Nvidia im Freudentaumel, Nel ASA wagt den Sprung, Aktionäre von TUI hoffen auf die EZB und bei BioNTech wird wieder spekuliert
Vor allem Nvidia beflügelt derzeit die Fantasie der Börsianer
Eine weitere ereignisreiche und sehr bewegte Woche neigt sich ihrem Ende zu und nicht wenige Anleger dürften zufrieden auf die letzten Tage blicken. Wie gehabt gibt es zwar noch immer mehr als genug Gründe, um sich Sorgen zu machen. Doch ein Ende der imposanten Rallye scheint insgesamt nicht in Sicht zu sein.
Für strahlende Gesichter sorgte in erster Linie Nvidia (US67066G1040) mit wieder einmal brachial guten Quartalszahlen. Obschon das Unternehmen in China mit immer mehr Widerstand zu kämpfen hat und dort Medienberichten zufolge nun wohl schon die Preise senken muss, läuft es anderswo weiterhin traumhaft und die hohen Erwartungen der Märkte konnten in jeder nur erdenklichen Hinsicht geschlagen werden.
Die Anleger bedankten sich dafür mit einem Kursplus von etwa zwölf Prozent auf Wochensicht und es konnten munter neue Kursrekorde aufgestellt werden. Durchbrochen haben die Bullen nun zum ersten Mal die Marke bei 1.000 US-Dollar. Zum Wochenende standen 1.069 Dollar auf der Anzeigetafel. Es scheint, als wäre mit den Quartalszahlen die nächste Phase der Rallye gezündet worden. Manch einer träumt vielleicht schon davon, dass Nvidia in Sachen Marktkapitalisierung nun auch Apple und Microsoft gefährlich werden könnte. Bis dahin ist es aber dann doch noch eine ganze Ecke.
Nel ASA macht einen wichtigen Sprung
Bei Nel ASA (NO0010081235) müssen die Anteilseigner sich mit kleineren Erfolgen begnügen. Prozentual konnte die Aktie zwar noch mehr zulegen als Nvidia und ein Plus von rund 16 Prozent für sich verbuchen. Von Rekorden bleiben die Bullen aber weit entfernt und auf Jahressicht hat sich der Wert der Aktie ungefähr halbiert. Dennoch könnte die laufende Woche wichtige Signale ausgesendet haben.
Zum ersten Mal seit Monaten gelingt der Sprung über die Linie bei 0,60 Euro. Dass dieses Kursniveau ins Wochenende mitgenommen werden konnte, ist aus charttechnischer Sicht ein wichtiges und äußerst positives Signal. Es bleibt aber noch abzuwarten, ob es schon die endgültige Wende darstellt. Die Erfahrung zeigt, dass bei Nel ASA ansehnliche Kursgewinne auch schnell wieder in sich zusammenfallen können, wenn die Käufer nicht mit positiven Neuigkeiten gefüttert werden.
TUI: Endlich Erleichterung?
Solche gibt es bei TUI (DE000TUAG505) seit einer Weile mehr oder minder im Überfluss, wovon die Aktie aber nicht recht profitieren kann. Der Kurs hat sich zuletzt bei 6,48 Euro eingependelt und damit immerhin einen weiteren Sturz in die Tiefe verhindern können. Nach Ansicht vieler Beobachter bleibt der hohe Schuldenstand das größte Problem aus Anlegersicht. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass es in dieser Hinsicht Besserung geben könnte.
Anfang Juni steht bei der EZB die nächste Zinsentscheidung an und viele Experten rechnen mittlerweile schon fest mit der ersten Zinssenkung im laufenden Jahr. Die Inflationsrate im Euroraum hat schließlich deutlich nachgegeben und liegt in einigen Ländern sogar schon unter dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank. Eine Garantie für Zinssenkungen ergibt sich daraus zwar noch nicht. Doch die Wahrscheinlichkeit ist höher denn je und sinkende Kapitalkosten könnten TUI endlich den lange herbeigesehnten Schub aus dem Kurskeller heraus ermöglichen.
BioNTech: Wird das was?
Bei BioNTech (US09075V1026) ließen die Anlegerinnen und Anleger in dieser Woche ihre Blicke recht weit in die Zukunft schweifen. Nachdem in den USA ein weiterer Fall bekannt wurde, bei dem ein Mensch sich mit dem Vogelgrippe-Virus infizierte, rückten Bemühungen um Impfstoffe in den Vordergrund. Das verschaffte der gesamten Branche ordentlich Aufwind – obschon ein zulassungsfähiges Vakzin noch Zukunftsmusik ist, um es vorsichtig auszudrücken.
BioNTech steht bei der Entwicklung nicht einmal unbedingt im Mittelpunkt, denn mit der Entwicklung von Vogelgrippe-Impfstoffen auf mRNA-Basis sorgten eher CureVac, Moderna und Pfizer zuletzt für Schlagzeilen. Der Kurs legte dennoch zeitweise sprunghaft zu, musste vor dem Wochenende aber schon wieder eine Abkühlung erleben. Letztlich reichte es für 88,80 per Handelsschluss am Freitag und damit immerhin 4,8 Prozent mehr als noch eine Woche zuvor. Sollte die Vogelgrippe weiter grassieren und vermehrt auf menschliche Wirte überspringen, könnte das an der Börse wohl noch für viel Aufsehen sorgen. Investments sind aber eine schwer spekulative Angelegenheit.
Das sieht gut aus
Jeder Ausflug in luftige Gefilde ist an der Börse stets mit einer gesunden Portion Skepsis zu genießen. Korrekturen sind jederzeit möglich, sei es aufgrund von Gewinnmitnahmen oder weil der Optimismus der Marktakteure sich etwas später womöglich doch als etwas überzogen herausstellt. Doch aktuell ergibt sich insgesamt ein sehr freundliches Bild und weitere Schritte gen Norden sind absolut nicht auszuschließen. Es darf also weiter das Beste gehofft werden, nur blind verlassen sollten sich Anleger auf Kursgewinne zu keinem Zeitpunkt.
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25.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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