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Die Krise bei Porsche scheint sich zuzuspitzen und CEO Oliver Blume stellt die Belegschaft auf harte Zeiten ein

Die Porsche AG muss wohl noch mehr sparen

NTG24 - Die Krise bei Porsche scheint sich zuzuspitzen und CEO Oliver Blume stellt die Belegschaft auf harte Zeiten ein

 

Bei der Porsche AG läuft es schon seit Längerem nicht mehr richtig. Im ersten Quartal sackte das operative Ergebnis um über 40 Prozent ab und die Prognose für das Gesamtjahr musste deutlich nach unten korrigiert werden. Schon kurz vor der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal meldete sich nun Konzernchef Oliver Blume in einem Brief an die Mitarbeiter, und das mit eher wenig erfreulichen Worten.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer fragliche Brief liegt dem „Handelsblatt“ vor, welches daraus in einem Bericht zitiert. Die Lage bleibe ernst und man habe es mit einer „Krise der Rahmenbedingungen“ zu tun, heißt es unter anderem. Das klingt eher nicht danach, als würden die Absatzzahlen in absehbarer Zeit größere Sprünge hinlegen. Vielmehr stellt Blume in Aussicht, dass ein schwieriges Umfeld die Porsche AG (DE000PAG9113) noch härter als viele andere Autobauer treffe. Von den Mitarbeitern wird aufgrund dessen mehr Flexibilität eingefordert.

 

 

 

Mit den Arbeitnehmervertretern soll im zweiten Halbjahr über ein neuerliches „Strukturpaket“ verhandelt werden. Damit soll die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden. Mit anderen Worten will Porsche noch mehr Kosten einsparen. Bereits beschlossen wurde der Abbau von 2.000 Stellen über das Auslaufen befristeter Verträge sowie der sozialverträgliche Abbau von 1.900 weiteren Stellen. Bis 2030 gibt es eine Beschäftigungsgarantie, doch mit Freiwilligenprogrammen ließe sich durchaus noch Personal einsparen. Konkrete Ankündigungen in diese Richtung wurden aber nicht gemacht.

 

Porsche brechen die wichtigsten Märkte weg

 

Wenig überraschend nennt Oliver Blume insbesondere China als einen wichtigen Grund für die missliche Lage des Unternehmens. Dort sind die Absätze des Unternehmens regelreicht eingebrochen, was nicht nur auf den ruinösen Preiskampf in der Volksrepublik zurückgeführt wird. Porsche erkenn auch Managementfehlet beim Aufbau des Vertriebsnetzes. Im ersten Halbjahr fielen die Absätze um knapp 30 Prozent und die Tendenz scheint weiterhin sinkend zu sein.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenZumindest ein wenig ausgeglichen werden konnte der Rückgang mit dem Geschäft in den USA. Das bringt aber seinen ganz eigenen Ballast mit. Hohe Zölle treffen Porsche besonders hart, da der Sportwagenhersteller in den USA keine eigene Produktion vorweisen kann. Da steigert es nicht unbedingt die Stimmung, dass die EU-Kommission sich Medienberichten zufolge auf eine längere Phase mit hohen US-Zöllen einstellt. Als wäre das noch nicht genug, belastet der schwache US-Dollar die Bilanzen zusätzlich.

Auch die E-Auto-Strategie steht Porsche nach eigenen Angaben etwas im Weg. Der Wandel hin zur Elektromobilität entwickelt sich langsamer, als es erwartet wurde. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen deshalb mit Investitionen in mehreren Bereichen, darunter auch weiterhin klassische Verbrenner. Das bringt dem Konzern allein in diesem Jahr Mehrkosten von schätzungsweise 1,3 Milliarden Euro ein und bringt zusätzlich das Risiko mit, dass langfristig CO2-Ziele der EU verpasst werden könnten. Letzteres könnte vor allem in Zukunft zu einem weiteren gewichtigen Kostenfaktor mutieren.

 

Auf Schrumpfkurs?

 

Vom Schrumpfen wollte Oliver Blume nicht in klaren Worten sprechen. Er ließ aber wissen, dass bei gleichbleibender Produktionsmenge die Kostenstruktur auf 250.000 Fahrzeuge jährlich skaliert werden müsse. Dabei soll explizit nicht die Rede von Absatzzielen sein. Insider sprechen aber davon, dass auf höhere Verkaufszahlen eher kein Verlass sei. An der Börse verstärkt sich mindestens der Eindruck, dass Porsche sich auf Schrumpfkurs befindet und Wachstumssignale noch weiter nach hinten rücken.

Ganz klar auf Schrumpfkurs ist die Aktie, mit deren Wert es seit Jahresbeginn schon um gut 28 Prozent bis auf 41,56 Euro am Wochenende in die Tiefe ging. Es würde wohl an ein Wunder grenzen, sollte Porsche bei den für Ende Juli erwarteten Zahlen mit positiven Überraschungen glänzen können. Die klaren Worte an die eigene Belegschaft deuten eher weitere Enttäuschungen an und aus Anlegersicht ist es wahrscheinlich nicht ganz verkehrt, sich genau darauf einzustellen.

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21.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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