Tiefe Enttäuschung bei Plug Power, Nel ASA ist schwer am Kämpfen, die Deutsche Bank verpasst den Ausbruch und auch BYD gerät unter Druck
Viele Kursgewinne lösen sich derzeit in Luft auf
Das verregnete und unschöne Wetter im diesjährigen deutschen Sommer passte nur allzu oft zur Stimmung an den Börsen. Zwar machte sich in den letzten Wochen durchaus auch Zuversicht breit. Es gab aber viel zu viele Enttäuschungen zu sehen und zuletzt haben sich viele Erholungsversuche mehr oder minder in Luft aufgelöst. Der Begriff des Sommerlochs erhält da bei mancher Aktie eine ganz neue Bedeutung.
Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde unter anderem der Wasserstoff-Sektor, und daran ist Plug Power (US72919P2020) nicht ganz unschuldig. Zwar meldete der US-Konzern vor einigen Tagen neue Rekorde bei den Umsätzen. Gleichzeitig weiteten sich aber auch die Verluste aus, und das deutlich mehr, als Analysten es im Vorfeld vermutet hatten. Die Zeiten, in denen die Anleger hemmungslose Verluste nachsehen können, scheinen endgültig vorbei zu sein.
Die Aktie von Plug Power reagierte mit überdeutlichen Verlusten, die sich vor dem Wochenende noch einmal ausweiten. Abschläge in Höhe von 5,05 Prozent ließen die Plug Power-Aktie gestern bis auf 8,04 Euro purzeln. Zeitweise wurde die 8-Euro-Marke sogar schon unterschritten. Das gab es seit Anfang Juni nicht mehr zu sehen und die Sonne scheint bei der Aktie von Plug Power damit wahrlich nicht mehr.
Nel ASA bleibt in tiefen Kursregionen
Bei Nel ASA ((NO0010081235) reichte es am Freitag immerhin für leichte Zugewinne. Ein Plus von 0,6 Prozent hinterlässt in einem ansonsten recht ernüchternden Chart aber noch keine neuen Signale. Mit einem Schlusskurs von 1,07 Euro notiert die Aktie weiterhin unterhalb von wichtigen charttechnischen Marken und der Abwärtstrend ist leider noch als vollkommen intakt zu bezeichnen. Dabei ist es nicht so, als hätten die Bullen sich nicht immer mal wieder um eine Besserung der Lage bemüht.
Schon im Frühjahr kämpften die Bullen immer wieder darum, die wichtige Linie bei 1,20 Euro zu erobern. Doch selbst gute Quartalszahlen und neue Auftragseingänge sollten nicht ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen. Das lässt tief blicken und für die Zukunft nichts Gutes vermuten. Auch hier haben die Anleger es mit einem intakten Abwärtstrend zu tun. Ob die langfristigen Aussichten da noch ein Trost sein können oder nicht, liegt wohl im Auge des Betrachters.
Kein Durchkommen für die Deutsche Bank
Die Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) ist in den vergangenen Wochen und Monaten ebenfalls immer wieder an einer sowohl psychologisch als auch charttechnisch wichtigen Marke gescheitert. Die magische Linie bei 10 Euro konnte der Titel schon seit Längerem nicht mehr nachhaltig überschreiten. Zum Wochenende sollte es mal wieder nicht klappen. Mit Abschlägen von 0,7 Prozent ging es am Freitag auf 9,94 Euro zurück.
Interessant bei der Deutschen Bank ist, dass das Geldinstitut selbst für die schwache Performance kaum verantwortlich gemacht werden kann. Stattdessen wurde die Aktie in einen Abwärtsstrudel gerissen, der mit der drohenden Bankenkrise im Frühjahr seinen Anfang nahm und zuletzt durch die angekündigte Übergewinnsteuer für Banken in Italien neu entfacht wurde. Optimisten erkennen da Chancen dafür, dass die letzten Abschläge wieder aufgeholt werden können, wenngleich auch völlig offen ist, wann es so weit sein könnte. Konjunkturelle Sorgen machen es den Bullen nicht einfacher.
Rückschlag für BYD
Beim chinesischen Autobauer BYD (CNE100000296) wackelte derweil am gestrigen Freitag die nicht ganz unwichtige Linie bei 30 Euro. Ohne einen direkten Grund ging es um 3,25 Prozent auf nur noch 29,30 Euro abwärts, womit auch hier ein gewisser Sommer-Blues zu erkennen ist. Schon seit Juni kämpfen die Bullen auf dem aktuellen Niveau, obschon BYD immer wieder Erfolgsmeldungen liefern konnte.
Vielleicht hat der jüngste Dämpfer auch mit Aussagen von Experten zum chinesischen Automarkt zu tun. Bei der „FAZ“ kam etwa Jochen Siebert zu Wort, der von einem regelrechten Preiskrieg bei E-Autos in China spricht. Eine unübersehbare Anzahl an Herstellern kämpfe im Reich der Mitte mit zum Teil fast schon ruinösen Rabatten um die Gunst der Kundschaft. Da gleichzeitig die Konsumlaune brach liegt, werden die Anleger eher vorsichtig. BYD ist zwar unangefochtener Marktführer, deshalb aber noch lange nicht unantastbar.
Keine gute Laune in Sicht
Das laufende Börsenjahr ist in vielerlei Hinsicht merkwürdig und prinzipiell haben die Märkte sich bisher deutlich besser entwickelt, als es viele Experten noch im vergangenen Jahr prognostiziert hatten. Gleichwohl haben wir es aber auch nicht unbedingt mit einem Bullenmarkt zu tun, bei dem sich die Anleger auf stetig steigenden Kursen ausruhen könnten. Zweifel und Skepsis sind weit verbreitet und durchziehen sich durch so ziemlich alle Segmente. Das macht es den Investoren nicht einfacher, die Zuversicht zu behalten und es ist weiterhin höchste Aufmerksamkeit gefragt.
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12.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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