
Volkswagen landet im Minus, Rheinmetall leidet unter Zukunftssorgen und auch bei Siemens Energy trübt sich die Stimmung – BÖRSE TO GO
Trumps Zölle kennen keine Gewinner
Im frühen Handel am Montag machte sich an den Märkten noch Erleichterung bemerkbar. Nachdem die USA und die EU am Sonntag kurz vor knapp ein Zollabkommen verkündeten, blickten Optimisten zumindest auf etwas mehr Planungssicherheit. Es sprach sich aber recht schnell herum, dass die EU und Deutschland bei Basiszöllen künftig nicht gut wegkommen. Denn faktisch werden US-Zölle bei einer Vielzahl von Waren drastisch erhöht.
Der DAX bewegte sich zwar zeitweise in Richtung Rekordhoch, konnte diese Gewinne aber letztlich nicht verteidigen. Zu Handelsschluss reichte es nur für 23.970 Punkte, was einem Abschlag von etwas mehr als einem Prozent entspricht. Viele Gewinner gab es zu Handelsschluss nicht mehr zu sehen. Das passt zu Kommentaren von Ökonomen, laut denen die verhandelten Zölle den deutschen Markt mit erheblichen Einbußen belasten werden.
Ähnlich, aber vielleicht etwas weniger dramatisch sah es an den US-Märkten aus, wo Dow Jones, S&P und Nasdaq zeitweise neue Rekordmarken erklimmen konnten. Verteidigen konnten die Bullen diese allerdings nicht besonders lange. Am Nachmittag rutschte der Dow Jones wieder in den roten Bereich und brach von dort auch nicht mehr nach oben aus. 44.838 Punkte standen zu Handelsschluss auf der Anzeigetafel und damit 0,1 Prozent weniger als tags zuvor. Auch für die USA ist der von Trump verhandelte Deal letztlich mit Nachteilen behaftet.
Stärker zeigte sich der Hang Seng, mit dem es am Montag um 0,7 Prozent bis auf 25.562 Punkte aufwärts ging. Die Entwicklungen im Westen wurden weitgehend ignoriert, während die Verhandlungen zwischen China und den USA andauern. Vielleicht hofft der eine oder andere darauf, dass China sich nicht ganz so billig wie die EU hergeben wird und seine geballte Marktmacht zu nutzen weiß. Allerdings dürften die Anleger an einer Konfrontation nur wenig Interesse haben. Für Spannung ist gesorgt.
Rheinmetall am DAX-Ende
Zu den größten Verlierern des Tages zählte die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009), die um 3,3 Prozent auf 1.677 Euro abwertete. Hier spielten auch Aussagen von Donald Trump eine Rolle, laut denen europäische Staaten im großen Umfang militärisches Gerät aus den USA kaufen würden. Das sät die Sorge, dass auf der anderen Seite Aufträge an europäische Konzerne zurückgefahren werden könnten. Handfeste Hinweise auf eine solche Entwicklung gibt es bisher jedoch nicht.
Für Volkswagen bleibt es herausfordernd
Die Aktie von Volkswagen (DE0007664039) gab ihre Zugewinne aus der Vorwoche schon wieder zu weiten Teilen aus der Hand, nachdem es am Montag um 3,6 Prozent abwärts ging. Die Zolleinigung sorgt kurzfristig zwar für Entspannung, da die Autozölle in den USA von aktuell 25 auf 15 Prozent sinken. Doch auch damit haben wie Wolfsburger einen schweren Stand und interessanterweise soll es auf Autoimporte in der EU aus den USA keine Aufschläge geben. Dadurch wird jeder Anflug von Vorfreude erfolgreich vernichtet.
Siemens Energy reiht sich ein
Eher weniger von US-Zöllen betroffen ist Siemens Energy (DE000ENER6Y0), da die Fertigung für die USA weitgehend vor Ort stattfindet. Dem negativen Sentiment im gestrigen Handel konnte die Aktie sich dennoch nicht entziehen. Es ging um 1,9 Prozent auf 95,02 Euro abwärts und einmal mehr scheint es mit dem Sprung über die 100-Euro-Linie nicht klappen zu wollen. Doch was nicht ist, kann bekanntlich noch werden, so die Stimmung sich wieder etwas aufhellen sollte.
Tagestermine
In den USA stehen heute einige neue Daten vom Arbeitsmarkt an und Spanien gibt eine Schätzung für das BIP im laufenden Jahr ab. Ansonsten steht aber ein eher ruhiger Tag an, so Donald Trump nicht wieder für Unruhe sorgen sollte. Frische Zahlen liefern derweil unter anderem Boeing, Barclays, Air Liquide und Linde.
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29.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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