
Nio bereitet sich auf große Herausforderungen vor und setzt bei der Belegschaft den Rotstift an
Zehn Prozent der Angestellten werden wohl ihren Hut nehmen müssen
Nio ist ein vergleichsweise kleiner chinesischer Autobauer, dem es aber nicht an großen Ambitionen mangelt. Mit seinen Batterietausch-Stationen verfügt der Anbieter über ein echtes Alleinstellungsmerkmal, welches in Zukunft zum Exportschlager mutieren soll. Die Wachstumspläne scheinen aber einen Dämpfer zu erhalten.
Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtete jüngst über einen Brief, welchen Nio-Chef William Li an die Angestellten schickte. Die Rede ist darin von einem harten Wettbewerb in der Branche, welcher entsprechende Maßnahmen erfordere. Konkret sieht Nio (US62914V1061) sich dazu gezwungen, ineffiziente Positionen sowie doppelte Abteilungen abzubauen.
Konkret bedeutet dies, dass etwa zehn Prozent der Belegschaft entlassen werden sollen. Den Betroffenen spricht der Firmenchef sein Mitleid aus, bezeichnet die Entscheidung aber als notwendig, um auch in Zukunft bestehen zu können. Das spricht für zunehmenden Druck auf dem Heimatmarkt und auch für eher schleppende Entwicklungen bei der Expansion nach Europa. Die Anleger nehmen das Ganze bisher aber ausgesprochen gelassen hin.
Tatsächlich scheinen die Pläne an der Börse sogar Gefallen zu finden. Die Nio-Aktie konnte sich heute kurz nach Handelsbeginn um knapp vier Prozent bis auf 7,81 Euro verbessern, nachdem sie bereits am Freitag deutlich zulegte. Die versprochene Steigerung der Effizienz macht bei den Anteilseignern Eindruck und die Hoffnung auf steigende Margen scheint die Zuversicht zurückzubringen.
Nio muss sich bewähren
Dass die kommenden Monate für Nio nicht einfach werden, ist im Kurs schon längst berücksichtigt. Umso mehr können die Börsianer nun langfristige Pläne schmieden und setzen dabei auf die Widerstandsfähigkeit von Nio. Das ist eine einigermaßen riskante Angelegenheit, da der Wettbewerb gerade in China immer härter wird, während die Nachfrage von einstigen Rekorden weit entfernt ist. Trotz vorhandener Chancen kommen Anleger bei Investments um hohe Risiken nicht herum.
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06.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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