
Edelmetall Marktbericht vom 03.08.2025: Platin und Palladium schwächeln kurzfristig - Analysten sehen intakten Aufwärtstrend trotz jüngster Kursverluste
Investoren setzen verstärkt auf Platin und Palladium zur Depotdiversifikation
Die Edelmetallpreise haben sich in der vergangenen Woche schwach gezeigt: Sowohl Platin als auch Palladium gerieten deutlich unter Druck. Platin gab um rund sechs Prozent auf 1.316 US-Dollar nach, Palladium verlor 1,5 Prozent auf 1.206 US-Dollar. Die Abwärtsdynamik konnte gegen Ende der Woche jedoch abgefedert werden. Trotz der Korrektur bleiben beide Metalle mittelfristig im übergeordneten Aufwärtstrend – ein Aspekt, der für Investoren besonders relevant bleibt.
Platin (TVC:PLATINUM) hat sich im zweiten Quartal eindrucksvoll von der Konkurrenz abgesetzt. Während Gold und Silber im Rampenlicht standen, stieg Platin leise, aber kraftvoll – und übertraf beide Edelmetalle in ihrer Performance. Der plötzliche Ausbruch aus der Seitwärtsphase im Juni war bemerkenswert. Auslöser könnte das Handelsabkommen zwischen den USA und Japan gewesen sein, das mögliche Autozölle vom Tisch brachte. In der Folge gewann vor allem der Automobilsektor als wichtiger Nachfrager für Platin wieder Vertrauen. Das Metall wird in Katalysatoren für Verbrenner eingesetzt – und bleibt damit ein Schlüsselmaterial für eine Übergangszeit, in der E-Mobilität und Verbrennertechnologie parallel bestehen.
Die strukturelle Angebotslage ist weiterhin angespannt. Zwar verhilft die jüngste Preisrally vielen Produzenten zu neuer Rentabilität, doch größere Angebotsausweitungen bleiben laut Branchenstimmen wie Craig Miller von Valterra Platinum aus. Der Markt wird von einem Defizit getragen, das laut World Platinum Investment Council auch dieses Jahr anhält. Das begrenzte Angebot reagiert kaum auf Preisimpulse – ein Umstand, der nachhaltige Preisstabilität begünstigt. Für Anleger bedeutet das: Platin bleibt eine chancenreiche Beimischung im Depot, etwa über börsengehandelte Produkte wie den abrdn PPLT.
Palladium vor nächstem Schub?
Palladium (TVC:PALLADIUM) hat im bisherigen Jahresverlauf wichtige technische Marken überwunden und konnte sich zeitweise über den Hochs von 2023 und 2024 etablieren. Auch wenn die laufende Woche von einer Korrektur geprägt war, bleibt der übergeordnette Trend intakt. Der Rücksetzer wird derzeit von Marktteilnehmern eher als Konsolidierung innerhalb eines größeren Aufwärtstrends gewertet. Das Metall profitiert weiterhin von seiner industriellen Bedeutung und der Hoffnung auf eine stabilere Nachfrageentwicklung.
Ein Blick auf das langfristige Chartbild offenbart: Die mehrjährige Bodenbildungsphase scheint allmählich Wirkung zu zeigen. Sollte der aktuelle Aufwärtstrend anhalten, könnten mittelfristig sogar Kursziele im Bereich von 1.500 bis 1.800 US-Dollar realistisch werden. Letzteres entspräche dem 38,2%-Retracement der vorangegangenen Abwärtsbewegung – ein häufig angelaufenes technisches Zielniveau. Für Investoren ergibt sich damit ein spannendes Szenario mit solider technischer Basis.
Technische Analyse Platin: Stabilität über dem GD200 bietet Chancen
Beim Blick auf die technischen Indikatoren zeigt sich Platin derzeit technisch solide aufgestellt. Der Kurs liegt über dem 200-Tage-Durchschnitt (GD200), der selbst leicht ansteigt – ein positives Signal für langfristig orientierte Anleger. Die Kurszone um 1.482 US-Dollar fungiert als markanter Widerstand, zugleich als Anziehungspunkt für neue Aufwärtsbewegungen. Sollte dieser Bereich durchbrochen werden, könnte die Rally erneut an Fahrt gewinnen. Auf der Unterseite dient die Zone bei 891 US-Dollar als langfristig bedeutende Unterstützung, die in der Vergangenheit mehrfach gehalten hat. Trotz der jüngsten Rücksetzer bleibt die Seitwärtsstruktur übergeordnet intakt, was auf Konsolidierung mit positiver Tendenz schließen lässt.
Technische Analyse Palladium: Bodenbildung mit bullischem Unterton
Auch bei Palladium liegt der Kurs aktuell über dem GD200, was den positiven mittelfristigen Trend unterstreicht. Der gleitende Durchschnitt steigt an – ein Zeichen dafür, dass der Markt langsam wieder Vertrauen fasst. Als klar definierter Widerstandsbereich gilt die Zone um 1.331 US-Dollar, die zugleich das 52-Wochenhoch markiert. Hier verläuft auch ein technischer Knotenpunkt, an dem sich in den kommenden Wochen die Trendrichtung entscheiden könnte. Die nächste starke Unterstützung liegt bei 882 US-Dollar, während das absolute Jahrestief bei 832 US-Dollar als letzte Bastion der Bullen fungiert. Insgesamt überwiegen die bullischen Signale – eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung bleibt wahrscheinlich, sofern es keine abrupten Störfaktoren gibt.
Ausblick: Edelmetalle bleiben taktisch interessant
Platin und Palladium zeigen sich trotz jüngster Rücksetzer technisch intakt und fundamental unterstützt. Platin profitiert von einem strukturellen Defizit, während Palladium eine stabile Bodenbildung durchläuft. Anleger sollten die Bewegungen aufmerksam beobachten – die technischen Marken liefern klare Orientierungspunkte. In einem Umfeld wirtschaftlicher Unsicherheiten und wachsender Industrietransformation könnten beide Metalle mittelfristig wieder in den Fokus rücken.
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03.08.2025 - Andreas Opitz
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