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Herausforderndes Umfeld für Nio

Nio gerät von allen Seiten unter Druck - Aktien im Ausverkauf

NTG24 - Herausforderndes Umfeld für Nio

 

Bei Nio heisst es jetzt, den Gürtel enger zu schnallen. Der chinesische EV Hersteller muss gleich an mehreren Fronten kämpfen. Ob dies Erfolg hat, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. 

Das Umfeld in China und die Situation bei Nio (US62914V1061) haben sich im 1. Quartal noch einmal eingetrübt. Nach einem starken 3. Quartal ebbte die Nachfrage nach EVs landesweit deutlich ab, was auch Nio traf, die Ende März in der Folge dann ihre Prognose kassieren mussten. Statt 31.000 bis 33.000 Fahrzeugen lieferte man in den ersten drei Monaten des Jahres nur 30.053 Fahrzeuge aus. Eine klare Enttäuschung, auch wenn der März mit 11.866 Fahrzeugen wieder etwas an Höhe gewann. 

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Nio Inc.

 

Das Portfolio ist jedoch frisch und knackig. Und wird sukzessive auch in immer mehr europäischen Ländern eingeführt. Nio hat zum Jahresbeginn in China fünf Modelle (ES8, ES6, EC7, EC6 und ET5T) und Varianten eingeführt, die neue Konfigurationen und Performancesteigerungen für die prospektiven Kunden bereithalten. Im laufenden 2. Quartal ist zudem die Einführung des neuen ES7, ET7 und ET5 geplant. Das operative Geschäft läuft also gut, aber das Umfeld ist aktuell wahrlich toxisch. 

 

Herausforderndes Umfeld für Nio

 

Die Lage ist herausfordernd für das Unternehmen. Man verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr eine deutliche Ausweitung des Verlustes bei nur mässigem Umsatzwachstum. Hier spielten deutlich höhere Kosten je Fahrzeug herein, während gleichzeitig die Nachfrage nachliess und die Konkurrenz zu hohe Kapazitäten aufgebaut hatte, was eine Rabattschlacht auslöste und die Verkaufspreise drückte. Der chinesische EV-Markt braucht daher im laufenden Jahr dringend eine Konsolidierung. Die Kapazitäten und Bestände müssen runter, was initial nur über fallende Verkaufspreise funktioniert. Und dann muss die Nachfrage zurückkommen. Optimal wäre die Unterstützung Pekings mit einem Konjunkturprogramm, um gebrauchte Fahrzeuge abzuwracken. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAuch die politische Rhetorik im US-Wahlkampf hilft dem Kurs nicht. Das China-Bashing ist im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen gross in Mode, da sowohl Demokraten als auch Republikaner in China ihren wichtigsten Rivalen sehen. Die Attacken gegen China gipfelten in diesem Jahr unter anderem in der Überlegung, ob man gezielt chinesischen EV Hersteller sanktioniert. Peking hatte seinerseits die heimischen EV-Hersteller aufgefordert, in Zukunft auf heimische Technologien zurückzugreifen, um sich von den Sanktionen der Europäer und Amerikaner weniger angreifbar zu machen. Leichter gesagt als getan, denn die Abhängigkeit ist relativ hoch, da es in der Vergangenheit selbstverständlich war, dass Technologien international verfügbar waren und nicht per Dekret zugeteilt werden. Aus Sicht der Wall Street kommt hinzu, dass kaum jemand in die politischen Mühlen geraten möchte, was Nio dazu gedrängt hat, den heimischen Investorenkreis auszubauen und auf Investoren aus Asien und dem arabischen Raum zu setzen. Das hat bekanntlich auch im 4. Quartal gut funktioniert, aber Nio wird weitere Kapitalerhöhungen benötigen, um durch die Durststrecke zu kommen.

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18.04.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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