken Abgabedruck. Die Notierungen rutschten um bis zu -12 % ab, nachdem der Nettozuwachs beim Abonnentenstamm unter den Erwartungen blieb. Insgesamt konnte Netflix den Kundenstamm nur um 1,8 Millionen erweitern, während die Erwartungen sich bei mindestens 2,3 Millionen eingependelt hatten. Die initiale Sorge war, dass das Unterbinden von Account-Sharing das Wachstum einschränkt. Netflix betonte jedoch, dass in den Märkten, wo die strengere Regel eingeführt wurde, anfangs zwar verstärkt Kündigungen auftraten, im Anschluss dann aber mehr Neuverträge geschlossen wurden. Unter dem Strich stieg die Zahl der zahlenden Verträge.

 

 

Der überaus starke freie Cashflow holte den Kurs jedoch schnell wieder aus dem Keller. Im 1. Quartal erzielte die Streaming-Plattform einen freien Cashflow von 2,12 Mrd. US-Dollar. Das war 31 % mehr, als was man kumuliert in den vergangenen vier Quartalen erwirtschaftet hatte. Das ist insofern wichtig, da der freie Cashflow die innere Stärke des Geschäfts am besten widerspiegelt.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

20.04.2023 - Mikey Fritz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)