Nike: Niedriges Wachstum erwartet

Nike übertrifft die Prognosen leicht, liefert aber keine positive Überraschung 2024

 

Hat Nike operativ seinen Boden gefunden? Das schwierige Fiskaljahr 2023 wurde besser als befürchtet abgeschlossen, aber das Management hielt gleichzeitig auch die Erwartungen für das neue Jahr im konservativen Bereich. 

Nike (US6541061031) traf mit den Zahlen für das abgelaufene 4. Fiskalquartal und für das Gesamtjahr exakt die Erwartungen der Wall Street. Einzig und allein beim Quartalsumsatz konnte man leicht überraschen. Beim Ausblick für das neue Fiskaljahr 2024 blieb Nike allerdings hinter den Prognosen zurück, was nachbörslich mit Verkäufen quittiert wurde. 

Das Fiskaljahr 2023 war herausfordernd. Nike litt zum Ende hin vor allem unter zu hohen Lagerbeständen, nachdem die Kunden zuvor nicht genug von den Sportartikeln bekommen konnten. Das führte zu einer Rabattschlacht mit der Konkurrenz, die sich dem gleichen Problem gegenübersah. Unter dem Strich schafften es die Amerikaner jedoch immer noch, den Umsatz um 10 % von 46,71 auf 51,22 Mrd. US-Dollar zu steigern, wobei allerdings das Umsatzwachstum im 4. Fiskalquartal mit 5 % auf 12,83 Mrd. US-Dollar deutlich niedriger ausfiel. Die Anleger hatten sich darauf aber eingestellt und nur mit einem Plus von 3 % gerechnet. 

 

Nike: Niedriges Wachstum erwartet

 

Die Rabattschlacht hinterliess vor allem in den Margen ihre Spuren. Die Rohertragsmarge rutschte im Gesamtjahr deutlich von 46,0 auf 43,5 % ab. Entsprechend sank der Vorsteuergewinn trotz des zweistelligen Umsatzwachstums um -7 % auf 6,20 Mrd. US-Dollar. Im letzten Quartal betrug das Minus im Jahresvergleich sogar 9 % auf 1,25 Mrd. US-Dollar. Obendrauf kam noch eine Verdoppelung der Steuerbelastung, die das Konzernergebnis um -16 % im Gesamtjahr von 6,05 auf 5,07 Mrd. US-Dollar drückte. Alles keine Überraschung, sondern bereits Wochen vorher so erwartet. Die echte Überraschung lag in der neuen Prognose von Nike. 

 

 

Das Management geht für das Fiskaljahr 2024 nur von einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Die offizielle Erwartung der Analysten lag im Vorfeld im Schnitt bei einer Wachstumsprognose von 6 %, sodass wir nur über eine milde negative Überraschung sprechen. Allerdings hatten einige Investoren die Aktien von ihren letzten Tiefstkursen um rund 10 % in der Höhe gekauft, in Erwartung einer positiven Überraschung. Diese Anleger zogen nach der neuen Prognose ihre Konsequenzen und verkauften nachbörslich. 

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01.07.2023 - Mikey Fritz

 

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