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NTG24-Tagesbericht Platin vom 06.04.2023: Platin von Zinshoffnungen nach erneut schwachen US-Arbeitsmarktdaten beflügelt

Unerwartet hohe US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 06.04.2023: Platin von Zinshoffnungen nach erneut schwachen US-Arbeitsmarktdaten beflügelt

 

Auch gestern zeugte eine unerwartet hohe Wochenzahl neuer Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA von einer mittlerweile zunehmend klar einsetzenden Abschwächung des dortigen Arbeitsmarktes. In den hierdurch genährten Perspektiven auf eine künftige Lockerung der FED-Zinspolitik legte wie auch Palladium gerade das vornehmlich konjunktursensible Edelmetall Platin gestern erneut merklich zu.

Wie auch schon am Mittwoch profitierten die von der absehbaren Lockerung der künftigen US-Zinspolitik durch die FED kaum begünstigten, defensivsten „Krisenanlagen“-Edelmetalle Gold (TVC:GOLD) und Silver (TVC:SILVER) kaum mehr bzw. schwächten sich im Falle des konjunkturimmunsten Edelmetalls Gold hierauf in den letzten beiden Tagen sogar zunehmend ab.

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Werbebanner EMH PM TradeDagegen reagierten die weitaus konjunkturabhängigeren Edelmetalle Platin (TVC:PLATINUM) und auch das erst in den letzten Tagen nun ebenfalls aus seinem steilen Abwärtstrend seit Oktober 2022 ausgebrochene Palladium (TVC:PALLADIUM) auf das gestrige weitere Arbeitsmarktabschwächungssignal durch überraschend hohe US-Wochenerstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die dadurch genährten Perspektiven auf eine künftig anhaltend konjunkturstimulierende oder zumindest -stabilisierende Lockerung der FED-Zinspolitik erneut positiv.

So legte Platin am gestrigen Handelstag bis zum Schluss völlig nachvollziehbar weiter merklich um + 0,8 % auf 1011 USD zu, während hiergegen insbesondere Gold als der konjunkturell defensivste Gegenpol mit einem Tagesverlust von - 0,6 % auf nur noch 2008 USD (Kurshoch bis zum Mittwoch Vormittag noch 2032 USD) am stärksten auf der Strecke blieb.

 

Platin und Palladium konjunkturperspektivisch zunehmend im Vorteil zu Gold und Silber

 

Wie wir auch in unserem bereits publizierten Handelstagesbericht von Gold zum gestrigen 06.04. klar herausgestellt hatten, führen dabei nun zunehmend schwächer eintreffende US-Konjunkturdaten, wie gestern als weiteres Element durch die überraschend hohen Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe belegt, natürlich zu immer ausgeprägteren Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine umgehende Lockerung ihrer bisherigen Zinspolitik durch die FED, was aus unserer Sicht gerade auch inflationsperspektivisch in den USA nun mittlerweile mehr als vertretbar bzw. sogar angebracht wäre.

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Dass sich in diesen heraus resultierenden künftigen Konjunktur-Stabilisierungs-, wenn nicht gar -Stimulierungs-Aussichten gerade Platin und selbst auch das seit Oktober 2022 bislang anhaltend korrigierende Palladium nun offenkundig immer stärker von den weit konjunkturimmuneren Edelmetallen Gold und Silber abzuheben beginnen, halten wir analytisch daher momentan auch für völlig stichhaltig und angezeigt, zumindest solange selbst künftige schwächere Konjunkturdateneingänge in den USA nicht bereits ernsthafte Rezessionsrisiken in 2023 heraufbeschwören.

Von derartigen Rezessionsrisiken in 2023 gehen wir jedoch, wie zurückliegend schon stets betont, und offenbar auch von der weiten Mehrheit der US-Anleger geteilt (symbolisiert z.B. auch durch den weiterhin sehr solide performenden S&P 500-Aktienindex), angesichts der weiterhin sehr robusten Strukturen der aktuellen US-Konjunkturtragpfeiler Arbeitsmarkt, Konsum, Bau- und Dienstleistungswesen jedoch nach wie vor in keiner Weise aus, so dass eben auch die wachsende Outperformance von Platin und Palladium gegen Gold und Silber unseres Erachtens nun zunehmend ihre Berechtigung hat.

Und selbst auch die gestern schwierig interpretierbaren US-Wochenerstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die in ihrem faktischen Rückgang dennoch eine seit Anfang Februar tendenziell anhaltende, aber längst noch keine konjunkturbedenkliche Abschwächung des bis zuletzt regelrecht boomenden US-Arbeitsmarkts signalisierten, waren in unseren Augen dabei in den hierdurch verbesserten FED-Zinslockerungsperspektiven dem weiteren Anstieg in Platin völlig zu Recht in keiner Weise abträglich.

Die Einzelheiten zu dieser gestrigen Publikation der neuesten Arbeitslosenhilfe-Statistik in den USA, deren Interpretationserschwernis insbesondere in der gewaltigen nachträglichen Heraufstufung der Vorwochen-Zahl durch das US-Arbeitsministerium bestand (daher faktisch nun also mit der gestern gemeldeten Zahl letztwöchige Arbeitslosenhilfe-Erstanträge gesunken und nicht etwa gestiegen; dafür aber nun sehr starker Anstieg in der Woche zuvor) können sie detailliert auch bereits in o.g. gestrigem Gold-Tagesbericht nachlesen.

 

Künftige FED-Zinspolitik sehr wahrscheinlich konjunkturstabilisierend oder sogar -stimulierend

 

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Werbebanner ClaudemusBedingt allein schon durch diese US-Konjunkturerlahmungs-Signale der letzten Tage, die z.B. auch in den überraschend schwachen ADP-Beschäftigungs- sowie Dienstleistungs-Einkaufsmanagerdaten im März bestanden, gehen die Konsenserwartungen der Ökonomen des sog. FED Watch-Tools nun dahin, und dies unseres Erachtens auch vollauf angemessen, dass die FED ab nun bereits keine weitere Zinsanhebungen mehr vornehmen und den jetzigen Leitzinskorridor von 4,75 – 5,00 % auch zumindest bis zur dritten folgenden Zinssitzung am 25./26.07. völlig unverändert so beibehalten dürfte.

Die Prognose der FED Watch-Ökonomen, dass die FED anschließend mit der darauffolgenden Zinssitzung am 19./20.09. September aber dann sehr schnell sogar wieder einen neuen Zinssenkungszyklus einleiten werde, halten wir jedoch noch für verfrüht, und widerspricht auch völlig den bisherigen anderslautenden Aussagen des FED-Chefs Powell, der dies für 2023 bislang (noch) als mit dem „weiteren Inflationsrisiko-Basisszenario der FED unvereinbar“ ablehnte.

In jedem Fall sind wir uns sicher, dass, gerade auch in der zumindest im „Hintergrund“ weiter präsenten Krise einzelner kleinerer und mittelgroßer US-Banken, die FED künftig ihr gesamtes Liquiditäts- und Zinssteuerungs-Arsenal so einsetzen und dosieren wird, dass hiermit jegliche US-Konjunkturdynamik bestmöglich, dabei allerdings unter konsequentem Ausschluss weiterer Inflationsrisiken gewahrt bleibt.

In der Erwartung einer erfolgreichen Fortsetzung der in dieser Hinsicht schon seit Jahren insgesamt aus unserer Sicht entgegen aller Kritik bislang sehr erfolgreichen Wahrnehmung ihres Kernauftrags durch die FED (abgesehen vom bislang sicher historisch fast größten Kardinalfehler, die zurückliegende Zinserhöhungsrunde bereits Corona-inflationsgegeben erst viel zu spät mit dem Ukraine-Kriegsausbruch im März 2022 eingeleitet zu haben) rechnen wir daher auch künftig mit einer gerade für Palladium und Platin zunehmend günstigen kombinierten Konjunktur- und Zinsstruktur in den USA, die diesen beiden Edelmetallen zunehmend zu einem Vorteil gegenüber den „Krisenhäfen“ Gold und Silber gereichen dürfte.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

Mittelfristiges Kurspotenzial bis zumindest auf 1070 USD

 

In den sich daher gerade auch in Platin berechtigterweise mehrenden weiteren Chartausbruchs-Anzeichen nach oben sehen wir das Edelmetall daher nun auf einem zunehmend soliden und unseres Erachtens kaum gefährdeten Weg, in den kommenden Wochen zunächst wieder bis an seinen seit 27.02. etablierten primären Aufwärtstrendkanal-Widerstand vorzustoßen, der sich über den momentan auch noch zusätzlich bei rd. 1034 USD liegenden flacheren Sekundär- Widerstand hinweg im Zeitverlauf aktuell auf rd. 1070 USD erhöht hat.

Nach einer künftig möglichen Überschreitung dieser Marke wäre der nächste, allerdings dann sehr ausgeprägte Widerstand erst in der Zone von rd. 1101 – 1107 USD zu sehen, von wo aus unter einer Dreifach (!)-Topbildung in diesem Bereich seit dem 11.01. ja die gewaltige Korrektur eingeleitet wurde, die Platin anschließend bis zum 27.02. auf nur noch 905 USD abstürzen ließ.

In der aktuell praktisch parallel zu dem flacheren Aufwärtstrend-Widerstand bei 1034 USD verlaufenden Unterstützungsausprägung dieses Aufwärtstrendkanals seit dem 27.02. erachten wir Platin aktuell spätestens an der entsprechenden Unterstützungsmarke von rd. 965 USD als sehr gut nach unten abgesichert.

Risikobereiten Anlegern raten wir daher auch weiterhin grundsätzlich zu Käufen von Platin, insbesondere unter den Aspekten einer mittel- bis längerfristig aus unserer Sicht zunehmend sicher absehbaren, immer günstigeren Gestaltung des kombinierten US-Konjunktur- und Zinsumfelds.

 

07.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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