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NTG24-Tagesbericht Platin vom 15.05.2023: Platin beschließt den Handelstag im Umfeld kontroverser Konjunkturdaten und -prognosen im Plus

Flachere Auswärtstrendunterstützung zunächst weiterhin behauptet

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 15.05.2023: Platin beschließt den Handelstag im Umfeld kontroverser Konjunkturdaten und -prognosen im Plus

 

In einer gestern sehr kontroversen Konjunkturmeldungslage aus der EU sowie den USA wie aber auch im Tenor sehr uneinheitlichen Reden dreier regionaler FED-Vorstände legte Platin gestern dennoch merklich um + 0,9 % und behauptete seinen seit 31.03. etablierten, flachsten Aufwärtstrend auch weiterhin.

Auch wenn Platin (TVC:PLATINUM) mit seinem gestrigen Schlusskurs von 1066 USD im Tagesverlauf einen Kursgewinn um + 0,9 % verbucht hatte und damit auch weiterhin seinen seit 31.03. eröffneten, nur noch flachsten Aufwärtstrend (aktuelle Unterstützung bei 1056 USD) auch weiterhin behauptete, ist unseres Erachtens die fundamentale Qualität und damit auch künftige Nachhaltigkeit dieser Unterstützungsverteidigung derzeit doch eher als fraglich einzuschätzen.

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Denn wie auch schon im gestrigen Tagesbericht zu Gold eingehend dargelegt, wurde der gestrige Handelstag doch von diversen sehr widersprüchlichen Konjunkturdaten bzw. -prognosen aus der EU und den USA, wie jedoch auch ebenso sehr uneinheitlichen Reden dreier regionaler FED-Vorstände bestimmt.

 

Nachhaltigkeit gestrigen Platin-Anstiegs in sehr heterogenem Nachrichtenumfeld fraglich

 

So hob die EU-Kommission in ihrem gestern publizierten Quartalsupdate zu ihren weiteren Wirtschaftseinschätzungen für die EU wie auch die Eurozone ihre realen BIP-Schätzungen wie jedoch auch Inflationsraten-Prognosen beider Regionen in 2023 und 2024 zwar leicht an (Einzelheiten hierzu siehe auch in diesem gestrigen Edelmetall-Gesamtmarkt-Bericht).

Auf diese für Platin zunächst günstigen Einschätzungen für die EU schloss sich jedoch um 14:30 Uhr die Mitteilung eines verheerenden Einbruchs des New York Empire State Manufacturing-Indexes von der 2. April- bis zur 2. Mai-Woche an, indem dieser von 10,8 auf – 31,8 kollabierte (bereits skeptische Konsensprognose der Ökonomen lediglich – 3,7).

Anschließend erfolgten jedoch von 14:45 Uhr bis gegen 16 Uhr gleich drei Vortragsauftritte der regionalen FED-Vorstände Bostic (Atlanta), Kashkari (Minneapolis) und Goolsbee (Chicago), die in punkto der Widersprüchlichkeit ihrer Einschätzungen zu den weiteren Erfordernissen der Zinspolitik-Gestaltung kaum zu überbieten waren und daher ebenfalls die gestern seit diesen Reden eingetretene erhöhte Volatilität in Platin erklärten.

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Werbebanner EMH PM TradeDenn während Bostic explizit seine sehr „hawkishe“ Sicht einer notwendigen Fortsetzung der Zinserhöhungs-Politik der FED bei einem gleichzeitig schlechtestenfalls „mild und auch nur sehr kurzzeitig rezessiven Konjunkturverlauf in den USA in 2023“ darlegte und auch die Möglichkeit erster Zinssenkungen der FED erst deutlich im Jahr 2024 sah, legte Goolsbee seine schon fast diametral entgegengesetzte Einschätzung dar, dass „sich die bremsenden Auswirkungen der zurückliegenden FED-Zinserhöhungen auf die US-Wirtschaft noch längst nicht voll entfaltet hätten und mit weiteren möglichen Zinsschritten zur künftigen Vermeidung einer US-Rezession nun erhöht vorsichtig und unter sorgfältigster Auswertungen aller kommenden Dateneingänge umzugehen sei“.

Kashkari schließlich nahm eine ziemlich neutrale Mittelposition zwischen diesen beiden Vorträgen von Bostic und Goolsbee ein, indem er den „noch langen Weg bis zur Inflationszielerreichung von 2 %“ herausstellte, aber er dennoch nun „erste glaubhafte Anzeichen“ sehe, dass die Inflation in den USA nun generell einen Rückwärtsgang eingeschlagen habe.

Somit herrscht offenbar selbst auch in den US-weiten FED-Führungskreisen derzeit eine äußerst gespaltene Einschätzung, wie denn die weiteren Konjunktur- und Inflationsimplikationen auf die künftig vermeintlich angemessene Zinspolitik zu bewerten seien, und dass dies aktuell für alle Edelmetalle und dabei auch Platin derzeit natürlich weiterhin ein ausgeprägtes Risikoelement darstellt, was damit – gerade auch nach seinem 3,4 %-Crash vom letzten Freitag – gleichfalls auch seinen bislang noch bestehenden Aufwärtstrend künftig in Frage stellt, liegt auf der Hand.

 

Neukäufe von Platin weiterhin zurückstellen, Gold derzeit prinzipiell vorzuziehen

 

In der von uns derzeit am ehesten vertretenen fundamentalen Grundüberzeugung wie der von Goolsbee (FED Chicago, s. oben), dass sich die künftigen Konjunkturdateneingänge in den USA weiterhin deutlich abschwächen dürften, was – im Falle weiter günstiger Preisdateneingänge –

jedoch die FED aus unserer Sicht in die Lage versetzen könnte, bereits doch schon gegen Jahresende erstmals eine Zinssenkung vorzunehmen (entweder am 01.11. oder am 13.12.), geben wir speziell dem defensivsten Edelmetall Gold (TVC:GOLD) auch weiterhin gegenüber dem in seiner hohen Konjunkturzyklizität derzeit eher ungünstig positionierten Edelmetall Platin den Anlagevorzug.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusTrotz seiner derzeit vermeintlich interessanten Chartunterstützungs-Konstellation raten wir daher in Platin von Käufen aus fundamentaler Sicht vorerst weiterhin ab und würden nach oben blickend eine erste charttechnische Kaufüberlegung (jenseits aller derzeit kritischen Fundamentals) momentan erst dann wieder für erwägenswert halten, wenn Platin zumindest erneut die Marke von 1080 USD (aktueller Bollinger-Durchschnitt im Tageschart: 1075 USD) überschreiten würde.

Solange dies jedoch auch weiterhin nicht der Fall ist, sollten Investoren den Blick in Platin jedoch nach wie vor eher nach unten richten, wo die nächste Horizontalunterstützung nach etwaiger Unterschreitung von 1050 USD derzeit erst wieder in der Zone von rd. 1030 – 1035 USD anzusiedeln wäre.

 

Chart: Platin längerfristig

 

Platin auf TradingView

 

16.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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