Viel Bewegung bei Plug Power, Nel ASA mit grünen Vorzeichen, BioNTech auf dem Prüfstand und ein Unfall setzt BASF unter Druck

Noch immer kämpfen die Anleger um Fassung

 

Das große Comeback der Börsen nach schweren Verlusten blieb bisher aus. Immerhin waren im Handel am Mittwoch aber auch keine größeren Abschläge mehr zu sehen. Auf den ersten Blick scheint die Lage sich also etwas zu beruhigen, doch es fehlt weiterhin an einer klaren Richtung.

Viel Bewegung gibt es dieser Tage bei der Aktie von Plug Power (US72919P2020) zu sehen. Wenn sich bei den Kursen etwas tut, dann bevorzugt in einem heftigen Ausmaß. Mit einem Plus von 5,57 Prozent gehörte das Papier gestern zu den besseren Performern und der Kurs konnte von den Käufern bis auf 27,88 Euro angehoben werden. Das kann allerdings nur als ein kleiner Erfolg verbucht werden.

Es bleibt dabei, dass Plug Power noch vor wenigen Tagen um einen Ausbruch über die Linie von 30 Euro kämpfte. Zwar ist es erfreulich zu sehen, dass die Bullen die Kurse nicht schnell wieder in Richtung 52-Wochen-Tief fallen lassen. Mit Blick auf die langfristige Performance ist alles unter 30 Euro aber eine kleine Enttäuschung, denn letztlich bleibt es auf diesem Niveau erst einmal bei einer latenten Abwärtsbewegung.

 

Nel ASA: Besser als nichts?

 

Mit einer solchen hat auch Nel ASA (NO0010081235) schon seit einer ganzen Weile zu kämpfen. Über die großen Chancen im Wasserstoffbereich sind die Anleger sich durchaus bewusst, doch die noch immer hohen Verluste bei überschaubaren Umsätzen führen zu viel Verunsicherung. Da bleibt es für den Moment dabei, dass die Kurse sich auf einem nicht ganz katastrophalen Niveau zu stabilisieren scheinen.

Schon seit einer Weile gelingt es Nel ASA, den Aktienkurs oberhalb von 1,50 Euro zu halten. Am Mittwoch konnten 3,55 Prozent aufgeschlagen werden, sodass es bis auf 1,59 Euro aufwärts ging. Auch hier warten die größten Herausforderung aber noch ein Stückchen weiter nördlich. Chancen für eine längerfristige Bewegung in die Höhe ergeben sich erst oberhalb von 1,70 Euro. An genau dieser Marke scheiterte Nel ASA aber zuvor trotz guter Nachrichten und einer allgemein guten Marktstimmung. Da scheint es aktuell kaum möglich, dass dieser Widerstand noch einmal ins Visier genommen wird. Allerdings spielt die Nel ASA-Aktie nicht selten nach eigenen Regeln, sodass nichts ausgeschlossen werden kann.

 

Es tut sich was bei BioNTech

 

Charttechnische Widerstände sind derzeit auch bei BioNTech (US09075V1026) ein Thema. Hier liegt die Linie bei 150 Euro im Fokus, welche am Donnerstag erneut nicht passiert werden konnte. Stattdessen waren erneut leichte Verluste zu beobachten, welche den Kurs auf 148,65 Euro zurücksetzten. Mit Euphorie halten die Anteilseigner sich also weiterhin dezent zurück.

 

Vielleicht kann das sich noch mit dem neuen, an Omikron angepassten Corona-Impfstoff ändern. Für jenen wurde in den USA bereits eine Zulassung beantragt und in Europa dürfte es bald soweit sein. Die EMA ließ zuletzt verlauten, dass das Vakzin bereits im Rahmen eines Rolling Review begutachtet werde. Dabei werden Studiendaten ausgewertet, noch bevor diese vom Unternehmen selbst offiziell eingereicht werden und unabhängig davon, ob eine Zulassung bereits beantragt wurde oder nicht. Die Anleger zeigten sich von dieser Meldung bisher aber nur wenig beeindruckt.

 

Das hat BASF nicht gebraucht

 

BASF (DE000BASF111) hat derzeit mit Blick auf die hiesige Gasversorgung schon mehr als genug Probleme und bei den Aktionären ist weiterhin viel Unsicherheit zu spüren. Jetzt sorgte der Chemiekonzern auch noch mit einem Unfall im Mannheimer Hafen für Schlagzeilen. Dort hat sich Medienberichten zufolge eine Substanz selbst entzündet, wodurch 17 Menschen verletzt wurden. Der Brand konnte durch die Feuerwehr nicht sofort gelöscht werden und tobte mehr oder weniger den gesamten Mittwoch vor sich hin.

BASF selbst betonte, dass derartige Fälle nur äußerst selten vorkämen, will aber trotzdem an Maßnahmen arbeiten, um dies in Zukunft vermeiden zu können. Die Anlege reagierten nicht geschockt, aber doch mit einer gewissen Portion Skepsis. Die BASF-Aktie ließ letztlich um 0,48 Prozent nach und rutsche auf 41,60 Euro herab.

 

Da bleibt nur Abwarten

 

Es wird wohl noch ein Bisschen dauern, bis die Märkte wieder eine klare Richtung einschlagen werden. Mit Spannung warten die Börsianer derzeit auf Neuigkeiten aus Richtung der US-Notenbank Fed. Zugesetzt hat den Märkten zuletzt, dass die Inflation noch immer auf einem viel zu hohen Niveau liegt und auch andere Konjunkturdaten sorgten für einen Sturm der Entgeisterung. Jetzt ist die Sorge groß, dass die Zinsen weiterhin sehr schnell steigen könnten und solange solche Befürchtungen akut bleiben, ist an eine Erholung wohl eher nicht zu denken.

 

25.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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