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Bei der Porsche-Tochter Cellforce stehen wohl Massenentlassungen an und die Bemühungen um eine eigene Batterieproduktion erleben einen herben Dämpfer

Porsche scheint einen Großteil der Cellforce-Angestellten auf die Straße setzen zu wollen

NTG24 - Bei der Porsche-Tochter Cellforce stehen wohl Massenentlassungen an und die Bemühungen um eine eigene Batterieproduktion erleben einen herben Dämpfer

 

Erst vor vier Jahren übernahm Porsche das Startup Cellforce, und der heutige Konzernchef Oliver Blume erklärte da die Entwicklung eigener Batteriezellen noch zum Herzstück der Unternehmensstrategie. Bis zum Jahr 2030 sollten 80 Prozent aller Modelle elektrisch unterwegs sein, ausgestattet im besten Fall mit selbstentwickelten Batterien. Nun scheint sich jedoch die Rolle rückwärts anzukündigen.

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Werbebanner EMH PM TradeInvestiert wurden von Porsche (DE000PAG9113) Milliarden in Cellforce, zudem steckte der Hersteller enorme Summen in den Batteriehersteller Varta. Doch trotz all dieser Bemühungen gibt es bis bei der Tochter bis heute keine einzige serienreife Zelle. Nun scheint der Mutterkonzern die Konsequenzen zu ziehen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, wurden bei der Arbeitsagentur Reutlingen eine Entlassung im großen Stil angekündigt. Die Gewerkschaft IG Metall bestätigte dies auf Nachfragen der Zeitung. Betroffen sollen davon rund 200 Beschäftigte sein.

 

 

 

Insgesamt arbeiten bei Cellforce 286 Menschen, sodass die Pläne einem Kahlschlag gleichkommen würden. Einige Beobachter sprechen schon offen von einem Scheitern des einstigen Prestige-Projekts. Dass die Produktion überhaupt noch einmal auf Touren kommen wird, daran glaubt kaum noch jemand. Ausgegangen wird stattdessen davon, dass bestenfalls eine kleine Entwicklungsabteilung übrigbleiben wird. Batterien für E-Autos scheint Porsche in Zukunft aber lieber von externen Anbietern zukaufen zu wollen.

 

Porsche in Eile?

 

Interessant ist der mutmaßliche Zeitpunkt, an dem die Entlassungen offiziell ausgesprochen werden sollen. Den Medienberichten zufolge steht am 25. August mit Porsche-Entwicklungschef Michael Steiner an, bei dem auch Kündigungen ausgesprochen werden könnten. Sollte es dazu kommen, würde die Porsche AG der Gründung eines Betriebsrates zuvorkommen. Ein solcher befindet sich derzeit noch im Aufbau und ein kürzlich gebildeter Wahlvorstand sollte eigentlich im September eine Abstimmung durchführen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenSeitens der IG Metall wird bereits dazu aufgefordert, Massenentlassungen nicht auszusprechen, bevor sich ein Betriebsrat gebildet habe. Derweil interessiert sich auch die Politik für die Vorgänge bei Porsche. Immerhin bezuschusste das Land Baden-Württemberg Cellforce in Zusammenarbeit mit dem Bund mit 57 Millionen Euro. Ministerpräsident Winfried Kretschmann will sich deshalb mit Porsche- und VW-Chef Oliver Blume austauschen. In welche Richtung die Gespräche gehen könnten, ist bisher nicht bekannt.

Recht offensichtlich ist aber, dass Porsche händeringend nach Wegen such, um die Kosten zu senken. Die Margen des Sportwagenbauers sind im vergangenen Halbjahr auf nur noch 5,2 Prozent abgerutscht und lagen damit noch unter jenen des Volumenherstellers Skoda. Damit können weder Unternehmen noch Aktionäre zufrieden sein. Zum Teil wird die missliche Lage auch auf die gescheiterte Elektro-Offensive zurückgeführt. Ebenfalls Auswirkungen dürften aber maue Absatzzahlen in China und US-Zölle gehabt haben. Abseits von Sparmaßnahmen gibt es aktuell wenige aussichtsreiche Möglichkeiten, um die Marge wieder zu erhöhen.

 

Porsche verliert an Glanz

 

In Stein gemeißelt ist noch nichts, doch die Porsche AG präsentiert sich mit den jüngsten Meldungen nicht in der allerbesten Verfassung. Zahlreiche Rückschritte lassen Aussichten auf frisches Wachstum verzichten und der immer härtere Sparkurs verschreckt auch manchen Anleger. Der Aktienkurs reagierte am Mittwoch mit Verlusten von etwa 1,5 Prozent und fiel dadurch auf 46,57 Euro zurück. Der Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 39,58 Euro ist nicht allzu groß und seit Jahresbeginn sind Kursverluste von 20 Prozent zu beklagen.

Die Lage könnte noch düsterer werden, denn ohne eine schnelle Verbesserung könnte die Aktie der Porsche AG schon im kommenden Monat aus dem DAX rutschen, dadurch an Sichtbarkeit einbüßen und dem Abwärtstrend im schlechtesten Fall weiteren Rückenwind verleihen. Auch das ist zwar noch längst nicht beschlossene Sache. Es ist derzeit aber auch nicht als unbedingt unwahrscheinliches Szenario zu betrachten.

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21.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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