
Sind die Probleme bei „Blackwell“ grösser als erwartet?
Nvidia zögert den Verkaufsstart der „Blackwell“ Server Chips weiter hinaus
Keine positive Überraschung auf der CES Keynote. CEO Huang zeichnete eine mehr als attraktive und spannende Zukunftsvision, blieb aber einen Termin für den Verkaufsstart der neuen „Blackwell“ Server Chips schuldig. Damit blieben am Ende mehr Fragen offen als vor der Keynote.
Nvidia (US67066G1040) enttäuschte und begeisterte gleichzeitig auf der CES. Die Wall Street hatte zum Jahresbeginn darauf gewettet, dass Jensen Huang auf der vielbeachteten CES Keynote einen Veröffentlichungstermin für die „Blackwell“ AI Server Chips B100 und B200 bekannt geben wird. Denn mit dem Verkaufsstart der neuen Beschleuniger erwartet sich die Börse auch einen neuen Wachstumsschub für das Unternehmen. Nvidia hat bereits geschätzte 10 Mrd. US-Dollar in die Entwicklung gesteckt und wie auf der CES zu hören war, soll der Preis zwischen 30.000 und 40.000 US-Dollar liegen. Auf die Frage, wann die Beschleuniger denn auf den breiten Markt kommen, gab es jedoch keine Antwort. Und darin liegt der Knackpunkt, denn die Zeitlinie verschiebt sich damit (erneut) nach hinten.
Was Nvidia jedoch (wie erwartet) zeigte, waren die neuen Grafikkarten auf Basis der neuen „Blackwell“ Architektur. Und Grafikkarten sind bekanntlich das alte Brot- und Buttergeschäft, das heute die gleiche Bedeutung hat wie in der Vergangenheit. Das Besondere an der neuen RTX 5000 Familie ist nun, dass Nvidia AI Funktionalitäten in die Grafikkarten eingebaut hat. Dadurch ergeben sich zwei wichtige Vorteile: Die Entwicklung von Videospielen wird deutlich preiswerter und die Videospiele bekommen neue Qualitäten, die es heute nicht gibt. Die AI ermöglicht es den Entwicklern, einen Teil der Arbeit auf die AI zu verlagern, wie beispielsweise die Erstellung von Grafiken. Die Qualität der Videospiele steigt, da die Grafiken mit weniger Ressourcen berechnet werden können, der Spielfluss flüssiger wird und die Spieleinhalte intelligenter werden können.
Nvidia bleibt „Blackwell“ Server Chips schuldig
Der wichtige Aspekt dabei ist, dass Nvidia mit diesem Schritt die Videospielbranche in sein Ökosystem hereinholt. Denn wenn die Spieler erst einmal intelligente Spiele erleben, wo die Interaktionen nicht statisch vorprogrammiert werden, sondern die AI individuell mit dem Spieler kommuniziert und agiert, werden sie nichts anderes mehr wollen. Doch das ist (derzeit) nur mit Nvidia Grafikkarten möglich.
Kurzfristig steht auch das Project Digits im Blick. Ab Mai wird Nvidia einen eigenen AI PC anbieten. Dieser Mini-Computer enthält den kommenden GB10 „Grace Blackwell“ Chip (CPU + GPU) mit 128 GB Speicher, einer 4 TB SSD und dem gesamten Software Stack von Nvidia. Die Aufgabe des PCs ist es, lokal mit AI Modellen zu arbeiten, anstatt auf die Cloud von Drittanbietern angewiesen zu sein. Der Clou: Der AI PC ist Zusatz zum bestehenden Computer gedacht und wird über WiFi, Bluetooth oder USB verbunden und ist skalierbar. Damit ist das Gerät mit allen wichtigen PC-Plattformen sofort kompatibel und ermöglicht insbesondere Entwicklern, aber auch jedem Normalsterblichen den direkten Zugriff auf AI Modelle. Der Verkaufspreis wird bei 3.000 US-Dollar angesetzt. Für die Börse ist das von Bedeutung, denn es drängt mehr oder weniger alle Wettbewerber wie AMD (US0079031078) und Intel (US4581401001) aus Local AI PC Markt heraus.
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08.01.2025 - Mikey Fritz
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