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Nordex kann vom Boom erneuerbarer Energien kaum profitieren

Wo soll das enden?

NTG24 - Nordex kann vom Boom erneuerbarer Energien kaum profitieren

 

Der Abschied Europas und anderer Staaten von russischem Gas und Öl sollte für Nordex eigentlich ein wahrer Glücksfall sein. Schließlich sollen erneuerbare Energien mittelfristig eine wichtige Rolle dabei spielen, die fossilen Brennstoffe aus Moskau zu ersetzen. Noch mehr als zuvor stehen erneuerbare Energien und damit auch die Windkraft im Fokus. Sonderlich profitieren konnte der Konzern mit Sitz in Rostock davon bisher allerdings nicht.

Im Gegenteil, in den letzten Monaten stürzte die Aktie von Nordex (DE000A0D6554) regelrecht ab und verbuchte seit Jahresbeginn bereits Kursverluste in Höhe von 40 Prozent. Anfängliche Hoffnungen auf neue Großaufträge im März lösten sich schnell wieder in Luft auf. Zwar sind die Auftragsbücher bei Nordex grundsätzlich gut gefüllt. Bisher folgten auf den russischen Angriffskrieg aber keine Aufträge in einem Ausmaß, auf das viele ursprünglich gehofft hatten.

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Werbebanner WikifolioMehr als genug gab es hingegen von schlechten Nachrichten. Zunächst setzten steigende Rohstoffpreise Nordex an der Börse immer mehr unter Druck, darauf folgte die angekündigte Schließung eines Werks in Rostock und zu allem Überfluss trieb ein großangelegter Hackerangriff den Anlegern zusätzliche Sorgenfalten auf die Stirn. Erst kürzlich schockte zudem die Nachricht darüber, dass Nordex aufgrund nicht eingehaltener Fristen bei Quartalsmeldungen sowohl den SDAX als auch den TecDAX verlassen muss.

Die Sichtbarkeit des ohnehin oft kaum gefragten Titels wird sich damit dramatisch verschlechtern und der nächste Kurssturz schein schon fast programmiert zu sein. Kurz gesagt: die Laune ist im Keller und die enormen Investitionen westlicher Länder in erneuerbare Energien helfen da kaum bis gar nicht weiter. Die große Frage lautet nun, ob sich an den düsteren Aussichten mittelfristig wieder etwas ändern kann.

 

Das sagen die Analysten

 

Die Börsenprofis sind sich mit Blick auf Nordex uneins. Während Jefferies noch gute Chancen für eine Erholung sieht und einem Artikel der „FAZ“ zufolge eine Kaufempfehlung nebst Kursziel in Höhe von 16 Euro ausspricht, nimmt Goldman Sachs eine neutrale Haltung ein und senkte das Kursziel erst kürzlich von 15 Euro auf nun nur noch 13,70 Euro. Allerdings liegt auch das noch deutlich über dem Schlusskurs vom Freitag bei 8,70 Euro.

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Optimisten können da behaupten, dass die Nordex-Aktie mittlerweile derart weit in den Keller gestürzt ist, dass es eigentlich nur noch aufwärtsgehen kann. Leider kann sich so etwas aber auch gerne mal als Trugschluss herausstellen. Ob Nordex das große Comeback an der Börse gelingen wird, hängt letztlich sowohl von kommenden Aufträgen als auch den nächsten Quartalszahlen ab. Momentan sieht es in dieser Hinsicht wenig erbaulich aus, da sowohl gestörte Lieferketten als auch der Hackerangriff und eine Umstrukturierung der Produktion auf den Ergebnissen des Windkraftkonzerns lasten.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

 

Was den Anlegern bleibt, ist die Hoffnung darauf, dass im Zuge der enormen Investitionen in erneuerbare Energien Nordex in nicht allzu ferner Zukunft wieder Auftrieb erhalten wird. Der Grundstein dafür wurde zumindest in Deutschland schon gelegt, wo künftig deutlich mehr Fläche für die Energieerzeugung via Windkraft an Land ausgewiesen werden soll. Auch die Abstandsregelungen wurden von der Ampel-Regierung gelockert. Die Genehmigungsverfahren nehmen aber dennoch weiterhin (zu) viel Zeit in Anspruch. Beim Warten auf den Turnaround werden die Anleger also noch etwas Geduld benötigen.

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Werbebanner ClaudemusCharttechnisch befindet sich Nordex derweil glasklar im Abwärtstrend, der zuletzt selbst an guten Tagen kaum aufgehalten werden konnte. Es gibt aktuell auch nur wenige Unterstützungen, welche weitere Verluste in Richtung 52-Wochen-Tief bei 8,18 Euro und darüber hinaus zuverlässig aufhalten könnten. Weitere Tage mit roten Vorzeichen wären da momentan keine Überraschung. Gut möglich aber, dass sich nach einigen weiteren Abschlägen eine sehr interessante Einstiegschance für langfristig orientierte Anleger bietet. Die werden bei Nordex aber stets ein hohes Risiko eingehen müssen und wann genau der absolute Tiefpunkt erreicht ist, lässt sich freilich stets erst im Nachhinein feststellen.

 

27.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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