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Edelmetall Marktbericht vom 10.08.2025: Platin und Palladium - Deutliche Divergenz in der Wochenperformance sorgt für Marktdebatten

Platin und Palladium entwickeln sich kurzfristig in entgegengesetzte Richtungen am Markt

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 10.08.2025: Platin und Palladium - Deutliche Divergenz in der Wochenperformance sorgt für Marktdebatten

 

Die jüngste Handelswoche hat für Edelmetallanleger ein gemischtes Bild geliefert: Während Platin mit einem Wochenplus von 1,0 % auf 1.330 US-Dollar zulegen konnte, rutschte Palladium um deutliche 7,2 % auf 1.119 US-Dollar ab. Auch auf Monatssicht zeigt sich eine ähnliche Tendenz: Platin verzeichnet bislang ein Plus von 3,0 %, Palladium liegt mit –6,3 % klar im Minus. Hinter diesen Bewegungen stehen nicht nur fundamentale Marktdaten, sondern auch politische Faktoren und strategische Lagerpolitik.

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Der Markt für Platin (TVC:PLATINUM) befindet sich in einer Phase, die sowohl für Händler als auch für Investoren entscheidend sein könnte. Minenschließungen in Südafrika und Russland haben das verfügbare Angebot bereits spürbar reduziert. Gleichzeitig sorgt eine robuste strategische Nachfrage für zusätzlichen Kaufdruck. Vor allem China baut seine Bestände stark aus – weit über den unmittelbaren Bedarf hinaus. Auch in den USA füllen sich die Lagerhäuser, um auf mögliche Handelsbarrieren und geopolitische Risiken vorbereitet zu sein. Diese parallelen Entwicklungen haben den Preis nicht nur stabilisiert, sondern geben ihm zusätzlichen Auftrieb.

 

 

 

Platin profitiert von geopolitischem Rückenwind und knapper Versorgung

 

Die Kombination aus sinkendem Angebot und wachsender Nachfrage wird derzeit durch weitere Faktoren verstärkt. Der Rückgang der Bedeutung des US-Dollars im internationalen Rohstoffhandel wirkt wie ein zusätzlicher Katalysator, da Käufer vermehrt alternative Handelswährungen nutzen. Für industrielle Abnehmer, insbesondere in der Automobil- und Schmuckbranche, wird Platin damit nicht nur teurer, sondern auch schwerer verfügbar. Diese Verknappung treibt die kurzfristigen Finanzierungskosten nach oben und verleiht physischen Beständen einen deutlichen strategischen Wert.

 

Palladium: Politische Risiken und Marktvolatilität

 

Während Platin von einem stabilen Nachfrageumfeld profitiert, kämpft Palladium (TVC:PALLADIUM) mit einer Mischung aus knapper Versorgung, politischer Unsicherheit und spekulativen Marktbewegungen. Besonders für Aufmerksamkeit sorgt eine Petition des Bergbaukonzerns Sibanye-Stillwater in den USA, Zölle auf russische Palladiumimporte zu erheben. Russland zählt zu den wichtigsten Lieferländern, und mögliche Handelsbarrieren könnten die bisherigen Handelsströme deutlich verändern. Selbst wenn die realen Angebotsmengen zunächst nicht massiv beeinträchtigt würden, führen solche Ankündigungen oft zu kurzfristigen Preissprüngen. Die geringe Marktliquidität im Palladiumhandel verstärkt diese Schwankungen zusätzlich.

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Werbebanner DegussaDie Nachfrage wird weiterhin maßgeblich von der Automobilindustrie bestimmt, insbesondere in China und den USA, wo Palladium für den Bau von Katalysatoren unverzichtbar ist. Prognosen für das laufende Jahr gehen von einem Angebotsdefizit aus – wenn auch in unterschiedlicher Größenordnung, je nach Quelle. Die Spekulation auf mögliche Sanktionen oder Zölle kann den Kurs binnen Stunden in Bewegung setzen, wie jüngste Handelstage gezeigt haben. Langfristig könnten verstärkter Einsatz von Platin als Substitut sowie eine höhere Recyclingquote den Druck auf Palladiumpreise etwas mindern. Dennoch bleibt das Metall ein anfälliger Marktwert, dessen Preisentwicklung eng mit politischen Entscheidungen verknüpft ist.

 

Technische Analyse Platin – Aufwärtspotenzial über dem GD200

 

Der Platinpreis notiert aktuell bei einem monatlichen Zwischenstand von +3,0 %. Der 200-Tage-Durchschnitt, ein bedeutender Indikator für die langfristige Kursrichtung, steigt und der Kurs bewegt sich derzeit darüber – ein positives Signal. Kurzfristig liegt ein starker Widerstand bei rund 1.482 US-Dollar, während die Zone um 891 US-Dollar als solide Unterstützung gilt. Charttechnisch deutet das Bild auf eine kurzfristige Seitwärtsbewegung hin, jedoch mit Chancen auf einen Test der oberen Widerstandsmarke, falls die Nachfrage stabil bleibt.

 

Technische Analyse Palladium – Schwacher Monatsstart, kritische Unterstützungen

 

Mit einem bisherigem Monatsminus von –6,3 % hat Palladium einen schwachen Start hingelegt. Der GD200 zeigt minimal nach unten, auch wenn der Kurs derzeit noch darüber notiert. Die markante Unterstützung liegt bei 882 US-Dollar, während bei 1.331 US-Dollar ein klar definierter Widerstandsbereich wartet. Trotz der aktuellen Schwäche könnte eine Erholung einsetzen, wenn geopolitische Impulse oder Angebotsrisiken den Markt kurzfristig stützen. Das Gesamtbild bleibt aber seitwärts orientiert, was eine gewisse Vorsicht bei neuen Positionen nahelegt.

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Ausblick

 

Die nächsten Wochen dürften für beide Metalle von hoher Spannung geprägt sein. Bei Platin könnten fortgesetzte Angebotsengpässe die Kurse weiter antreiben, während Palladium stark von politischen Entscheidungen abhängig bleibt. Neue Nachrichten zu Handelsbarrieren oder geopolitischen Entwicklungen könnten jederzeit für kräftige Ausschläge in beide Richtungen sorgen.

 

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10.08.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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