
Teslas weiter in der Krise – Porsche und VW vor herausforderndem Umfeld nach Prognosesenkung
Strategische Neuausrichtung bei Porsche kostet den VW-Konzern weitere Milliarden
Tesla-Marktanteil sinkt selbst im Heimatmarkt auf einen Niedrigstand. Porsche senkt die Gewinnprognose durch strategische Neuausrichtung und zieht Volkswagen in einen Abwärtsstrudel.
Für den Elektroautobauer Tesla (US88160R1014) läuft das Jahr 2025 operativ anders, als erwartet und die erfolgsverwöhnten Aktionäre in der Vergangenheit gewohnt waren. Nach dem die Absatzzahlen im europäischen Markt aufgrund der engen politischen Verflechtungen von CEO Elon Musk und seinen teilweisen antisemitischen Aussagen ein negatives Rekordniveau erreichten, scheint nun auch der US-Heimatmarkt diesem Trend zu folgen.
Im August waren nur 38 % der neu zugelassenen Elektroautos in den USA ein Tesla. Dies entspricht dem tiefsten Stand seit der Einführung des Erfolgsmodels Model 3 im Oktober 2017. Dabei setzt der August den Trend weiter fort und ist bereits der fünfte Monat in Folge mit einer Korrektur des Markanteils in den USA. Getrieben wurde der Rückgang allerdings auch durch die Stärke anderer Autohersteller. So konnte besonders Volkswagen mit einem Absatzanstieg von rund 450 % in den USA überzeugen.
Zur Wahrheit gehört neben der Stärke anderer Autohersteller aber auch, dass Tesla zahlreichen hausgemachten Problemen zu kämpfen hat. Seit dem Cybertruck, der in Europa weiterhin nicht erhältlich ist, hat Tesla keine neuen Modelle mehr auf den Markt gebracht. Besonders die groß angekündigten günstigeren Modelle, wie ein 20.000 € teures Einsteigermodell fehlen und scheinen auch nicht mehr priorisiert zu werden. Musk hat unlängst die Unternehmensstrategie auf humanoide Roboter und Robotaxis fokussiert. Diese Projekte erhöhen aber nicht den Marktanteil des Automobilherstellers und sind eher als zusätzliche Umsatzströme zu bezeichnen.
Erschwerend kommt für Tesla hinzu, dass Ende September in de USA die staatliche Kaufprämie für Elektroautos in Höhe von 7.500 US-Dollar ausläuft. Dies könnte zwar im September für einen Anstieg der Neubestellungen sorgen, wird aber mittelfristig eine große Herausforderung durch höheren Preisdruck darstellen.
Porsche mit weiterem Übergangsjahr
Der deutsche Sportwagenbauer Porsche (DE000PAG9113) senkt die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2025. Da die Porsche Holding unter der Leitung der beiden Familien Piech und Porsche die Mehrheit der Anteile an den Volkswagen und Porsche Stammaktien besitzt, zieht auch die Holding bei der Anpassung der Gewinnprognose nach. Die Holding erwartet für das Gesamtjahr nur noch einen Nachsteuergewinn von 0,9 bis 2,9 Milliarden Euro, anstelle der 1,6 bis 3,6 Milliarden Euro, die zu Beginn des Jahres den Aktionären in Aussicht gestellt wurden.
Der Sportwagenbauer Porsche kündigte an, dass man die Konzernstrategie neuausrichten möchte und plant daher auch Änderungen in der Produktpalette. So wird unter anderem die geplante vollelektrische SUV-Baureihe oberhalb des Cayennes zum Produktionsstart ausschließlich als Plug-In-Hybrid und als reiner Verbrenner angeboten. Das Modell soll in der Ausführung bis 2030 erhältlich sein und erst zu einem späteren Zeitpunkt um vollelektrische Varianten ergänzt. Aufgrund der höheren Entwicklungsausgaben und weiteren Sonderbelastungen geht Porsche in diesem Jahr von weiteren Kosten in Milliardenhöhe aus. Diese Sonderlasten sollen laut Meldung von Porsche bei rund 1,8 Milliarden Euro liegen.
VW korrigiert aufgrund der Schwäche bei der Konzerntochter
Die Sonderbelastungen sorgen auch bei der Konzernmutter Volkswagen (DE0007664039) für einen Korrektur und einer Anpassung der Ergebnisprognose. Sol soll die Umsatzrendite in diesem Jahr lediglich bei 2 bis 3 % liegen und den angepeilten Ergebniskorridor zwischen 4 und 5 % weit verfehlen. Auch beim Netto-Cashflow erwartet VW ein deutlich schwächeres Abschneiden als noch im ebenfalls schwachen Vorjahr. So wird der Netto-Cashflow voraussichtlich bei rund 100 bis 200 Millionen Euro liegen. Zu Beginn des Jahres waren noch 1 bis 3 Milliarden Euro angepeilt. Lediglich beim Umsatz sieht der größte europäische Automobilbauer noch das Potenzial, die Prognose auf Vorjahresniveau zu erreichen.
Aufgrund der Schwäche bei Porsche ergebe sich VW eine nicht zahlungswirksame Wertberichterstattung in Höhe von etwa 3 Milliarden Euro in diesem Jahr. Zudem würden Porsches aktuelle Probleme in diesem Jahr mit einem Verlust von 2,1 Milliarden Euro im operativen Ergebnis bei Volkswagen direkt zu Buche schlagen. Damit summieren sich die negativen Effekte durch die Beteiligung an Porsche in diesem Jahr auf rund 5,1 Milliarden Euro für VW. Damit wird der ehemalige Renditebringer des Konzerns zu einem echten Sorgenkind des Gesamtkonzerns.
Tesla Inc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Tesla Inc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Tesla Inc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Tesla Inc. - hier weiterlesen...
04.10.2025 - Christian Teitscheid
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)