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Mit einem massiven Stellenabbau will Novo Nordisk zurück in die Spur finden, doch damit verbunden ist auch die nächste Gewinnwarnung

Ist das schon Verzweiflung bei Novo Nordisk?

NTG24 - Mit einem massiven Stellenabbau will Novo Nordisk zurück in die Spur finden, doch damit verbunden ist auch die nächste Gewinnwarnung

 

Es hat ein wenig den Anschein, als hätte Novo Nordisk die harte Konkurrenz bei Abnehmmedikamenten unterschätzt. Der dänische Konzern geriet immer mehr unter Druck und findet bis heute kein Mittel, um bei den Verschreibungszahlen wieder merklich aufholen zu können. Zudem gab es bei Studiendaten zu neuen Wirkstoffen immer wieder Enttäuschungen zu sehen.

Die Gewinnprognose für das laufende Jahr musste Novo Nordisk (DK0062498333) bisher schon zwei Mal nach unten anpassen. Nun folgt die dritte Anpassung. Das Wachstum beim operativen Gewinn soll nun nur noch bei vier bis zehn Prozent liegen. Zuvor wurden noch bis zu 27 Prozent in Aussicht gestellt. Immerhin scheint es dafür aber auch einen guten und nachvollziehbaren Grund zu geben. Verantwortlich für die schmaleren Aussichten ist dieses Mal ein breit angelegtes Sparprogramm.

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Ein solches deutete der neue CEO Mike Doustdar bereits an, kurz nachdem er vor wenigen Wochen das Ruder bei Novo Nordisk übernahm. Zunächst wurden Neueinstellungen auf Eis gelegt und einige Verträge von neuen Angestellten zurückgezogen, welche ihre Stelle noch nicht angetreten hatten. Nun kündigte der Konzern auch eine große Entlassungswelle an. Damit verbundene Kosten sollen bei der neuerlichen Gewinnwarnung wohl den Löwenanteil ausmachen.

 

Schlankheitskur bei Novo Nordisk

 

Vielleicht noch mehr als die eigene Kundschaft wird Novo Nordisk nun abspecken müssen. Bis zum Ende des kommenden Jahres sollen rund 9.000 Stellen gestrichen werden, davon 5.000 in Dänemark. Insgesamt sind mehr als zehn Prozent von den Sparplänen betroffen. Die einmaligen Kosten werden auf acht Milliarden dänische Kronen geschätzt, was umgerechnet etwa 1,07 Milliarden Euro entspricht.

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Novo Nordisk verspricht zudem, sich in Zukunft stärker auf seine lukrativsten Bereiche in Form von Diät- und Abnehmmedikamenten konzentrieren zu wollen. Mancher alter Zopf könnte also abgeschnitten werden, wenngleich das Unternehmen dazu nicht ins Detail ging. An den Märkten kam die jüngste Ankündigung nicht überraschend. Mit einem umfassenden Sparprogramm hatten die meisten Analysten bereits fest gerechnet und auch der Umfang scheint sich im Rahmen der Erwartungen zu bewegen.

Erleichtert zeigten sich die Aktionäre, welche der Aktie von Novo Nordisk trotz gesunkener Prognose am Mittwoch einen Aufschlag von 2,9 Prozent gönnten und den Kurs damit auf 46,72 Euro steigerten. Das ist noch zu wenig, um schon von einer echten oder gar nachhaltigen Erholung sprechen zu können. Es ist aber ein Hoffnungsschimmer bei einem Titel, dessen Wert sich seit Jahresbeginn nahezu halbiert hat. Ausruhen kann Novo Nordisk sich jedoch weiterhin nicht.

 

Kein Ersatz für Fortschritt

 

Um den Aktienkurs dauerhaft steigern und auf höherem Niveau halten zu können, braucht Novo Nordisk mehr als sinkende Kosten. Gefragt sind insbesondere Fortschritte in der Pipeline. Das Unternehmen stellte diesbezüglich einige Neuigkeiten bereits in Aussicht. Vergleiche werden insbesondere gegenüber dem US-Konkurrenten Eli Lilly gezogen, der momentan sowohl bei neuen Abnehm-Spritzen als auch der Entwicklung einer Abnehm-Pille einen gewissen Vorteil zu haben scheint. Zumindest deuten darauf manche Studienergebnisse hin. Die Lage kann sich aber auch schnell wieder ändern.

Erfreulich ist für den Moment, dass Novo Nordisk sich den aktuellen Herausforderungen stellt und nicht versucht, die heikle Lage schönzureden. Dass lässt Anleger mit etwas mehr Mut in Richtung Zukunft blicken und eine mögliche Trendwende wenigstens erahnen. Es kann aber bestenfalls der erste Schritt in bessere Zeiten sein. Fundamental hat sich erstmal wenig bis gar nichts geändert und um am Aktienkurs dauerhaft drehen zu können, sind wieder positive Impulse aus dem Kerngeschäft gefragt. Ob in Form von wieder steigenden Verschreibungszahlen für bestehende Medikamente oder ernsthafte Aussichten auf neue Erfolge mit Hoffnungsträgern wie CagriSema, ist dabei momentan eher zweitrangig.

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11.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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