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Pfizer verdient deutlich weniger Geld mit Corona-Medikamenten und musste die Prognose für das laufende Jahr kräftig nach unten korrigieren

Neuer Antrieb für den Abwärtstrend

NTG24 - Pfizer verdient deutlich weniger Geld mit Corona-Medikamenten und musste die Prognose für das laufende Jahr kräftig nach unten korrigieren

 

Es dürfte keine Überraschung sein, dass Pfizer mittlerweile deutlich weniger Umsätze mit Corona-Medikamenten generiert. Schließlich gilt die Pandemie als überstanden und ist in den endemischen Zustand übergegangen. Corona hat im Alltag der Menschen kaum noch eine Bedeutung und entsprechend gering fällt die Nachfrage nach Impfstoffen und anderen Medikamenten im Vergleich zu früheren Jahren aus. Nun zeichnete der Konzern ein konkretes Bild von den weiteren Aussichten, und das fällt nicht unbedingt freundlich aus.

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Konkret informierte Pfizer in der vergangenen Woche über eine Abschreibung in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar, welche auf die schwächer als erwartete Nachfrage zurückgeführt wird. Noch weitaus schwerer für die Aktionäre wiegen aber die weiteren Prognosen, die teils drastisch nach unten korrigiert wurden. Beim Corona-Medikament Paxlovid stellt Pfizer (US7170811035) sieben Milliarden Dollar weniger als bisher an Umsatz in Aussicht. Der in Zusammenarbeit mit BioNTech vertriebene Impfstoff Comirnaty soll zwei Milliarden Dollar weniger Umsatz als bisher gedacht in die Kassen spülen.

Solche Zahlen machen sich natürlich auch beim Gesamtkonzern bemerkbar. Die schwächelnden Geschäfte mit Corona-Medikamenten trieben Pfizer dazu, die Prognose von bisher angepeilten 67 bis 70 Milliarden Dollar auf nur noch 58 bis 61 Milliarden Dollar zu reduzieren. Der Konzern betonte dabei, dass dieser Rückgang allein auf die schwachen Geschäfte mit Corona-Medikamenten zurückzuführen sei. Das lässt sich auf unterschiedliche Weise interpretieren.

 

Pfizer: Tiefpunkt überwunden?

 

Im ersten Moment gibt es für die Aktionäre natürlich erst einmal dünnere Aussichten, was selten bis nie eine gute Nachricht ist. Optimisten mögen in dem Ganzen aber womöglich schon das Überschreiten der Talsohle erkennen. Denn zumindest laut den Ausführungen von Pfizer selbst gibt es in anderen Geschäftsbereichen keinerlei Anzeichen der Schwäche. Gut möglich also, dass in Zukunft Prognosen nicht noch weiter gesenkt werden müssen, da die Erwartungen an Umsätze mit Corona-Impfstoffen und dergleichen mehr mittlerweile sehr viel niedriger liegen als zuvor.

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Werbebanner DegussaDiese gute Hoffnung allein reichte am Freitag allerdings nicht aus, um der Pfizer-Aktie Rückenwind zu verleihen. Um 1,6 Prozent ging es für das Papier abwärts, welches letztlich bei 30,75 Euro bei Handelsschluss aufschlug. Damit hat sich auch die zaghafte Erholung vom Monatsbeginn wieder weitgehend in Luft aufgelöst. Pfizer lässt die Aussicht auf neue Erfolge vermissen und scheint stattdessen hauptsächlich auf Schrumpfkurs zu sein. Dass es in anderen Geschäftsbereichen immerhin nicht katastrophal läuft, scheint da nur ein schwacher Trost zu sein.

Charttechnisch ist die Pfizer-Aktie klar angeschlagen. Nach den jüngsten Meldungen wäre wahrscheinlich ein Seitwärtstrend schon eine gute Nachricht. Das 52-Wochen-Tief bei 30,10 Euro liegt aber gefährlich nahe, weshalb sich auch weitere Schläge unter die Gürtellinie momentan leider nicht ausschließen lassen. Anleger machen da mit einem Verbleib auf der Seitenlinie wahrscheinlich nur wenig verkehrt.

 

Eine neue Ära für Pfizer

 

Die Corona-Pandemie brachte Pfizer einen wahren Geldsegen, doch darauf ausruhen kann der Konzern sich schon lange nicht mehr. Die hübschen Gewinne der letzten Jahre wollen jetzt genutzt werden, um den Anlegern auch in Zukunft Aussichten auf Wachstum, vielleicht sogar neue Durchbrüche bieten zu können. Nun ist es nicht so, dass in dieser Hinsicht überhaupt nichts passieren würde. Es ist aber noch zu wenig sichtbar, was viele Anleger schlicht in die Flucht treibt.

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Aufwärtspotenzial kann der Pfizer-Aktie derzeit problemlos unterstellt werden. Gefragt ist bei dem Titel aber jetzt jede Menge Geduld und selbst damit gibt es keine Garantie für steigende Kurse, ganz gleich von welchem Zeitraum wir sprechen. Das Ganze dient aber mindestens als ein anschauliches Beispiel dafür, dass kein Hype ewig währt. Nicht einmal bei einem historischen Ereignis wie einer Pandemie, wie sie die Welt seit rund einem Jahrhundert nicht mehr erlebt hat.

16.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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