
Palantir schreibt mal wieder neue Rekorde und sorgt damit trotz bereits sehr hoher Bewertung für weitere Kurssprünge
Wohin geht die Reise für Palantir?
Schon vor der jüngsten Zahlenvorlage wurde Palantir an den Börsen mit etwa dem 200-fachen des erwarteten Gewinns bewertet, was einigen Analysten viel zu weit geht. Diskussionen über vielleicht notwendige Korrekturen und überzogene Erwartungen waren die Folge. Doch die Skeptiker konnte das Unternehmen nun erst einmal eines Besseren überzeugen. Das Wachstumstempo sucht weiterhin seines gleichen.
Im Vergleich zum Vorjahr steigerte Palantir (US69608A1088) den Umsatz im zweiten Quartal um fast 50 Prozent und überschritt damit erstmals überhaupt die magische Linie von einer Milliarde US-Dollar. Die sehr hohen Erwartungen der Analysten konnten damit noch übertroffen werden. Experten hatten im Vorfeld 993 Millionen Dollar auf dem Zettel stehen. Dass Palantir selbst solche traumhaften Prognosen noch schlagen konnte, ist zweifellos beachtenswert.
Die Gewinne legten sogar noch stärker zu. Nach Steuern und Abschreibungen standen 327 Millionen Dollar unter dem Strich und damit in etwa doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Das Tempo stimmt also weiterhin, was die Anleger mit dem nächsten Kurssprung belohnten. Die Palantir-Aktie legte am Dienstag um 7,9 Prozent bis auf 173,27 Dollar zu; die Bewertung stieg auf mehr als 400 Milliarden Dollar. Damit gehört Palantir nun zu den Top 25 der wertvollsten Unternehmen auf dem Planeten.
Geht bei Palantir noch mehr?
Die Bullen fühlen sich für den Moment bestätigt, doch gibt es weiterhin skeptische Naturen. Der Analyst Gil Luria etwa von der Investmentbank DA Davidson wird vom „Handelsblatt“ mit den Worten zitiert, dass die Bewertung mittlerweile „unerhört“ sei. Fundstrat Global Advisord lobte zwar die Zaheln von Palantir, bezeichnet die Aktie aber als ein „Monster“ und warnte vor einem „notwendigen Rückschlag“, mit dem für Ende August zu rechnen sei.
Dem gegenüber steht Dan Ives von Wedbush, der das potenzial der Palantir-Aktie noch lange nicht als ausgereizt ansieht. Stattdessen handele es sich lediglich um die „erste Stufe“ des Wachstumstrends. Für die Zukunft sagt der Analyst eine Bewertung jenseits der Billionen-Dollar-Marke voraus. In solche Sphären konnten bisher nur Tech-Giganten wie Microsoft, Apple und Nvidia aufsteigen. Nüchtern betrachtet sind Umsätze und Gewinne bei Palantir von solchen Schwergewichten noch weit entfernt.
Grundsätzlich profitiert Palantir schwer vom KI-Hype, der beim eigenen Wachstumstrend den Ton angibt. Für Sicherheit auf Anlegerseite sorgen zudem regelmäßige neue Aufträge aus dem US-Verteidigungsministerium. Geld spielt da oftmals nur eine untergeordnete Rolle und die Margen können sich dementsprechend mehr als sehen lassen. Allerdings fällt bei einem Blick auf die Zahlen auch auf, dass Palantir auf dem Heimatmarkt schwer überrepräsentiert ist, wohingegen sich die Erfolge anderswo noch eher in Grenzen halten.
Hohe Ansprüche
Das eine oder andere erfreuliche Quartal wird Palantir sehr wahrscheinlich noch aufs Parkett legen können. Doch mit jedem neuen Rekord steigen auch die Ansprüche der Aktionäre und selbst kleine Fehltritte können dann für eine nachhaltige Stimmungswende sorgen. Wenngleich das Geschäftsmodell noch ein enormes Wachstumspotenzial verspricht, so sind viele zukünftige Chancen bereits eingepreist und Anleger sollten ab und zu auch mal einen Schritt zurücktreten. Denn wenn es tatsächlich zu einer Korrektur kommen sollte, könnte jene sehr heftig ausfallen
Palantir hat den Vorteil, im eigenen Segment weitgehend konkurrenzfrei agieren zu können. Derartig zuverlässige, präzise und schnell geht kaum ein anderer mit gigantischen Datenbergen um. Es hat seine Gründe, dass zahlreiche Behörden auf die Software des US-Unternehmens schwören. Doch auch damit im Hinterkopf haben wir es nicht mit einem Konzern zu tun, dessen Umsätze und Gewinne wirklich mit Nvidia und Co. zu vergleichen wären. Ob solche Dimensionen irgendwann in Zukunft erreicht werden können, sei dahingestellt. Dass die Aktie schon heute so bewertet wird, als wäre dies schon lange geschehen, ist aber als ein klares Warnsignal zu verstehen und Einstiege lassen sich nicht länger vorbehaltlos empfehlen.
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06.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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